Bundesliga

Klagenfurter Überraschung auf schottische Art

Irving brilliert mit Hattrick

Klagenfurter Überraschung auf schottische Art

Andy Irving durfte gleich dreimal zum Jubel ansetzen.

Andy Irving durfte gleich dreimal zum Jubel ansetzen. GEPA pictures

Von den 3.144 Zuschauern im Klagenfurter Wörthersee-Stadion rechnete nach dem 0:2-Pausenrückstand wohl niemand mehr damit, dass die Hausherren beim Duell gegen Red Bull Salzburg am Ende als Sieger vom Platz gehen. Doch Solomon Bonnah sowie Spielmacher Andy Irving mit seinem ersten Bundesliga-Hattrick - dazu noch lupenrein - verwandelten die Heimstätte von Austria Klagenfurt an diesem Mittwochabend unerwartet doch noch in ein Tollhaus. "Es war Wahnsinn. Da war etwas in der Luft. Ich habe das gefühlt heute", jubelte ein sichtlich emotionaler Irving bei "Sky" nach dem Premierensieg in der Meistergruppe, der in den bisherigen sechs Partien seit der Ligateilung schon fünfmal zuschlug. Gemeinsam mit Salzburgs Karim Konate ist er damit der erfolgreichste Torschütze im oberen Play-off.

Meistergruppe - 28. Spieltag

Sein Konkurrent aus Salzburg schlug an diesem Abend zwar auch zweimal zu, doch der zweite Doppelpack des ivorischen Angreifers der Salzburger in Folge war für den Serienmeister letztendlich zu wenig. Durch einen völlig verkorksten Auftritt im zweiten Durchgang kassierte man nicht nur die erste Niederlage unter Neo-Coach Onur Cinel sondern musste auch die Tabellenführung an Sturm Graz abgeben, die ihr Gastspiel bei Rapid mit einem 3:1-Sieg souverän bestritten.

Das alles wird den Klagenfurtern aber reichlich egal sein, die nach dem ersten Dreier in der Meistergruppe mit 22 Punkten wieder auf Platz fünf zu finden sind und das Rennen um die internationalen Plätze noch einmal so richtig aufmischen. "Es war ein wichtiger Sieg für uns. Nicht nur, weil er gegen Red Bull Salzburg war, sondern weil wir wir jetzt auch schon so lange nicht mehr gewonnen haben. Das war für die Spieler auch nicht einfach. Das war nun ein toller Sieg für den Verein, für die Spieler und für uns alle", so ein erleichterter Cheftrainer Peter Pacult.

Traum vom Europacup lebt

Dass das Stadion mit knapp über 3.100 Zuschauer trotz des Topspiels gegen den österreichischen Serienmeister wieder recht spärlich besetzt war, quittierte der Klagenfurt-Coach mit einem Lächeln und ließ vielmehr an die ausgebliebenen Zuschauer ausrichten: "Heute werden es sicher viele bereut haben, nicht ins Stadion gekommen zu sein. Weil sieben Tore und einen Sieg erlebt man auch nicht so oft." Speziell wenn dieser erstmals seit neun Duellen wieder gegen Salzburg erfolgte, die vor dieser Partie gegen Mannschaften aus Kärnten bereits seit 16 Spielen (14 Sieg und zwei Remis) ungeschlagen waren.

Der Klagenfurt-Coach sah insgesamt einen "mutigen und richtigen Auftritt" seiner Mannschaft, die sich auch durch das 0:2 nicht beirren ließ. Allerdings sprach der 63-Jährige auch einen Dank an Salzburgs Roko Simic aus, der die große Chance zum 3:0 liegen ließ: "Das hat uns am Leben erhalten. Aber wie die Mannschaft dann zweite Halbzeit weitergefightet hat. Kompliment und Gratulation." Ein Sonderlob musste der Cheftrainer der Kärntner natürlich auch seinem Matchwinner aussprechen, der seit dem Wechsel zu West Ham und dem leihweisen Verbleib in Klagenfurt mit seiner Form zu kämpfen hatte. "Es war nicht dieser Andy in den letzten Wochen, das was der Andy im Herbst war. Es hat ihn irrsinnig beschäftigt, dieses ganze Theater mit West Ham", erklärt Pacult. "Beim letzten Spiel hat er mir schon besser gefallen als in der Vergangenheit. Heute ist ihm richtig der Knopf aufgegangen. Heute hat er wirklich ein tolles Spiel gemacht."

Für die Violetten aus dem Süden Österreichs lebt der Traum von der erstmaligen Teilnahme am internationalen Geschäft nach dem ersten Sieg seit sieben Runden nun wieder hoch. Zwar beträgt der Vorsprung auf den Sechsten Hartberg nur einen Zähler, Pacults Ex-Klub Rapid hat als Tabellenvierter aber genauso viele Punkte wie die Kärntner. Große Töne wollte der Klagenfurt-Coach nach dem Achtungserfolg gegen die Mozartstäder aber nicht spucken: "Jetzt wartet erstmal ein schwieriges Auswärtsspiel in Hartberg auf uns und dann schauen wir weiter. Wir haben uns ein Ziel gesetzt und es ist absolut möglich, das auch zu erreichen. Doch jedem ist klar, dass wir nach dem Sieg gegen Salzburg bisher noch nichts erreicht haben." Sollten die unbeugsamen Klagenfurter diesen Schwung nun für die verbleibenden vier Runden mitnehmen, darf man in Waidmannsdorf auch wirklich Richtung Europacup schauen.

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