Bundesliga

Amar Dedic: Der Youngster setzt auch in Salzburg zum Höhenflug an

Der 20-Jährige im kicker-Gespräch

Amar Dedic: Der Youngster setzt auch in Salzburg zum Höhenflug an

Weiß auch bei Salzburg zu überzeugen: Amar Dedic.

Weiß auch bei Salzburg zu überzeugen: Amar Dedic. FC Red Bull Salzburg / Klaus Huber

Amar Dedic ist beim FC Fed Bull Salzburg zweifellos eine der größten Entdeckungen der laufenden Saison. Nach seinem Leihjahr beim Wolfsberger AC hat sich der Rechtsverteidiger mittlerweile auch in der Mannschaft von Matthias Jaissle festgebissen und ist aus dieser kaum mehr wegzudenken. Zuletzt stand der 20-Jährige in der Bundesliga siebenmal in Folge in der Startelf, in den beiden bisherigen Champions-League-Partien gegen die AC Milan und den FC Chelsea spielte Dedic sogar jeweils über die volle Distanz.

"Da ist schon recht viel passiert. Fakt ist, dass mir das Jahr beim WAC sehr geholfen hat. Ich habe da viele Spielminuten auf verschiedenen Positionen in der Defensive gesammelt, was extrem wertvoll war. Dass ich jetzt mit Red Bull Salzburg in der Champions League spielen kann, ist natürlich fast unglaublich. Auf jeden Fall fühlt es sich sehr gut an", blickt Dedic im Gespräch mit dem kicker lachend auf das vergangene Jahr zurück.

Dedic setzt sich gegen Van der Brempt durch

Unter Robin Dutt reifte Dedic in der vergangenen Saison zum unersetzbaren Stammspieler des WAC heran, der Deutsche schenkte dem Youngster in sämtlichen 37 Pflichtspielen von Beginn weg das Vertrauen. Bei Salzburg schienen ihm diese Erfahrungen zu Saisonbeginn allerdings wenig zu helfen, musste sich Dedic doch zunächst hinter Fünf-Millionen-Mann Ignace Van der Brempt anstellen. Der Belgier wusste Trainer Matthias Jaissle jedoch nicht nachhaltig zu begeistern. Dedic nutzte seine Chance.

"Ich habe das gemacht, was ich beeinflussen kann. Nämlich im Training und bei den Spielen, bei denen ich zum Einsatz komme, alles reinzuhauen. Ich denke, das war bisher sehr in Ordnung", erklärt Dedic, wie er Jaissle von seinen Fähigkeiten überzeugen konnte. "Aber ich weiß auch, dass es im Fußball sehr schnell gehen kann. Das heißt, ich darf und werde nicht nachlassen und weiterhin mein Bestes geben - bei Red Bull Salzburg und auch beim Nationalteam."

Arnautovic überholt Herzog: Aber wer hält die ältesten Länderspiel-Rekorde in Europa?

Stichwort Nationalteam: Im März dieses Jahres feierte Dedic für die bosnische A-Nationalmannschaft sein Debüt, im September wurde er von Teamchef Ivaylo Petev nun erneut einberufen. In der Nations League gehörte der 20-Jährige gegen Montenegro (1:0) und Rumänien zweimal der Startelf an, in Bukarest gelang Dedic bei der 1:4-Niederlage mit einer Vorlage auf Edin Dzeko dabei der erste Assist. Es habe für ihn "eine sehr große Bedeutung", für sein Land aufzulaufen, so Dedic. "Ich spiele unheimlich gern für meine Heimat, komme gern nach Bosnien zurück. Natürlich ist es ein zusätzlicher Aufwand mit den Reisen und den Spielen. Aber als Belastung sehe ich das nicht, eher als Belohnung", freut sich der Rechtsverteidiger trotz der intensiven Saison über seine Einsätze für die Nationalmannschaft.

Dank seiner starken Leistungen auf nationaler und internationaler Ebene steigerte Dedic seinen Marktwert auf kolportierte sieben Millionen Euro. Auf die Frage, wie schwierig es sei, als junger Spieler mit derart hohen Summen in Verbindung gebracht zu werden, hat der 20-Jährige eine gewohnt unaufgeregte Antwort parat: "Natürlich registriert man das, aber es ist absolut nichts, mit dem ich mich irgendwie näher auseinandersetze. Daher hat das auf mich keinen Einfluss. Weder als Spieler noch als Mensch."

Dedic will sich in Salzburg "etablieren"

Dedic, der 2015 von der Sturm Jugend zu Salzburg wechselte und seit der U 15 sämtliche Nachwuchsmannschaften beim österreichischen Serienmeister durchlief, hat in der Mozartstadt noch einiges vor: "Mein Ziel ist es, mich hier auf längere Sicht zu etablieren. Das zählt für mich." In den kommenden Tagen warten mit den Heimspielen gegen den Bundesliga-Tabellenzweiten LASK sowie der Champions-League-Partie gegen Dinamo Zagreb richtungsweisende Spiele auf Salzburg. 

Und dann? Dedics Vertrag in Salzburg läuft noch bis 2024, angesichts seines großen Talents scheint der Sprung in die ganz große Fußballwelt nur mehr eine Frage der Zeit. Der Youngster selbst will sich aktuell aber noch nicht mit etwaigen Zukunftsgedanken auseinandersetzen: "Ich habe jetzt gerade mal zehn Spiele hier in Salzburg gespielt. Das ist also definitiv der falsche Zeitpunkt für einen Blick in die Zukunft. Generell sollte man im Fußball nicht so weit vorausplanen, dafür ist das Geschäft viel zu kurzlebig, zu schnell kann sich die Situation ändern."

Nikolaus Fink