3. Liga (D)

Leipzig besteht an der Ostsee - Abstiegstränen im Saarland

Überblick: Lilien bleiben dran - SVWW siegt, Osnabrück patzt

Leipzig besteht an der Ostsee - Abstiegstränen im Saarland

Ein Heber, der die Stimmung hob: Leipzigs Daniel Frahn behielt vom Punkt die Nerven.

Ein Heber, der die Stimmung hob: Leipzigs Daniel Frahn behielt vom Punkt die Nerven. getty images

Zu seinem Heimdebüt bekam es Hansa Rostocks Coach Dirk Lottner vor großer Kulisse gleich mal mit RB Leipzig zu tun, das nach dem Sieg der Darmstädter am Freitag gegen Erfurt (2:1) unter Zugzwang stand. Die Sachsen begannen zwar forsch, doch Rostock fand immer besser in die Partie. Die Konsequenz beim Abschluss ließen die Ostseestädter allerdings vermissen. Kurz vor der Pause schlug doch noch Leipzig zu. Ruprecht holte Kaiser im Strafraum von den Beinen, Frahn verwandelte den fälligen Foulelfmeter mit einem frechen Lupfer in die Tormitte (44.). Die Partie fand auch im zweiten Abschnitt auf überschaubarem Niveau statt, viele Unterbrechungen hemmten den Spielfluss. In der 80. Minute hatte Blacha das 1:1 auf dem Fuß, Keeper Coltorti konnte das Leder aber mit dem Gesicht abwehren. Letztlich brachte Leipzig den Sieg ins Ziel, damit haben die Roten Bullen wieder vier Punkte Vorsprung vor Darmstadt.

Ziegenbein sorgt für Duisburger Rückschlag

Für den Halleschen FC war Platz vier kaum mehr zu erreichen, auch Coach Sven Köhler sagte, dieser Traum sei "passé". Ganz anders war da die Stimmung bei den Meiderichern, die noch auf den begehrten Rang schielen. In der 22. Minute nährte Bollmann mit seinem Treffer die Hoffnung für den MSV: Zoundi verlängerte das Leder nach einer De-Wit-Ecke zum aufgerückten Bollmann, der den Ball mit dem Kopf über die Linie drückte. Letztlich reichte es für die Zebras aber nur zu einem Remis: Kruse schickte Furuholm auf die Reise, der Finne legte überlegt diagonal zurück, Ziegenbein vollstreckte (62.). Duisburg liegt nun drei Punkte hinter Wiesbaden, das Rang vier belegt.

Elversberg rutscht unter den Strich

Zehn Pleiten in Folge musste die SV Elversberg auf fremdem Platz einstecken, unter Trainer Roland Seitz sollte diese Horrorserie in Regensburg endlich gestoppt werden. Das gelang den Elversbergern zwar, durch das 0:0 rutschen die Saarländer wegen eines 3:0-Erfolgs des Konkurrenten Unterhaching dennoch auf einen Abstiegsplatz ab. Regensburg ging zu fahrlässig mit den Chancen um, gerade in der zweiten Halbzeit boten sich zahlreiche Möglichkeiten. Unter der Woche hatte der Jahn bekannt gegeben, dass Coach Thomas Stratos nach dem Saisonende den Klub verlassen muss .

VfB Stuttgart landet Coup in Heidenheim

Partylust gegen Abstiegsangst: Aufsteiger Heidenheim empfing die Zweitvertretung des VfB Stuttgart zum Nachbarschafts-Duell. Trotz der rauschenden Feier nach dem entscheidenden Punktgewinn in Elversberg (1:1) steckte sich der Primus das klare Ziel, auch am Ende ganz oben zu stehen. Es waren aber die abstiegsgefährdeten Stuttgarter, die überraschend in Führung gingen, Baumgartl war in der 48. Minute für die Schwaben zur Stelle, weil er nach einem Freistoß am schnellsten reagierte. Die Heidenheimer schafften es nicht mehr, den Ausgleich zu erzielen, obwohl sich dazu ausreichend Chancen ergaben. Stuttgart freut's, die Schwaben haben nun fünf Punkte Abstand zum ersten Abstiegsrang.

Chemnitz gerettet - Förster nimmt alles mit

Abstiegskampf pur war beim Duell Chemnitz gegen Kiel angesagt, beide Mannschaften waren noch nicht gerettet. Zunächst schienen die Kieler Oberwasser zu haben: In der 18. Minute traf Kegel ins eigene Tor, das 1:0 für die Gäste war gleichzeitig der Pausenstand. Doch danach drehte der CFC auf. Pusch scheiterte noch mit einem Foulelfmeter an Kiels Keeper Jakusch (60.), doch in der 65. Minute war der Schlussmann geschlagen. Der gerade erst eingewechselte Förster glich zum 1:1 aus und legte in der 76. Minute sogar noch nach. Eingewechselt, ein Doppelpack - es hätte ein klasse Tag für Förster werden können. Wurde es aber nicht: In der 84. Minute sah der 24-Jährige die Rote Karte wegen eines Foulspiels. Ein interessanter Auftritt des Chemnitzers war es aber allemal.

