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Warum EA die FIFA-Lizenz nicht erneuert: Liegt nicht am Geld

Individuelle Bedürfnisse der Spieler im Fokus

"Am Geld lag es letztendlich nicht" - Warum EA die FIFA-Lizenz nicht erneuert

CEO Andrew Wilson will ein Fan-fokussiertes digitales Fußballerlebnis kreieren.

CEO Andrew Wilson will ein Fan-fokussiertes digitales Fußballerlebnis kreieren. picture alliance / AP Photo

Über eine Milliarde US-Dollar sollte die FIFA-Lizenz für den vierjährigen Zyklus zwischen den Fußball-Weltmeisterschaften EA laut Berichten bald kosten. Zu viel, befand die Gerüchteküche, nur einer der Gründe zur Trennung sagen jetzt EA CEO Andrew Wilson und EA SPORTS Vizepräsident David Jackson.

Die führenden Köpfe des kalifornischen Entwicklers sprachen in Folge der Umbenennung der FIFA-Reihe in EA SPORTS FC über das Lizenzpaket und dessen Konsequenzen.

Weg vom Kern, hin zum digitalen Fußballerlebnis

"Am Geld lag es letztendlich nicht", sagte Jackson kürzlich im Gespräch mit der BBC: "Auch wenn Geld natürlich immer eine wichtige Rolle in Verhandlungen einnimmt." Vielmehr habe EA SPORTS abwägen müssen, was mit der Lizenz möglich sei und was nicht.

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Das Unternehmen habe laut Andrew Wilson die Entscheidung zur Eigenständigkeit getroffen, um Spielern die Fußball-Erfahrung zu liefern, die sie wollen. Diese fordern laut des CEOs vor allem mehr Möglichkeiten und mehr kommerzielle Partner für größere Authentizität. "Sie wollen, dass wir über das Kernerlebnis hinausgehen und ein digitales Fußballerlebnis kreieren." Mit den Restriktionen der vor zehn Jahren abgeschlossenen FIFA-Lizenz sei dies nicht möglich gewesen:

"Veränderung ist für die Leute zuerst immer besorgniserregend", gibt David Jackson zu verstehen. Vermissen würden die Spieler lediglich den Namen und den World-Cup-Content alle vier Jahre. Das Geld sei dennoch besser in den Sparten angelegt, die am Wichtigsten für ihre Spieler sind.

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"Aufbau einer eigenen Marke das Beste für uns"

Und das seien mit Blick auf die verschiedenen Ligen in jedem Land andere Dinge. Der Verzicht auf die Lizenz könne den Publisher von Altlasten befreien, hin zu einem interaktiveren Gameplay mit den Fans im Fokus.

Einige prominente Partner bestätigten bereits den Verbleib bei EA und deren EA SPORTS FC. Wilson sieht sich daher in der Entscheidung bestätigt: "Worauf wir uns gerade fokussieren, ist, diese einzigartige Erfahrung für jeden unserer Fans in jedem dieser Märkte zu kreieren. […] Viele unserer Partner glauben an unsere Fähigkeit, genau das für unsere Fans möglich zu machen."

"FIFA war über lange Zeit ein unglaublicher Erfolg", so Vizepräsident Jackson weiter, "aber es gibt Momente, in denen die Zukunft in Betracht gezogen werden muss und wir glauben, der Aufbau einer eigenen Marke ist jetzt das Beste für uns."

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