Europa League

Streich kritisiert (nicht nur) Turiner Unsitte

Nach Freiburgs Europa-League-Aus

"Alles wird sanktioniert - und das nicht?" Streich kritisiert (nicht nur) Turiner Unsitte

Spielverzögerungen nach Fouls regen ihn auf: Christian Streich.

Spielverzögerungen nach Fouls regen ihn auf: Christian Streich. IMAGO/Jöran Steinsiek

Trotz der 0:2-Niederlage und dem damit einhergehenden Europapokal-Aus sprach Streich bei RTL nach Abpfiff von einem "tollen Abend". Das Spiel sein "etwas ganz Besonderes" gewesen und für ihn persönlich ein "großes Erlebnis".

Ein Erlebnis, das für den 57-Jährigen aber auch großes Ärgernis war. Denn eine Unsitte störte den Coach ungemein, wie er unmissverständlich deutlich machte. "Bei jedem Freistoß für uns in Turin und bei jedem Freistoß für uns heute, hat ein Turiner Spieler den Ball mitgenommen", beklagte Streich die regelmäßigen Spielverzögerungen der "Alten Dame".

"Ich bin völlig entsetzt, dass man gefoult wird und dann immer noch zweimal benachteiligt wird", führte der SCF-Trainer weiter und stellte fest: "Ich glaube, in Turin und heute war es 40-mal, wo jemand den Ball mitgenommen hat." Dieses Verhalten sei aber nicht ein Alleinstellungsmerkmal des italienischen Rekordmeisters, vielmehr geschehe das häufig, "auch in der Bundesliga".

Dabei seien derartige Aktionen alles andere als förderlich für den Fußball, denn "das macht die andere Mannschaft verrückt, dann gibt's Unruhe". Seine Kritik ist nicht neu, wie auch Streich bei der anschließenden Pressekonferenz klarstellte ("Das sage ich jetzt seit Jahren").

Warum wird es nicht wie im Handball gemacht?

Christian Streich

Kein Verständnis hat er, dass das nicht geahndet wird - oder nur unzulänglich. "Was gibt es?", fragte Streich süffisant und gab die Antwort selbst direkt hinterher: "Eine Gelbe Karte. In Turin nach 83 Minuten und heute auch. Das bringt nichts. Alles wird sanktioniert - und das nicht? Auf UEFA-Ebene nicht und in der Bundesliga auch nicht - das ist mir vollständig rätselhaft."

Dabei sei die Lösung so einfach. "Warum wird es nicht wie im Handball gemacht? Wer den Ball in die Hand nimmt, kriegt Gelb. Das geht drei Wochen, dann macht es niemand mehr", zeigte sich der Freiburger Trainer sicher und betonte, dass der Fußball von einer rigideren Handhabung bei so etwas "Entscheidendem" nur profitieren würde, "weil dann das Spiel fortgesetzt werden kann - dann ist Fairness."

drm

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