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Vingegaards Ehefrau über Doping: "Wir haben Werte in unserer Familie"

Trine Hansen möchte Blutproben aufbewahren lassen

Vingegaards Ehefrau über Doping: "Wir haben Werte in unserer Familie"

Hat keinerlei Zweifel an den Leistungen ihres Mannes: Trine Hansen.

Hat keinerlei Zweifel an den Leistungen ihres Mannes: Trine Hansen. IMAGO/Belga

Zwei Wochen lang war das Duell zwischen Vingegaard und Pogacar ein echter Krimi, nur wenige Sekunden trennte das Duo. Doch beim 22 Kilometer langen Zeitfahren zerstörte der Däne seinen Konkurrenten regelrecht und nahm ihm 1:38 Minuten ab. Weltklassefahrer und Teamkollege Wout van Aert lag als Dritter schon unglaubliche 2:51 Minuten zurück.

Spätestens nach dieser Etappe wurde die Dopingdiskussion um Vingegaard und sein Jumbo-Visma-Team eröffnet. Selbst der Toursieger hatte danach betont, dass er aufgrund der Vergangenheit des Radsports Skepsis an seinen Leistungen verstehen könne. "Ich würde nie etwas nehmen, was ich nicht auch meiner Tochter geben würde", sagte Vingegaard. Und ganz sicher würde er ihr nie irgendwelche Dopingmittel geben.

"Wir hätten gern, dass die Blutproben 50 Jahre aufbewahrt werden"

Auch seine Ehefrau hat aufkommende Zweifel an den Leistungen ihres Mannes zurückgewiesen und einen ungewöhnlichen Vorschlag unterbreitet. "Wir haben Werte in unserer Familie, dass man nicht betrügt", sagte Trine Hansen zu "Ekstra Bladet" zum Thema Doping. "Wir hätten es gern, dass die Blutproben 50 Jahre aufbewahrt werden, denn sie wären dann immer noch sauber."

110. Tour de France

Zunächst wird sich Vingegaard aller Zweifel zum Trotz ausgiebig in Dänemark feiern lassen. Am Mittwoch landet der Tour-Sieger in Kopenhagen. Vom Flughafen Kastrup geht es im Cabriolet in die Innenstadt zum Rathausplatz. Um 13.30 Uhr wird Vingegaard auf den Rathausbalkon gehen und sich wohl wie im Vorjahr von Zehntausenden feiern lassen.

Am Donnerstag reist er nach Glyngøre, wo ihn bereits im vergangenen Jahr 20.000 Fans empfangen hatten. Nach einer Ruhephase beginnt Vingegaard mit der Vorbereitung auf die Spanien-Rundfahrt, die er vom 26. August an bestreiten wird.  Sein Sportlicher Leiter verriet in Paris, dass der Plan in Spanien anzutreten schon vor der Tour stand und hofft, dass sein Schützling nach zwei Wochen Pause wieder mit dem Training startet, um bei der Vuelta wieder konkurrenzfähig zu sein.

Umzug in die Schweiz?

Vingegaard selbst wird seine Heimat demnächst wohl nicht nur für die Rennen verlassen. Denn er lebt noch immer in der Nähe seines Heimatortes Glyngore auf dem dänischen Festland. "Wir können nicht in Dänemark leben, denn dort gibt es leider keine Berge. Also müssen wir uns damit beschäftigen", sagte Ehefrau Hansen. Bisher ist sie mit Tochter Trine oft mit Vingegaard mitgereist. "Jetzt kommt sie aber in ein Alter, wo sie Stabilität im Alltag und Spielkameraden braucht." Im Raum steht ein Umzug in die Schweiz.

tru, dpa