Bundesliga (D)

Toppmöller: Erinnerungen an das 5:1 lösen noch immer eine "Gänsehaut" aus

Frankfurts erstaunliche Bayern-Bilanz seit 2019

Toppmöller: Erinnerungen an das 5:1 lösen noch immer eine "Gänsehaut" aus

Mittendrin: Frankfurts Coach Dino Toppmöller (Mi.) jubelt mit den Spielern nach einem Tor beim 5:1 im Hinspiel gegen den FC Bayern.

Mittendrin: Frankfurts Coach Dino Toppmöller (Mi.) jubelt mit den Spielern nach einem Tor beim 5:1 im Hinspiel gegen den FC Bayern. picture alliance / Hasan Bratic

Die Eintracht ist der einzige Bundesligist, der die jüngsten zwei Gastspiele in München nicht verloren hat. In der Saison 2021/22 feierte Oliver Glasner am 7. Spieltag bei den Bayern seinen ersten Bundesligasieg als Eintracht-Trainer (Tore: Hinteregger, Kostic); vergangene Spielzeit gab es ein 1:1 (Tor: Kolo Muani). Erstaunlich: Die Hessen weisen in den jüngsten neun Duellen gegen die Münchner - seit dem 5:1-Sieg 2019 - eine ausgeglichene Bilanz auf (vier Siege, vier Niederlagen, ein Remis). Allerdings gelang es Frankfurt erst in zweimal, beide Partien gegen die Bayern innerhalb einer Saison zu gewinnen: 1966/67 und 1976/77.

Erinnerungen mit "Gänsehaut"

Wenn die Eintracht am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) eine kleine Chance haben will, muss sie so auftreten wie im Hinspiel. Da agierte die Mannschaft äußerst kompakt, lief die Münchner im Vollsprint an und schaltete nach Ballgewinnen blitzschnell um. "Das war eine absolute Top-Leistung von allen. Da sind wir an die Grenzen gegangen, hatten aber auch das nötige Quäntchen Glück, dass sehr viel in unserer Richtung lief. Wir hatten uns das aber auch verdient", rekapituliert Trainer Dino Toppmöller. "Die Stimmung war fantastisch. Ich bekomme immer noch ein Stück weit eine Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment zurückdenke. Das war ein großartiges Spiel und großartiges Gefühl."

Objektiv betrachtet darf man aus den kommenden beiden Partien - das nächste Heimspiel ist gegen Leverkusen - keine Punkte erwarten. Überraschungen sind wohl nur möglich, wenn die Gegner die Tür einen Spalt breit öffnen, indem sie den Fokus primär auf die internationalen Spiele richten. Ausgeschlossen ist das nicht. Timothy Chandler betont: "Es geht darum, ihnen auf den Sack zu gehen und sie nicht einfach spielen zu lassen. Wir müssen das Spiel intensiv gestalten, dann wissen wir, dass wir auch die Bayern schlagen können."

Toppmöller wünscht sich bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte eine gute Mischung aus hohem Anlaufen und tiefem Verteidigen im Block. Er weiß: "Es ist der Qualität des Gegners geschuldet, dass du auch mal hinten reingedrängt wirst." Trotzdem müsse seine Mannschaft "immer mal wieder den Übergang ins höhere Pressing" finden. Den Mannschaftsbus will er jedenfalls nicht vor dem eigenen Tor parken: "Das passt nicht zu uns."

Ersetzt Knauff den kranken Chaibi?

Personell muss er neben den langzeitverletzten Sebastian Rode und Sasa Kalajdzic (beide Knie-OP) womöglich auch auf Fares Chaibi verzichten. Der offensive Mittelfeldspieler fehlte am Mittwoch und Donnerstag wegen einer Erkältung im Training. Gut möglich, dass Ansgar Knauff für ihn in die Elf rückt. Knauff ist aufgrund seiner Tempovorteile ohnehin eine naheliegende Wahl für die Elf am Samstag. Mit Eric Junior Dina Ebimbe, Omar Marmoush, Hugo Ekitiké und eben Knauff könnte Toppmöller gleich vier schnelle Offensivspieler aufbieten, die nach Ballgewinnen in die Tiefe stoßen.

Tuta kehrt zurück und dürfte Buta verdrängen

Zurückkehren wird Verteidiger Tuta, der zuletzt zweimal wegen einer Roten Karte fehlte. Vermutlich wird der Brasilianer rechts in der Viererkette anstelle von Aurelio Buta auflaufen, er stellt aber auch eine Alternative auf der Sechs dar. Im Spiel gegen den Ball dürfte sich Dina Ebimbe zurückfallen lassen, sodass eine Fünferkette entsteht. Grundsätzlich sind aber keine größeren Veränderungen zu erwarten. "Wir versuchen, die Spieler, die gespielt haben, in einen Flow zu bekommen", sagt Toppmöller. Daran haperte es in der Rückrunde, nicht zuletzt aufgrund diverser Verletzungen, die den Coach immer wieder zum Umstellen zwangen.

Julian Franzke

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