3. Liga (D)

Ausschreitungen überschatten Spiel zwischen Bayreuth und Dresden

"Die SG Dynamo Dresden distanziert sich von Gewalt jeglicher Art"

Ausschreitungen überschatten Spiel zwischen Bayreuth und Dresden

Einige Dresdner Fans schlugen über die Stränge.

Einige Dresdner Fans schlugen über die Stränge. IMAGO/Dennis Hetzschold

"Die spannende und zum Großteil friedliche verlaufene Drittligabegegnung zwischen der SpVgg Bayreuth und Dynamo Dresden wurde am Samstagnachmittag durch einen gewaltsamen Zwischenfall getrübt. Mehrere verletzte Personen und hoher Sachschaden sind die Bilanz", gab die Polizei Oberfranken bekannt.

8000 Fans fanden am Samstag den Weg ins Hans-Walter-Wild-Stadion in Bayreuth. Die Partie, die am Ende mit 1:1 endete, musste mit einer Verspätung von 15 Minuten angepfiffen werden, da ein Zug aus Dresden zu spät ankam. Anschließend gab es einen Fanmarsch der Gäste mit 1300 Gästefans. "Wie erwartet kam es hierbei zum Abbrennen von Pyrotechnik und vereinzelten Würfen mit Bechern und Flaschen", teilte die Polizei mit. 

Und weiter heißt es: "Während die erste Halbzeit weitestgehend friedlich blieb, eskalierte die Situation nach Wiederanpfiff. Nachdem ein Ordner im Bereich des Gästeblocks um Hilfe rief, wollte eine Gruppe der Bereitschaftspolizei eingreifen. Diese wurde jedoch sofort durch Gästefans attackiert und mit Schlägen und Tritten angegriffen. Ein kontrollierter Rückzug der Einsatzkräfte konnte die Situation nicht befrieden. Die Angreifer brachen das Tor des ehemaligen Gästeeingangs am Ellrodtweg auf und versuchten weiter auf die Polizisten einzuwirken. Die Beamten konnten das Tor jedoch halten."

Daraufhin kam es zu gewaltsamen Einwirkungen, wie die Polizei mitteilte: "Deshalb zerstörte die Gruppierung der Dresdner Fans das Inventar eines nahegelegenen Imbissstands und verwendete es als Wurfgeschosse. Dabei bedrängten sie auch die im Stand beschäftigen Caterer. Bei dieser Auseinandersetzung wurden 14 Polizeibeamte verletzt. Einer von ihnen musste sich in ärztliche Behandlung begeben. Auch auf Seiten der Gästefans gab es verletzte Personen. Der entstandene Sachschaden wird auf 20.000 Euro geschätzt. Der Inhalt der Bargeldkasse in Höhe von 5.000 bis 10.000 Euro fehlt seitdem ebenfalls."

Die Kriminalpolizei Bayreuth hat nun in mehreren Fällen des schweren Landfriedensbruchs die Ermittlungen aufgenommen.

Wehlend: "Es ist über alle Maße enttäuschend"

Am Sonntagnachmittag folgte dann auch ein Statement der Dresdner. "Wir bedauern zutiefst, dass es in der Halbzeitpause unseres Auswärtsspiels bei der Spielvereinigung Bayreuth zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten, Ordnungskräften und einigen Dynamo-Fans mit zahlreichen Verletzten auf allen Seiten gekommen ist, infolge derer auch Vandalismus im Gästebereich des Hans-Walter-Wild-Stadions stattgefunden hat", so Jürgen Wehlend, Geschäftsführer der SG Dynamo Dresden. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Auslöser dieser Eskalation noch völlig unklar. Falsch ist auf jeden Fall, dass sich die Situation, wie von einigen Medien bereits berichtet, am Nicht-Ausschank von alkoholischen Getränken entzündete. Daher bitten wir um Verständnis, dass wir uns erst vollumfänglich zu den Vorfällen äußern können, wenn eine gesamtheitliche Informationslage vorliegt." 

Und weiter: "Unbestritten ist, dass jeder verletzte Mensch einer zu viel ist. Wir wünschen allen zu Schaden gekommenen Personen, seien es Fans, Mitarbeiter oder Polizisten, eine gute Besserung sowie eine schnelle und ganzheitliche Genesung. Es ist über alle Maße enttäuschend, dass dies einen dunklen Schatten über die Begegnung in Bayreuth wirft, welche auch aufgrund des herzlichen Willkommens und großen Bemühens der Gastgeber eigentlich alle Voraussetzungen für ein friedliches, verbindendes Fußballspiel erfüllt hatte. Die SG Dynamo Dresden distanziert sich von Gewalt jeglicher Art."

mst

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2021/22