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Karl-Heinz Körbel ist Walther-Bensemann-Preisträger 2023

Bundesliga-Rekordspieler wird in Nürnberg geehrt

Karl-Heinz Körbel ist Walther-Bensemann-Preisträger 2023

Nachfolger von Joachim Löw als Walther-Bensemann-Preisträger: Karl-Heinz Körbel.

Nachfolger von Joachim Löw als Walther-Bensemann-Preisträger: Karl-Heinz Körbel. IMAGO/osnapix

Franz Beckenbauer und Sir Bobby Charlton, Uwe Seeler und Alfredo di Stefano, Günter Netzer und viele weitere Legenden des deutschen und internationalen Fußballs: In die Liste der Walther-Bensemann-Preisträger reiht sich nun jemand ein, der im Trikot von Eintracht Frankfurt Einzigartiges erreicht hat. Karl-Heinz Körbel erhält die Auszeichnung in diesem Jahr. Das gab die deutsche Akademie für Fußball-Kultur am Freitag bekannt.

Der 2006 ins Leben gerufene Preis würdigt Persönlichkeiten der Zeitgeschichte, deren langjähriges Wirken in der Tradition des kicker-Gründungsvaters Walther Bensemann steht und die Herausragendes für den Fußball geleistet haben. Dabei stehen auch Werte wie gesellschaftliche Verantwortung, Fairplay und interkulturelle Verständigung im Mittelpunkt.

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"Im Jahr des 60. Geburtstags der Bundesliga wird 2023 eine Persönlichkeit geehrt, die auf dem Spielfeld und darüber hinaus für die Werte stand und immer noch steht, die dem Walther-Bensemann-Preis zugrunde liegen", sagt kicker-Chefredakteur Jörg Jakob. "Karl-Heinz Körbel, weit über seine hessische Heimat als der 'treue Charly' bekannt und beliebt, ist eine Identifikationsfigur im besten Sinne, weil er die Bodenständigkeit, Nähe und Ehrlichkeit verkörpert, die viele Fans und Beobachter im modernen Business vermissen. Gleichzeitig ist seine sportliche Karriere herausragend."

602 Spiele, alle für Frankfurt und nie eine Rote Karte

602 Bundesligaspiele, alle für Eintracht Frankfurt, sind wohl ein Rekord für die Ewigkeit. Dabei sah Körbel nie eine Rote Karte. Mit dem Gewinn des UEFA-Cups 1980 und vier Triumphen im DFB-Pokal blickt er auf zahlreiche sportliche Höhepunkte, zudem bestritt er sechs Länderspiele.

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Schon zu seiner aktiven Zeit verschrieb sich Körbel der "Schlappekicker-Hilfsaktion" für hilfsbedürftige Sportler, sammelte Geld und spendete selbst. Er geht engagiert voran als Botschafter bei "Kein Platz für Rassismus", in der Unterstützung von an Leukämie erkrankten Kindern und war Botschafter der Weltmeisterschaft der Frauen 2011 in Deutschland. 50.000 Kinder durchliefen bereits seine Frankfurter Fußballschule, in der von ihm gegründeten Traditionsmannschaft schnürt er auch mit 68 Jahren noch die Schuhe.

Körbel wird die Auszeichnung bei der Gala zur Verleihung der Deutschen Fußball-Kulturpreise am 27. Oktober in Nürnberg persönlich entgegennehmen. Der Walther-Bensemann-Preis ist verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, gestiftet vom Olympia-Verlag.

David Bernreuther

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