Bundesliga (D)

Guerreiro-Verletzung "zwischen den Trainings": Tuchel konnte es "irgendwie nicht glauben"

Bayerns Allrounder kommt nicht in Tritt

Guerreiro-Verletzung "zwischen den Trainings": Tuchel konnte es "irgendwie nicht glauben"

Irritiert über die Guerreiro-Verletzung: Bayern-Trainer Thomas Tuchel.

Irritiert über die Guerreiro-Verletzung: Bayern-Trainer Thomas Tuchel. IMAGO/kolbert-press

Unmittelbar vor dem Anpfiff des Bundesliga-Spiels zwischen dem FC Bayern und dem SC Freiburg am Sonntagnachmittag gab der deutsche Rekordmeister die abermalige Verletzung von Raphael Guerreiro bekannt. Der 29-Jährige zog sich im Training einen Muskelfaserriss zu und wird den Münchnern vorerst nicht zur Verfügung stehen.

Als dann Thomas Tuchel bei DAZN zu Guerreiro befragt wurde, wirkte der Bayern-Trainer etwas irritiert. "Wir können es alle irgendwie nicht glauben. Er hat sich die Verletzung irgendwie zwischen den Trainings zugezogen."

Wir können es alle irgendwie nicht glauben. Er hat sich die Verletzung irgendwie zwischen den Trainings zugezogen.

Thomas Tuchel

Dann schilderte Tuchel präziser, wie der vergangene Freitag gelaufen sei: "Guerreiro hat die komplette Trainingseinheit absolviert, wir haben alles gemacht, haben Positionsspiele gemacht, auf kleine und große Tore gespielt", sagte Tuchel und sah keinen Grund, wegen Guerreiros Einsatzfähigkeit besorgt zu sein, denn: "Er war eher euphorisch nach der Einheit, dass es ihm gut", erinnert sich der Coach.

Zwei freie Plätze auf der Bank "auf jeden Fall nicht ideal"

Doch am nächsten Tag wollte Guerreiro den Oberschenkel nochmal kontrollieren lassen, weil er laut Tuchel "wieder etwas gemerkt hat an einer anderen Stelle - und jetzt fällt wieder aus". Mit Guerreiros abermaligem Fehlen bleibt der kleine Kader der Münchner weiterhin ein brisantes Thema: "Wir haben in Kopenhagen zwei freie Plätze auf der Bank gehabt, heute wieder zwei freie Plätze. Das ist auf jeden Fall nicht ideal, auch wenn die Situation in Münster schon mal krasser war."

Im Anschluss an der Pokalspiel, in dem Mittelfeldspieler Leon Goretzka in der Abwehrkette aushelfen musste, hatten die Münchner "kurzfristig Jerome angerufen, er soll doch mal vorbeikommen und sich präsentieren und zeigen", wie Tuchel vor dem Freiburg-Spiel rekapitulierte. Der Rest ist bekannt, am Freitagabend entschloss sich der FC Bayern, dem 35-jährigen Ex-Münchner keinen Vertrag zu geben.

Wir haben die Gesamtsituation bei Jerome analysiert, die nicht nur sportlich ist leider.

Thomas Tuchel

Bundesliga, 7. Spieltag

"Wir haben die Gesamtsituation bei Jerome analysiert, die nicht nur sportlich ist leider", bedauerte Tuchel zwischen den Zeilen die Absage an den vereinslosen Abwehrmann. Und dann habe sich "auch bei uns die Situation nochmal verändert", so Tuchel, der damit auf die Besserung bei den zuletzt verletzten Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt verwies. "Bei Matthijs geht es wieder nach der Länderspielpause", erklärte Tuchel, der zur Boateng-Episode abschließend feststellte:  "Es war nicht nur eine sportliche Entscheidung, sondern eine vom Verein und das muss man dann auch respektieren."

Respektieren müssen die Bayern jetzt abermals auch die längere Ausfallzeit von Guerreiro, der aufgrund der Muskelverletzung in der anstehenden Länderspielpause auch nicht zur portugiesischen Nationalmannschaft reisen wird.

Der vielseitige Linksfuß hatte sich nach seinem Sommerwechsel von Borussia Dortmund mit einer längeren Zwangspause herumschlagen müssen. In der Vorbereitung hatte er sich einen Muskelbündelriss in der rechten Wade zugezogen und absolvierte erst Ende September seine ersten beiden Einsätze für den FC Bayern.

Im Pokal in Münster (4:0) und in der Liga in Leipzig (2:2) wurde er von Trainer Thomas Tuchel jeweils eingewechselt, in der Champions League beim FC Kopenhagen (2:1) stand er im Kader, wurde aber nicht eingesetzt.

Wann Guerreiro wieder einsatzfähig ist, lässt sich aktuell nicht vorhersagen.

bst

Fußball: Champions League, FC Kopenhagen - Bayern München, Gruppenphase, Gruppe A, 2. Spieltag im Parken Stadion. Trainer Thomas Tuchel von München kommt vor dem Spiel in das Stadion.

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