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Ärger mit Deschamps: Spaltet Pavard Frankreichs Kabine?

Ungewisse Bayern-Zukunft

Ärger mit Deschamps: Spaltet Pavard Frankreichs Kabine?

Ist er seinen Platz in Frankreichs Startelf los? Benjamin Pavard.

Ist er seinen Platz in Frankreichs Startelf los? Benjamin Pavard. IMAGO/Sven Simon

Öffentliche Kritik an Spielern üben Trainer eher selten, von daher hatten Didier Deschamps' Worte bei der WM in Katar umso höhere Wirkung: "Ich hatte mehrere Diskussionen mit ihm und denke, dass er nicht in seiner besten Verfassung ist. Das erste Spiel gegen Australien half ihm augenscheinlich auch nicht", sagte Deschamps auf einer Pressekonferenz über Benjamin Pavard, "ohne ins Detail gehen zu wollen". Worte, die saßen und Rätsel aufgeben. Im zweiten Frankreich-Spiel ersetzte Jules Koundé Pavard, der auch nicht spielen durfte, als Deschamps gegen Tunesien heftig rotierte.

Nach kicker-Informationen verlangte Deschamps vor dem Turnier von Pavard, er solle seine Bälle zum auf dem Platz vor ihm positionierten Ousmane Dembelé spielen und hinten bleiben. Ein Auftrag, den Pavard qua seiner Vita (Weltmeister 2018, Champions-League-Sieger, dreimaliger Deutscher Meister) so nicht akzeptieren wollte. Er gilt als reflektierter, aber manchmal auch etwas eigenwilliger Profi.

Angeblich opponieren einige Spieler gegen Pavard

Kurios ist die Lage zumindest deswegen, weil Deschamps in der Vergangenheit stets auf Pavard baute und selten enttäuscht wurde, siehe Titelgewinn 2018. Die bestens vernetzte "L'Equipe" berichtet, dass einige Spieler im Kader gegen Pavard opponieren, unter anderem Dembelé. Andere wie Kapitän Hugo Lloris und Olivier Giroud stützten dagegen den Bayern-Profi. Offen bis unwahrscheinlich, ob er im Turnierverlauf nochmal seinen angestammten Platz einnehmen kann.

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Beim FC Bayern steht der 26-Jährige vor einer ungewissen Zukunft. Sein Vertrag läuft 2024 aus, also braucht es im Sommer eine Grundsatzentscheidung: Verlängerung oder Verkauf. Nach kicker-Informationen möchte der FC Bayern Pavard länger binden, ist grundsätzlich mit dem zuverlässigen Defensivspieler zufrieden. Der wiederum hat seinen Wunsch hinterlegt, nur noch als Innenverteidiger eingesetzt zu werden.

Diese Garantie bekommt er vom Klub nicht, auch wenn durch das Saison-Aus von Lucas Hernandez (Kreuzbandriss) seine Aktien auf dieser Position gestiegen sind. Pavard wiederum reizt eine neue Herausforderung, das hat er unmittelbar vor dem Turnier öffentlich kundgetan. Ausloten muss er, ob es einen europäischen Topklub gibt, der ihm seine sportlichen Wünsche erfüllt. Schließlich sind seine Qualitäten als Rechtsverteidiger europaweit bekannt.

jpe