Zwischen dem FC Arsenal und Sporting Lissabon gab es vor dem Achtelfinal-Rückspiel auffällige Gemeinsamkeiten. Beide gewannen fünf ihrer letzten sechs Spiele, nur beim 2:2 im Hinspiel gab es eine Punkteteilung. Und auch bei den Wechseln in der Startelf herrschte Übereinstimmung - jeweils fünf Änderungen gab es.
Während bei Arsenal nach dem 3:0-Auswärtssieg bei Fulham unter anderem Gabriel Jesus sein Startelf-Comeback nach Knieverletzung feierte, musste Sporting etwa auf den gelbgesperrten Abwehrchef Coates verzichten. Dafür war unter anderem der Ex-Mainzer St. Juste nach dem 3:0-Erfolg gegen Boavista Porto zurück in der ersten Formation.
Sporting startet frech
Im Hinspiel war es noch wild hin und her gegangen, das Rückspiel begann etwas verhaltener. Die Gäste kamen zunächst besser rein und präsentierten sich mutig, Trincao schlenzte aus der Distanz knapp vorbei (13.).
Achtelfinal-Rückspiele
Zu diesem Zeitpunkt hatte Arsenal bereits ein erstes Mal wechseln müssen. Tomiyasu hatte sich bei einem unfreiwilligen Spagat verletzt (White kam, 9.). Nach 21 gespielten Minuten musste auch noch Innenverteidiger Saliba verletzt vom Platz.
Zwei frühe Wechsel und ein Treffer
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gunners aber bereits die Kontrolle übernommen und prüften Sportings Keeper Adan mehr und mehr. Gabriel Jesus scheiterte am gut reagierenden Kapitän ebenso (16.) wie kurz darauf Gabriel Martinelli (19.). Den Abpraller verwertete allerdings Xhaka zum 1:0.
Adan blieb auch in der Folge im Fokus des Tabellenführers der Premier League. Gabriel Martinelli (28.) und Gabriel Jesus (30.) zwangen den Keeper zu weiteren Paraden.
In die eigene Offensive kamen die Gäste aus Portugal nach dem Gegentreffer kaum mehr zwingend, Konter-Situationen wurde zudem meist unsauber ausgespielt. Ugartes abgefälschter Schuss kurz vor der Pause ging knapp neben das Tor (45.+4).
Lange Nase: Granit Xhaka bejubelt seinen Treffer zum 1:0 eigenwillig. IMAGO/Offside Sports Photography
Gunners schalten einen Gang zurück - Pedro Goncalves' Distanz-Hammer
Zu Beginn des zweiten Durchgangs ließ sich Arsenal etwas fallen und Sporting mehr kommen. Die Löwen kamen, agierten aber gegen die gut organisierte Defensive der Gunners zu uninspiriert - ehe Pedro Goncalves dann doch die entscheidende Idee kam. Der Mittelfeldspieler jagte einen Distanz-Hammer fünf Meter nach der Mittellinie über Ramsdale hinweg zum Ausgleich in die Maschen (62.).
Arsenal wirkte etwas geschockt, die defensive Souveränität ging verloren, Sporting hingegen drehte auf. Paulinho köpfte nach einer Ecke knapp drüber (65.). Edwards hätte nach feinem Steckpass das Spiel drehen müssen, Ramsdale verhinderte es mit letztem Einsatz mit dem Kopf (72.).
1:1 nach 2:2 bedeutet Verlängerung
Den Gunners gelang es nicht, nach dem Ausgleich wieder hochzufahren, Fabio Vieiras Freistoß, den Adan parierte, war die einzig gefährliche Aktion der Londoner in Hälfte zwei (79.). Und so ging es in die Verlängerung.
Adan hält Sporting im Spiel - und wird der Held
Dort war Arsenal wieder etwas aktiver, erlangte die Kontrolle zurück - und hätte beinahe das Spiel entschieden. Der eingewechselte Trossard verzweifelte aber an Adan, der abermals klasse parierte und den Ball an den Pfosten lenkte (97.). Holding köpfte eine Saka-Ecke neben das Tor (105.+1).
Bei Sporting schwanden zusehends die Kräfte, der 19-fache portugiesische Meister postierte sich am eigenen Strafraum und versuchte sich ins Elfmeterschießen zu retten - und konnte sich bei Adan bedanken, der es mit einer starken Parade gegen Gabriel sicherte (118.).
Und auch dort war Adan der entscheidende Mann. Der Keeper entschärfte den Elfmeter von Gabriel Martinelli und sorgte damit für den Viertelfinal-Einzug seines Teams. Für Arsenal hingegen ist die Europapokal-Saison etwas überraschend verfrüht beendet.
Das Viertelfinale der Europa League wird dann am Freitag ab 13 Uhr (LIVE! bei kicker) ausgelost.
Während die Gunners am kommenden Sonntag in der Premier League gegen Crystal Palace im Einsatz sind (15 Uhr), erwartet Sporting erst nach der Länderspielpause am 2. April den CD Santa Clara.