Int. Fußball

Nach Derbysieg: Ancelotti versteht sein eigenes Team nicht

Vinicius Junior lässt nach dem Skandal Taten sprechen

Ancelotti versteht sein eigenes Team nicht und setzt eine Spitze in Richtung Atletico

Wie ist das möglich? Gegen Atletico enttäuschte die Elf von Carlo Ancelotti zunächst auf ganzer Linie - trumpfte dann aber auf.

Wie ist das möglich? Gegen Atletico enttäuschte die Elf von Carlo Ancelotti zunächst auf ganzer Linie - trumpfte dann aber auf. IMAGO/CordonPress

Am Ende war es Rodrygo, der kam, sah und die Wende einleitete. Als der Brasilianer am Donnerstagabend in der 69. Minute das Feld im Estadio Santiago Bernabeu betrat, kippte endgültig ein Spiel, das Atletico in der ersten Hälfte beherrscht hatte. Die Colchoneros verstanden es nicht nur, Real in Schach zu halten - in Person von Alvaro Morata legten sie auch das 1:0 vor. Am Ende aber waren es dann doch die Königlichen, die den längeren Atem bewiesen und sich in der Verlängerung durchsetzten. Ein Triumph, von dem sich die Blancos allerdings nicht blenden ließen. 

"Es ist sehr schwer zu verstehen, wie eine Mannschaft in der ersten Halbzeit so schlecht und in der zweiten Halbzeit so gut spielen kann", sagte Carlo Ancelotti nach der Partie, obwohl seine Mannschaft in den vergangenen drei Jahren in der Copa del Rey stets frühzeitig ausgeschieden war, nun aber zum ersten Mal seit 2019 wieder im Halbfinale steht. 

Was vor dem Match passiert ist, ist schrecklich, aber er hat sich auf das Spiel konzentriert.

Carlo Ancelotti über Vinicius Junior

Mit dem Sieg über Atletico setzte Real auch deshalb ein Zeichen, weil der Rivale trotz seiner enttäuschenden La-Liga-Saison am Donnerstagabend überzeugt hatte. "Atletico hat sehr gut gespielt", erkannte auch Ancelotti an - und ließ dann noch einen Halbsatz folgen, der sich durchaus als Spitze interpretieren ließ. Seinem Lob schickte der Italiener hinterher: "Und zwar anders als sonst." 

Atletico, das sich sonst darüber definiert, eisern, widerborstig und zäh zu sein, wusste auch in fußballerischer Hinsicht Akzente zu setzen. "Sie haben den Ball in der ersten Halbzeit gut laufen lassen", meinte Ancelotti und richtete dann noch ein gesondertes Kompliment an Vinicius Junior, der vor dem Stadtderby zum wiederholten Male Opfer rassistischer Anfeindungen geworden war. "Er hat gut gespielt", sagte Ancelotti, "er war sehr aufgeregt und hat sich darauf gefreut, vor seinen Fans zu spielen. Was vor dem Match passiert ist, ist schrecklich, aber er hat sich auf das Spiel konzentriert. Sein Tor ist die Belohnung für viel harte Arbeit."

lei