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Jerome Boateng: "Ribery hat mir vorgeschwärmt"

Der Weltmeister über seinen Start in Italien

Boateng: "Ribery hat mir vorgeschwärmt"

Mittlerweile 35 Jahre alt: Jerome Boateng.

Mittlerweile 35 Jahre alt: Jerome Boateng. IMAGO/Nicolo Campo

Dem kicker vermittelt der Weltmeister von 2014 seine ersten Eindrücke und welche Faktoren bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben. Jerome Boateng über…

… seine ersten Eindrücke vom neuen Klub: "Super! Ich wurde herzlich aufgenommen, der Draht zum Trainer, zur Mannschaft, aber auch zur Stadt und den Fans ist direkt da. Ich fühle mich wohl. Die Leidenschaft, die ich in den Gesprächen vor meinem Wechsel schon gespürt habe, hat sich bestätigt. Hier brennt jeder darauf, dass wir den Klassenerhalt schaffen wollen. Das erste Spiel in Turin, ein 0:0, war da erst ein Anfang. Wir wollen nun nachlegen."

Lust auf Abstiegskampf unter Trainer Inzaghi

… warum er zu Salernitana wechselte: "Ich hatte diverse Anfragen und Angebote von allen Kontinenten. Aber ich wollte nach den vielen Erfolgen in meiner Karriere den sportlichen Wettkampf. Der Reiz, mit sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer zu starten, hat mich gepackt. Ich will das unbedingt schaffen. Mir war zudem wichtig, ein gutes Gefühl bei Mannschaft, Trainer und Verein zu haben. Salernitana hat sich über Wochen unglaublich viel Mühe gegeben, die Gespräche mit Trainer Filippo Inzaghi und unserem Sportdirektor gingen mir zu Herzen. Die Herausforderung reizt mich: Wir wollen in der Serie A bleiben. Jedes Spiel ist nun ein Endspiel. Deswegen sage ich ja auch: Der Klassenerhalt mit Salernitana wäre für mich vielleicht sogar mehr wert als einer der vielen Titelgewinne."

… welche Rolle Franck Ribery bei der Entscheidung spielte: "Ich habe viel mit Franck gesprochen, er hat mir viel Positives berichtet, mir regelrecht vorgeschwärmt. Francky ist hier inzwischen eine Legende. Ich freue mich sehr, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten."

Ohne das Mannschaftstraining war es eine enorme mentale Herausforderung.

Jerome Boateng

… über die letzten Monate ohne Fußball: "Die waren sehr hart, denn Fußball ist meine Leidenschaft. Es hat mir sehr gefehlt, ich wollte unbedingt zurück auf den Platz. Dafür habe ich mich mehrmals am Tag gequält, auch im Einzeltraining mit Fitnesstrainer. Ich wollte nicht aufgeben. Der Glaube war immer da. Das habe ich in meiner ganzen Karriere gelernt: Mich gegen Widerstände durchzusetzen, den Kopf oben zu behalten. Wobei ich zugebe: Ohne das Mannschaftstraining war es eine enorme mentale Herausforderung. Ich muss den Ball am Fuß spüren mit Gegnern. Das ist mein Leben."

… ob er mit Salernitana in die 2. Liga gehen würde: "Ich möchte noch drei Jahre Fußball spielen. Ich bin topfit, habe gute Werte. Mein Vertrag läuft bis Sommer. Dann werden wir sehen. Was ich sagen kann nach einem Spiel: ich fühle mich wohl."

Frank Linkesch

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