3. Liga (D)

1860 nach Kartenfestival: "Noch nie so ein Spiel erlebt"

Jacobacci schildert Sicht auf seinen Platzverweis

Enttäuschte Löwen nach Kartenfestival: "Noch nie so ein Spiel erlebt"

Handelfmeter verursacht, Ausgleich erzielt und kurz vor Schluss vom Platz geflogen: Morris Schröter erlebte in Köln eine emotionale Achterbahnfahrt.

Handelfmeter verursacht, Ausgleich erzielt und kurz vor Schluss vom Platz geflogen: Morris Schröter erlebte in Köln eine emotionale Achterbahnfahrt. IMAGO/Sven Simon

"Heute steht nicht das Sportliche im Vordergrund. Das ist das Ärgerliche", resümierte ein enttäuschter Morris Schröter nach Abpfiff im Sportpark Höhenberg am "MagentaSport"-Mikrofon. Gerade erst hatten seine Münchner Löwen bei Viktoria Köln in der Nachspielzeit das entscheidende 1:2 durch Michael Schultz kassiert. Schröter selbst hatte zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr auf dem Platz gestanden.

Er hatte nach einem Zweikampf mit Moritz Fritz im Kölner Strafraum in der 82. Minute von Schiedsrichter Timon Schulz die Gelb-Rote Karte gesehen - ob wegen Reklamierens oder aufgrund einer Schwalbe war dem 28-Jährigen selbst nicht ganz klar. Fest stand für den Rechtsaußen jedoch, dass ein Strafstoß für die Löwen aus seiner Sicht in der Situation die richtige Entscheidung gewesen wäre: "Ich bin jetzt nicht dafür bekannt, irgendwelche Dinger zu schinden. Ich glaube, dass in vollem Tempo ein solcher Kontakt ausreicht, um Elfmeter zu geben."

"Gesagt, dass es nicht unbedingt ein positives Spiel war": Jacobaccis Sicht auf die Rote Karte

Da kurz zuvor Teamkollege Leroy Kwadwo nach einem Tritt gegen André Becker glatt Rot gesehen hatte, bestritten die Münchner die Schlussphase nur zu neunt - und verteidigten leidenschaftlich: Bis jener Schultz für die Viktoria, die im zweiten Durchgang in Gleichzahl einige gute Gelegenheiten ausgelassen hatte, doch noch die entscheidende Lücke fand.

"Es tut mir leid für die Mannschaft, sie hat aufopferungsvoll gekämpft. Das ist das einzige, was mir durch den Kopf geht", sagte Trainer Maurizio Jacobacci, der nach Spielende nach Diskussionen mit Referee Schulz ebenso wie Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer noch glatt Rot sah. Der Italo-Schweizer wollte sich nicht wirklich ausführlich zu der Aktion äußern: "Ich habe ihm korrekterweise die Hand angeboten und ihm gesagt, dass es nicht unbedingt ein positives Spiel war. Daraufhin hat er mir die Rote Karte gegeben", schilderte Jacobacci seine Sicht der Dinge.

Für Schröter, der vor all der Hektik noch vor der Pause einen von ihm verschuldeten Handelfmeter per Dropkick egalisiert hatte, zog sich eine unglückliche Entscheidungsfindung von Schulz konsequent durch die Partie: "Ich habe noch nie so ein Spiel erlebt", versuchte der Rechtsaußen seinen Gefühlen Worte zu verleihen. "Mit den gelben Karten so um sich zu werfen ..."

Verlaat: "Wir lassen uns nicht aus der Bahn bringen"

Bereits nach drei Minuten sah Schröter, der gegen Christoph Greger den Fuß draufgehalten hatte, die erste Verwarnung der Partie - die erste Karte von insgesamt 14. Dass Schulz seine Linie in der Folge beibehielt, missfiel Schröter: "Ich fand, das war keine Partie, in die man Hektik hätte bringen können. Aber warum man mit Gelben Karten um sich schießt, kann ich nicht nachvollziehen", sagte der 28-Jährige. "Da ist man ein bisschen ratlos heute."

Ebenso wie Schröter war Jesper Verlaat darum bemüht, auch positive Schlüsse aus der Last-Minute-Niederlage zu ziehen, wie der Kapitän gegenüber Vereinsmedien erklärte: "Das ist sehr bitter und tut weh. Aber das lässt uns stärker zusammenwachsen, wir lassen uns nicht aus der Bahn bringen. Wir kommen da gestärkt als Mannschaft wieder raus."

vtr

28.10.2023, Sportpark Hoehenberg, Koeln, GER, 3. LIga, FC Viktoria Koeln vs. TSV 1860 Muenchen, 13. Spieltag, Saison 2023/24,

Im Bild: Statt dem erhofften Elfmeter; gab es für Morris Schroeter (TSV 1860 Muenchen, #17)  die rote Karte 



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Schröter hadert: "So mit gelben Karten um sich zu werfen ..."

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