Bundesliga (D)

Baumgart: "Fehler gehören dazu, wichtig ist die Einstellung"

Maina überzeugt mit List und Schnelligkeit

Baumgart: "Fehler gehören dazu, wichtig ist die Einstellung"

Zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge: Steffen Baumgart.

Zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge: Steffen Baumgart. IMAGO/Beautiful Sports

Man sah ihm an, wie begeistert er war von der Energieleistung ("Die habe ich erwartet!") seiner Mannschaft, die beim Remis gegen Hoffenheim sage und schreibe 122, 82 Kilometer abgespult und einen Gegner in Schach gehalten hatte, der erkennbar angereist war, die drei Punkte zu holen. "Wir haben als Mannschaft funktioniert. Ich bin total zufrieden", freute sich Florian Kainz, der als Kapitän sein fünftes Saisontor erzielte und trotz nachlassender Kräfte bis zum Ende gefährlich blieb.

"Sie lassen ihr Herz auf dem Platz", kommentierte sein Trainer, dem die zeitweise auftretenden Probleme nicht entgangen waren. Aber: "Fehler gehören zum Fußball dazu. Wichtig ist die Einstellung." Und von der war nicht nur Baumgart begeistert: "Ein großes Kompliment an die Mannschaft. Sie hat gegen alle Widerstände angekämpft. Das war aller Ehren wert. Und deshalb sind wir mit dem Punkt zufrieden", lobte Lizenzspieler-Chef Thomas Kessler, der die "Mentalität der Jungs" hervorhob: "Die Mannschaft hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie als Kollektiv sehr gut ist und Rückschläge wegen verletzter Spieler kompensieren kann. Das geht nur zusammen und mit 100 Prozent Einsatz. Und heute hat jeder gesehen, dass jeder Spieler, der auf dem Platz stand, nicht als Verlierer vom Platz gehen wollte."

Maina spielt sich in den Fokus

Dies traf in besonderem Maße auf Linton Maina zu. Der hatte beim 1:0 im Europokalspiel am Freitag noch frühzeitig vom Platz gehen müssen, doch am Sonntag war vom Pferdekuss nichts mehr zu spüren: "Mir wurde relativ schnell zu verstehen gegeben, dass ich auf dem Platz stehen soll am Sonntag", lachte er. "Es hat ein bisschen geschmerzt, aber dann ging es besser, ich habe die Schmerzen rausgelaufen."

Maina schwang sich mit List und Schnelligkeit auf zum Mann der ersten Halbzeit, bereitete das Tor von Kainz mustergültig vor, vergab dann selbst noch die eine oder andere Großchance: "Es war nicht einfach. Aber was wir abgeliefert haben, vor allen Dingen die Jungs, die am Freitag von Beginn an gespielt haben - das war bemerkenswert", lobte der Ex-Hannoveraner, der sogar noch fähig zur Selbstkritik war: "Das tut mir leid für die Truppe, dass da nicht noch ein Tor gefallen ist. Das wäre verdient gewesen und mit dem 2:0 im Rücken hätte es noch ein bisschen anders ausgesehen. Aber trotzdem sind wir zufrieden. Wir wussten, was mit diesem Gegner auf uns zukommt. Aber jeder von uns hat es richtig gut gemacht."

Das galt für Maina in erster Linie selbst. Der schnelle Flügelspieler sollte immer wieder Tiefenläufe starten, um in den Rücken der hochstehenden Hoffenheimer Abwehr zu kommen. Diese Aufgabe erfüllte er, solange die Kräfte reichten. "Das hat sie ein bisschen überrascht", so Maina mit Blickrichtung auf den Gegner. Nicht nur sie. Linton Maina, so viel ist sicher nach ein paar Monaten Bundesliga mit dem 1. FC Köln, hat alle überrascht. Und zwar positiv.

Frank Lußem