Burghausen zieht Saarbrücken mit in die Regionalliga

Für den 1. FC Saarbrücken ging es im Spiel gegen Wacker Burghausen um den allerletzten Strohhalm. Die Kilic-Elf war gegen Burghausen zum Siegen verdammt, um nicht vorzeitig absteigen zu müssen. Das Unterfangen wurde durch die Gäste jäh gestört: In der 12. Minute brachte Holz seine Farben in Front, zu allem Überfluss sah auch noch Zeitz in der 61. Minute die Ampelkarte. Zehn Saarbrücker wehrten sich nun gegen das Aus, Philipp Hoffmann sorgte mit seinem sechsten Saisontreffer wieder für ein Fünkchen Hoffnung (70.). Doch der erlosch um 15.49 Uhr, als die Partie abgepfiffen wurde. Für Burghausen stand der Abstieg in die Regionalliga schon seit Freitagabend fest: Durch den Erfolg Hachings war das rettende Ufer für die Salzachstädter nicht mehr zu erreichen.

Kickers halten Münster hinter sich

Die Stuttgarter Kickers zeigten sich in der Rückrunde in blendender Form, die letzten sechs Spiele wurden nicht verloren. Gegen Preußen Münster mussten die Schwaben ohne den torgefährlichen Angreifer Soriano auskommen, der aufgrund einer Gelbsperre nicht zur Verfügung stand. Nach dem frühen Gästetreffer durch Benyamina (9.) glich Calamita in der 57. Minute für die Stuttgarter aus, ehe die Partie seinen unrühmlichen Höhepunkt erreichte. Marchese und Siegert gerieten in der 60. Minute aneinander, Referee Sather schickte beide Spieler mit Rot im Gepäck vom Platz. Siegchancen gab es in der Schlussphase hüben wie drüben: Krohne traf nur die Latte, Schöneberg köpfte kurz danach über das Gehäuse der Hausherren (71.). Die letzte Chance hatten die Schwaben, als Steins Kopfball im Anschluss an eine Ecke knapp am Tor vorbeiflog (81.).

Befreiungsschlag für Unterhaching, Wehen freut's

Lucas Hufnagel

Trug sich beim 2:0 Unterhachings gegen Osnabrück in die Torschützenliste ein: Lucas Hufnagel. Imago

Am Freitagabend gelang der SpVgg Unterhaching mit dem 3:0 über den VfL Osnabrück der im Kampf gegen den Abstieg so dringend benötigte Dreier. Die Zuschauer im Sportpark sahen im ersten Durchgang eine Partie auf bescheidenem Niveau mit nur wenigen Höhepunkten. Und auch im zweiten Abschnitt wurde es zunächst nicht besser. Dann aber traf Redondo in der 70. Minute wie aus dem Nichts, fast im direkten Gegenzug scheiterte Osnabrücks Testroet am Pfosten. Die Partie wogte nun hin und her, Hufnagel und Köpke sorgten mit einem Doppelpack (83., 87.) dann für die Entscheidung. Der VfL erlitt im Rennen um Rang vier - der zur Teilnahme an der Hauptrunde im DFB-Pokal berechtigt - einen herben Rückschlag.

Nutznießer des Patzers der Lila-Weißen war der SV Wehen-Wiesbaden. Die Hessen gewannen ihre Partie bei Borussia Dortmund II mit 4:1 und liegen nun auf Rang vier vier Punkte vor den Osnabrückern. Zwar musste die Elf von Marc Kienle zunächst den Rückstand durch Sarr (39.) schlucken, doch im zweiten Durchgang drehten Jänicke (49.), Herzig (61.) und Schnellbacher (72., 82.) die Partie. Der BVB II verpasste den vorentscheidenden Schritt im Kampf gegen den Abstieg und muss weiter zittern.

Darmstadt bleibt an RB Leipzig dran

Der SV Darmstadt 98 vertagte durch den 2:1-Sieg gegen Rot-Weiß Erfurt die Frage nach dem zweiten Aufsteiger neben dem 1. FC Heidenheim. Denn die Lilien hielten durch die drei Punkte den Druck auf den Zweiten RB Leipzig hoch. Kammlott schoss die Thüringer, die sich ihrerseits wohl aus dem Rennen um Rang vier verabschiedet haben, bereits nach fünf Spielminuten in Führung. Für die Hessen konnte da Costa nach einer halben Stunde ausgleichen. Turbulent wurde es dann im zweiten Durchgang. In der 55. Minute sah Darmstadts Berzel die Ampelkarte, doch in Unterzahl gelang Goalgetter Stroh-Engel in der 84. Minute doch noch das Siegtor. Und kurz vor Schluss herrschte auch wieder numerischer Gleichstand. Erfurts Odak leistete sich eine Tätlichkeit und flog in der 89. Minute mit glatt Rot runter. Erfurt verabschiedete sich durch die Niederlage endgültig aus dem Rennen um Rang vier.