2. Bundesliga (D)

St. Pauli: Trainer Timo Schultz stellt sich "noch einmal" vor

St. Pauli: 42-Jähriger aus den eigenen Reihen folgt auf Luhukay

Schultz stellt sich noch einmal vor: "Mehr Physis würde uns gut tun"

Timo Schultz, hier 2014 als Co-Trainer, gibt eine klare Richtung vor.

Timo Schultz, hier 2014 als Co-Trainer, gibt eine klare Richtung vor. imago images

Neue Impulse dank neuem Trainer? So ganz trifft das auf Schultz nun wirklich nicht zu. "Ich bin seit 15 Jahren im Verein. Wenn es möglich gewesen ist, war ich bei den Heimspielen am Millerntor und habe mir auch die Auswärtsspiele angeschaut", berichtet der 42-Jährige, der auch behauptet, "dass ich die Mannschaft daher sehr gut kenne - das ist ein Vorteil, um mich schnell einzuarbeiten."

Schultz: In diversen Funktionen beim FCSP

Ein paar Unterschiede zur U 19, die Schultz die letzten zwei Jahre begleitet hatte, gibt es dann aber doch: "Das ist ein Schritt nach vorne, in der U 19 hat man noch etwas mehr Ruhe und kann schalten und walten, wie man möchte. Jetzt, glaube ich, haben wir einiges vor." Der alte neue Trainer: Statt Spieler (2005-2012), Co-Trainer (2011-2014) oder Jugendtrainer (2015-2020) ist Timo Schultz (Vertrag bis 2022) jetzt also der Chef an der Seitenlinie des FCSP.

Wir brauchen Spaß bei der Arbeit, wenn wir uns entwickeln wollen.

St. Paulis neuer Trainer Timo Schultz

"Es ist eine große Chance, bei meinem Verein den nächsten Schritt im Profifußball zu gehen." Nervös? Schultz gibt zu, "heute Nacht unruhig geschlafen zu haben", dies habe aber daran gelegen, "weil ich mich einfach wahnsinnig auf die neue Aufgabe freue". Freuen würde er sich außerdem darüber, "wenn die Jungs mit Spaß zur Arbeit kommen. Das brauchen wir, wenn wir uns entwickeln und auch neue, innovative Sachen ausprobieren wollen. Wir haben einiges vor."

Eine Frage der Gier: Zieht Schultz U-19-Spieler hoch?

Schultz' Wunschvorstellung: "Jeder will attraktiven und offensiven Fußball sehen. Mir ist es aber auch wichtig, eine Mannschaft zu sehen, die lebt und füreinander da ist, dass sie einen guten Plan hat und der dann umgesetzt wird. Das kann ich als Trainer aktiv beeinflussen." Selbiges gilt für den Konkurrenzkampf um die gerade auch für U-19-Spieler begehrten Kaderplätze.

Wird ihr ehemaliger - und potenziell auch neuer - Trainer nun einige von ihnen in die erste Mannschaft hochziehen? "Ich kenne sie alle sehr gut, aber es werden die spielen, die am besten sind. Im NLZ gibt es viele Spieler, die den Etablierten richtig Feuer machen können - das müssen sie aber auch beweisen. Bei dem einen oder anderen hat mir die letzte Gier gefehlt, zu zeigen, dass sie besser sind als andere."

Flexible Spieler, aber fehlende Physis

Am Ende geht es wohl auch darum, wer zu Schultz' Spielidee passt. "Wir haben schon unsere Ideen", sprach der ehemalige Mittelfeldmann für sein Trainerteam um Markus Gellhaus, André Trulsen und Hans Schrijver. Mit seinem Kader voller "flexibel einsetzbarer Spieler" ist Schultz zufrieden, er glaubt aber dennoch, "dass uns etwas mehr Physis gut tun würde".

Ich möchte Innovationskultur fließen lassen.

Schultz über die Zukunft des Vereins

Beim FC St. Pauli folgt also einer aus den eigenen Reihen auf Jos Luhukay, mit dem man wegen seiner schroffen Art trotz zwei gewonnener Derbys gegen den HSV nie richtig warm wurde. "Ich glaube, dass Jos viele Steine angestoßen hat, bei denen ich inhaltlich nicht weit von ihm weg bin", meint Schultz, der natürlich dennoch einiges anders machen möchte: "Ich komme zwar aus der Vergangenheit, möchte aber für die Zukunft stehen und ein stückweit Innovationskultur fließen lassen. Wenn wir hinbekommen, dass das Füreinander wieder spürbar ist, dann haben wir eine wahnsinnige Power."

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