Int. Fußball

Nottingham Forest werden vier Punkte abgezogen

Auswirkungen auf den Abstiegskampf

Premier League zieht Nottingham Forest vier Punkte ab

Steht plötzlich unter statt über dem Strich: Nottingham Forest.

Steht plötzlich unter statt über dem Strich: Nottingham Forest. IMAGO/Action Plus

Bereits am Montagnachmittag hatten mehrere Medien übereinstimmend berichtet, dass Nottingham in der laufenden Premier-League-Saison vier Punkte wegen Verstößen gegen die Finanzregularien der Liga abgezogen werden. Inzwischen bestätigte die Premier League die Entscheidung einer unabhängigen Kommission. Vorausgegangen war eine zweitätige Anhörung von Klubverantwortlichen, denen die Kommission eine "außergewöhnliche Kooperation" mit der Liga bescheinigt.

Durch den Punktabzug rutscht Forest vom derzeit 17. Tabellenplatz auf den 18. und damit auf den ersten Abstiegsplatz. Profiteur ist Luton Town, das ohne eigenes Zutun über den Strich springt und nun einen Punkt vor statt wie zuvor drei Punkte hinter Nottingham liegt. Der Punktabzug könnte im Rennen um den Klassenerhalt unter Umständen zum Zünglein an der Waage werden.

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Grund für die Sanktion sind Verstöße gegen die Profitabilitäts- und Nachhaltigkeitsregeln der Liga. Premier-League-Klubs dürfen über einen Zeitraum von drei Jahren maximal 105 Millionen Pfund (knapp 123 Millionen Euro) Verlust machen. Da Nottingham erst 2022 ins englische Oberhaus aufstieg, galt für den Verein zum vergangenen Stichtag 30. Juni 2023 ein maximaler Verlust von 61 Millionen Pfund. Diesen Maximalverlust hat der Verein laut Premier League um 34,5 Millionen Pfund überschritten. Nottingham hat seit seinem Aufstieg insgesamt 42 Spieler für rund 250 Millionen Pfund unter Vertrag genommen.

Nottingham strebt offenbar Berufung an

Der Verein hat den Verstoß zwar zugegeben, will aber Medienberichten zufolge dennoch in Berufung gehen. Nottingham beruft sich dabei auf mildernde Umstände und führt den Transfer von Brennan Johnson im vergangenen Sommer an. Für den Flügelstürmer hatte Nottingham noch vor dem Stichtag 30. Juni ein Angebot des FC Brentford in Höhe von rund 30 Millionen Pfund vorliegen, wartete aber bis nach dem Stichtag, um ihn für letztlich 47,5 Millionen Pfund an Tottenham Hotspur zu verkaufen. Dieser Gewinn floss aber nicht mehr in den Bewertungszeitraum. Nottingham argumentiert nun, dass dieses Vorgehen nachhaltiger für den Verein gewesen sei.

Außerdem sei es nach Ansicht des Vereins unerlässlich gewesen, nach dem Aufstieg in den Kader zu investieren, um sich mit den etablierten Mannschaften in der Premier League zu messen.

Um in Berufung zu gehen, hat Nottingham nun 14 Tage Zeit. Ligakonkurrent FC Everton hat in der laufenden Saison durch eine solche Berufung bereits einen Teilerfolg erzielt. Den Toffees waren wegen Verstößen gegen die gleichen Regularien ursprünglich zehn Punkte abgezogen worden, nach einem Einspruch verringerte die Premier League den Punktabzug auf sechs Zähler.

mib