2. Liga

SKN St. Pölten wandelt auf den Spuren von Wiener Neustadt

Premierensieg

SKN St. Pölten wandelt auf den Spuren von Wiener Neustadt

Torschütze Deni Alar wird umschlungen.

Torschütze Deni Alar wird umschlungen. GEPA pictures/Walter Luger

2. Liga, 6. Spieltag 2021/2022

Nach fünf Runden nur ein Punkt, am sechsten Spieltag der erste Sieg. Der SKN St. Pölten wandelt ein wenig auf den Spuren von SC Wiener Neustadt 2015/2016. Weniger als vier Punkte, wie die beiden NÖ-Rivalen, hatte in diesem Jahrhundert noch kein Bundesliga-Absteiger nach dem 6. Spieltag auf seinem Konto.

Wiener Neustadt gelang der "'Befreiungsschlag'" mit einem 1:0-Erfolg in Grödig gegen den FC Liefering. Der SKN besiegte Freitagabend in St. Pölten die Young Violets dank Treffern von George Davies und Deni Alar mit 2:0.

Ähnlich wie St. Pöltens "Wölfe" war Wiener Neustadt vor Saisonbeginn als Titelaspirant gehandelt worden. Die "Blau-Weißen" hatten auch viele Spieler mit reichlich Bundesliga-Erfahrung in ihren Reihen. Wie zum Beispiel Spielmacher Christoph Saurer, einfacher ÖFB-Teamspieler, der in der höchsten österreichischen Spielklasse 172 Mal aufgelaufen war, unter anderem als Jungspund für die Austria (vier Mal) und später für Rapid (23 Mal).

Saurer drückt seinen Ex-Kollegen die Daumen

Saurer Wiener Neustadt

Christoph Saurer, Wiener Neustadts Zehner. GEPA Pictures/Matic Klansek

Saurer erinnert sich gut an die schwierige Zeit in Wiener Neustadt: "Wir hatten viele prominente Spieler, aber gleich zehn Neue und auch einen neuen Trainer (Günter Kreissl, Anm.). Wenn du Glück hast, kriegst gleich einen Lauf. Wenn es am Anfang nicht passt, kann es halt auch sehr lange dauern, bis ein Rad ins andere greift."

"Prinzipiell war es eine schöne Zeit bei Wiener Neustadt, aber auch eine traurige. Nach drei Knie-Operationen und ständigen Muskelfaserrissen war langsam klar, dass sich Profifußball für mich nicht mehr ausgeht", blickt Saurer im kicker-Gespräch mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück.

"Biss habe ich noch jede Menge"

Seit 2017 läuft der nunmehr 35-Jährige für den SC Pinkafeld auf, aktuell in der Burgenlandliga. "Ein paar Jahre werden sich hoffentlich noch ausgehen", lacht Saurer, der bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) in Eisenstadt angestellt ist, "Biss habe ich noch jede Menge." Dem SKN wünscht er nicht zuletzt wegen seiner ehemaligen Klubkollegen Deni Alar (bei Rapid), Daniel Schütz (Wacker Innsbruck) und Christian Ramsebner (Austria) "alles Gute".

Der Klassenerhalt ging sich für die Wiener Neustädter dann in der Zehnerliga locker aus. Kreissl wurde allerdings Mitte April von seinem Co-Trainer René Wagner am Chefsessel abgelöst. Meister wurde damals der SKN St. Pölten unter Trainer Karl Daxbacher. Die Wölfe stellten mit 80 Zählern in 36 Spielen sogar einen Punkte-Rekord auf und hielten den zweitplatzierten LASK am Ende sicher auf Distanz.

Thomas Schöpf