Bundesliga (D)

Werders Umgang mit Naby Keita: "Es war zu früh"

Fritz über die besondere Vorsicht

Der Werder-Umgang mit Keita: "Man kann sagen: Es war zu früh"

Noch immer außen vor: Werder-Neuzugang Naby Keita.

Noch immer außen vor: Werder-Neuzugang Naby Keita. IMAGO/Eibner

Die Anzahl der Spiele, die er seit seinem letzten Auftritt für den SV Werder Bremen verpasst hat, ist mittlerweile auf fünf angewachsen. Dass Naby Keita am vergangenen Samstag gegen Bayer 04 Leverkusen (0:3) nicht dem Kader angehörte, hatte jedoch nichts mehr mit seiner ausgestandenen Muskelverletzung im Oberschenkel zu tun: Der 28-Jährige fehlte krank, andernfalls hätte er wohl zumindest wieder mal auf der Bremer Ersatzbank Platz genommen.

Für die kommende Partie am Samstag in Stuttgart wird also davon auszugehen sein, dass er die Reise ins Schwabenland mit antreten wird. Ein Startelfeinsatz dürfte voraussichtlich aber erst wieder für den Ex-Liverpooler infrage kommen, wenn sämtliche Zweifel ausgestanden sind, dass Keita auch wirklich dafür bereit ist. Bei seinem einzigen Werder-Spiel von Beginn an gegen 1899 Hoffenheim am 7. Oktober hatte sich der Nationalspieler Guineas kurz vor seiner geplanten Auswechslung jene Oberschenkelverletzung ja erst zugezogen. Zuvor war er nur zu zwei Kurzeinsätzen gegen Köln in der Nachspielzeit und in Darmstadt (21 Minuten) gekommen.

Naby hat mit der Hufe gescharrt.

Clemens Fritz

"Im Nachhinein", räumte nun Leiter Profifußball Clemens Fritz bei "Sport1" ein, "war es sicherlich so, dass man sagen kann: Es war zu früh, ihn von Anfang an zu bringen in dem Spiel." Doch der Ex-Profi verwies gleichzeitig auch auf die Trainingseindrücke des Werder-Profis in besagter Woche vor dem Spiel: "Man hat Naby unter der Woche angemerkt, dass er mit der Hufe gescharrt hat und unbedingt wollte. Er hat gesagt: 'Ich bin bereit.'" Und nach einem zusätzlichen Gespräch des im Sommer verpflichteten Mittelfeldspielers mit Coach Ole Werner "hatten wir ein gutes Gefühl", so Fritz. Das sich rückblickend als falsch erwies: "Da waren wir auch schlauer."

Während seines 59-minütigen Einsatzes war Keita die fehlende Spielfitness indes deutlich anzumerken. "Bitter war: Die Auswechslung war schon vorbereitet und dann macht er noch mal einen Lauf und verletzt sich", erinnerte Fritz an den bereits zweiten Rückschlag nach seinem Wechsel zu Werder. Aufgrund einer Adduktorenverletzung hatte Keita bereits die gesamte Sommervorbereitung sowie die ersten vier Ligaspiele verpasst. "Deswegen sind wir jetzt auch ein bisschen vorsichtiger", erläuterte Bremens Leiter Profifußball: "Das macht auch etwas mit dir als Spieler: Wenn immer über deine Verletzungshistorie gesprochen wird, denkst du darüber nach."

Keita soll "frei im Kopf" sein

Der 42-Jährige spricht aktuell von einem "ganz guten Weg", auf dem sich der Profi bei seinem nächsten Comeback befindet: "Aber es ist auch klar, dass es immer ein Thema der Belastungssteuerung ist bei Naby." Keita soll alsbald wieder "frei im Kopf" sein, indem ihm die Bremer das Gefühl vermitteln, "dass wir hinter ihm stehen und vollstes Vertrauen in ihn haben", so Fritz: "Weil wir sehen, was für herausragende Fähigkeiten er hat."

Tim Lüddecke