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Carro hofft auf Einstieg von Paramount, Netflix, Amazon oder Apple

Bayer-Boss im kicker

Carro hofft auf Einstieg von Paramount, Netflix, Amazon oder Apple

"Meine Hoffnung ist es, dass sie einsteigen": Fernando Carro über die großen US-Player.

"Meine Hoffnung ist es, dass sie einsteigen": Fernando Carro über die großen US-Player. IMAGO/Chai v.d. Laage

"Ich glaube schon", sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung von Bayer 04 Leverkusen im Gespräch mit dem kicker auf die Frage, ob sogar ein Zuwachs realistisch wäre. Aktuell erlösen die 36 Klubs aus Bundesliga und 2. Liga 1,1 Milliarden Euro pro Saison für die nationalen Medienrechte. Insider rechnen eher mit einem Rückgang - Carro offenbar nicht. "Vielleicht hängt das noch davon ab, welche Inhalte wir den Medienpartnern zur Verfügung stellen können und ob die No-Single-Buyer-Rule gekippt wird. Die Qualität der Liga und die Spannung sind hoch, wir können und müssen selbstbewusst an dieses Thema herangehen", fordert der 59-Jährige, der sich auf die Frage, was in seinen Augen ein Erfolg bei der Ausschreibung wäre, forsch gibt: "Wenn wir mehr einnehmen als jetzt."

Carro, der auch im Aufsichtsrat der Bundesliga International GmbH sitzt und als ECA-Vorstandsmitglied, Teil der UEFA-Kommission für Klubwettbewerbe und Verwaltungsrat des für die Champions-League-Vermarktung enorm wichtigen Joint Ventures "UCC SA" international bestens vernetzt ist, scheint seine Zuversicht auf einen möglichen Einstieg eines der vier großen US-Player Paramount, Netflix, Amazon oder Apple zu stützen: "Es ist doch kein Geheimnis, dass sich die genannten Akteure zunehmend für das Produkt Fußball interessieren. Die Frage ist: Beschränken die sich auf ein Land oder wollen sie Rechte für das Produkt Bundesliga in mehreren Ländern erwerben? Diese Player befassen sich auf jeden Fall mit dem Thema, meine Hoffnung ist es, dass sie einsteigen."

"Ich hätte kein Problem mit einem Verkauf des Liganamens"

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Neben der Vergabe der nationalen Medienrechte tariert die neue DFL-Spitze, Dr. Steffen Merkel und Dr. Marc Lenz, gerade in Versammlungen aus, wie mehrheitsfähig ein neuer Anlauf in der Suche nach einem Liga-Partner wäre. Im Mai war ein möglicher Zwei-Milliarden-Deal spektakulär gescheitert. Nun gilt eine Zusammenarbeit mit einer Private-Equity-Firma in kleinerem Rahmen als denkbar, um dringende Investitionen ins Geschäftsmodell Bundesliga - Stichwort Digitalisierung und Internationalisierung - stemmen zu können.

Schulden schließt Carro aus: "Von Bankdarlehen halte ich nichts. Ich wäre für einen Teilrechteverkauf, hätte aber auch kein Problem mit einem Verkauf des Liganamens oder damit, mehr aus den aktuellen Medieneinnahmen der DFL für unabdingbare Investitionen zur Verfügung zu stellen, zum Beispiel im Bereich der internationalen Vermarktung. Aber von der Summe her würde das wahrscheinlich nicht reichen, um alle notwendigen Investitionen tätigen zu können."

Wie Carro über die Geldverteilung zwischen Bundesliga und 2. Liga denkt, wie Bayer mit dem Thema Mehrfach-Klubeigentümer umgeht und was er über Saudi-Arabien denkt, lesen Sie in der aktuellen Montagsausgabe des kicker - ab Sonntagabend schon im eMagazine.

Benni Hofmann