Tennis

Davis Cup: Deutschland verpasst Halbfinale denkbar knapp

Davis Cup am Donnerstag

Auch Doppel geht an Kanada: Deutschland verpasst Halbfinale denkbar knapp

Kevin Krawietz und Tim Pütz (re.) hatten gegen das kanadische Doppel das Nachsehen. 

Kevin Krawietz und Tim Pütz (re.) hatten gegen das kanadische Doppel das Nachsehen.  Getty Images

Jan-Lennard Struff hatte das Tor zum Halbfinale für das deutsche Davis-Cup-Team zunächst weit aufgestoßen. Der 32-jährige Warsteiner schaffte gegen den Weltranglisten-18. Shapovalov die etwas überraschende Führung zum 1:0 gegen Mitfavorit Kanada. Struff setzte sich mit einem konsequenten Auftritt in Malaga 6:3, 4:6, 7:6 (7:2) durch.

Struff wird seiner Rolle als Punktelieferant gerecht

Struff hatte in der Gruppenphase in Hamburg alle seine drei Einzel gewonnen und war ein Garant für den Einzug in die K.o.-Phase. In das Match gegen Shapovalov (ATP-18.) ging er zwar mit einer 5:3-Bilanz, nach einer insgesamt schwierigen Saison und mit seiner aktuellen Weltranglistenposition 152 aber als Außenseiter.

Davon war von Beginn an jedoch wenig zu spüren, Struff war sofort drin und sicherte sich den ersten Satz mit starkem Service und einem fast fehlerfreien Auftritt. Im zweiten Durchgang steigerte sich Shapovalov und dominierte vor allem nach seinem starken ersten Aufschlag. Struff ließ sich von dem Rückschlag aber nicht beirren und brachte das Match am Ende sicher mit dem dritten Matchball nach Hause.

Otte im Tie-Break ohne Chance

Damit hatte Oscar Otte (Köln) im zweiten Einzel gegen den Weltranglistensechsten Felix Auger-Aliassime bereits die Chance, dem ohne Topspieler Alexander Zverev angetretenen Team von Bundestrainer Michael Kohlmann wie im Vorjahr den Halbfinaleinzug zu sichern. Der 29-Jährige unterlag "FAA" jedoch in zwei Sätzen mit 6:7 (1:7), 4:6, wodurch den Nordamerikanern der Ausgleich gelang.

Dadurch war schließlich das noch ungeschlagene Doppel Kevin Krawietz/Tim Pütz (Coburg/Frankfurt) im entscheidenden Duell gefordert. Gegner im Halbfinale wären die Italiener gewesen, die sich zuvor mit 2:1 gegen die USA durchgesetzt hatten. Der letzte deutsche Triumph im Davis Cup gelang 1993.

Pospisil/Shapovalov besiegeln deutsches Aus

Auch 2022 wird Deutschland ohne Titel aus Malaga heimkehren - und dabei sah nach Satz eins noch alles nach dem Halbfinaleinzug aus. Gegen Shapovalov/Vasek Pospisil ging das deutsche Duo klar mi 6:2 aus dem ersten Satz, den zweiten dominierten aber die Kanadier. Und auch im finalen Satz, der über das Weiterkommen entscheiden sollte, trumpften die Nordamerikaner auf. Krawietz/Pütz brachten beim Stand von 1:1 ihren Aufschlag nicht durch und hatten in der Folge in keinem einzigen Return-Spiel eine wirkliche Möglichkeit, ins Spiel zurückzukommen. Am Ende hieß es 6:2, 3:6, 3:6 aus Sicht der Deutschen.

Somit verpasste das deutsche Davis-Cup-Team ohne den besten deutschen Spieler Zverev, den Halbfinal-Einzug vom vergangenen Jahr zu wiederholen.

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bst, dos