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WM 2022: Pressestimmen zum Verbot der "One Love"-Kapitänsbinde

Pressestimmen zum Verbot der "One Love"-Kapitänsbinde

"Absurd. Beschämend. Der Gipfel einer Verbands-Allmachtsfantasie"

So sieht die One Love-Kapitänsbinde aus.

So sieht die One Love-Kapitänsbinde aus. IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Großbritannien

"The Guardian": "Willkommen in Katar 2022, einer Weltmeisterschaft, die durch ein grobes Hin und Her so verzerrt ist, dass man fast spüren kann, wie die politischen Akteure am Spielfeldrand ihre Figuren mit langen Holzschiebern über den Rasen schubsen."

"The Times": "WM-Ergebnis aus Katar gerade eingetroffen: Liebe hat verloren, Hass hat gewonnen."

Spanien

"La Vanguardia": "Es dauerte, bis der Ball im Chalifa-Stadion in Doha landete, vielleicht eingefroren von der Klimaanlage, die eine Wüste zum Gefrieren bringen kann. Der Auftakt von England und Iran war wenig fußballerisch, zunächst geprägt durch den Verzicht von Harry Kane auf das Tragen der Regenbogen-Armbinde auf Druck der FIFA (...) und dann durch die Proteste iranischer Spieler und Fans während ihrer Hymne gegen die Unterdrückung in ihrem Land. Als der Fokus dann endlich auf den Rasen zurückkehrte, haute England das erste Mal auf den Tisch dieser WM und zog sich die Armbinde der Favoriten an."

Italien

"Gazzetta dello Sport": "In 'One Love' lud Bob Marley dazu ein, alle Unterschiede zu vergessen und Eins zu werden. Die FIFA täte gut daran, dies zu erkennen, bevor es zu spät ist. Das Szenario läuft bereits klar auf eine Selbstbeschädigung hinaus."

Frankreich

KommentAR

"Le Monde": "Wäre das Thema nicht so ernst, würde man darüber schmunzeln. Ein Symbol für Frieden, Einheit und Inklusion, das spaltet. Ein Stück Stoff, das die Verbände und Teams zerreißt, die an der Weltmeisterschaft 2022 teilnehmen. Nachdem sie darauf bestanden, dass ihre Kapitäne es während der WM am Bizeps tragen können, kündigten die sieben europäischen Verbände hinter der «One Love"-Binde am Montag, 21. November, an, dass sie widerwillig darauf verzichten, dieses Symbol gegen Diskriminierung in Katar zu zeigen. Ein Land, in dem Homosexualität illegal bleibt.»

Schweiz

"Blick": "Es ist absurd. Es ist beschämend. Es ist der Gipfel einer Verbands-Allmachtsfantasie: Die FIFA erklärt «One Love" zu einem politischen Statement, das sanktioniert wird. Das ist kein Akt der Stärke. Im Gegenteil. Der Weltverband kuscht damit abermals vor Katar. (...) Die FIFA ist über die letzten Jahrzehnte zu einem immer größer werdenden Ungeheuer geworden. Milliardenschwer und gnadenlos.»