Es war die Szene des Spiels, wenn nicht sogar eine der Szenen der bisherigen Bundesliga-Saison. Sargis Adamyan hatte in Minute 15 nach perfekter Vorarbeit von Linton Maina den Ausgleich im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Fuß. Zum Entsetzen des Stürmers und der Kölner Fans brachte der Angreifer den Ball aber aus drei Metern nicht im Berliner Tor unter.
"Der Ball titscht ein bisschen auf. Ich treffe ihn mit dem Spann, wollte ihn aber mit der Innenseite treffen - und dann geht er halt über das Tor", beschreibt Adamyan seinen Fehlschuss - und danach seine Fassungslosigkeit. "Ich dachte, das kann nicht sein. Aber man muss weitermachen."
Adamyan scheitert wenig später erneut
Das tat der Angreifer auch und hatte nur acht Minuten später direkt die nächste dicke Möglichkeit, diesmal scheiterte er aber am gut reagierenden Berliner Keeper Oliver Christensen.
Für Linton Maina, der selbst auch eine Top-Möglichkeit liegengelassen hatte, war die kuriose Szene des Teamkollegen symptomatisch: "Es passt ein bisschen zu den letzten Wochen - was unsere Chancenverwertung angeht." Diese war auch beim 0:2 in Berlin erneut nicht gut.
Ja, als ich Stürmer war.
Steffen Baumgart
Ein Kölner nahm es mit Humor. Trainer Steffen Baumgart wurde gefragt, ob er eine derartige Szene wie die von Adamyan schon einmal gesehen habe. "Ja, als ich Stürmer war." Anschließend nahm Baumgart seinen Spieler aber in Schutz: "Das ist für uns natürlich ärgerlich, aber da müssen wir nicht so viel draus machen."
Allgemein merkte man den Kölnern nach den starken zehn Minuten mit den drei dicken Chancen aber deutlich an, dass es bereits das 24. Pflichtspiel der Saison war - oder wie Baumgart es sagte: "Die Jungs sind durch. Der Einzige, der relativ fit war, war ich."
Mit der anstehenden WM-Pause haben die Rheinländer nun etwas Zeit, sich zu regenerieren. In der Bundesliga geht es am 21. Januar (Samstag, 18.20 Uhr) gegen Werder Bremen weiter.
