Die Bayern zeigten beim 4:1 in Berlin bei Hertha eine sehr gute Leistung, folgerichtig sah Coach Julian Nagelsmann keinen Anlass für Änderungen in seiner Startformation. Personell ging es der deutsche Meister wieder sehr offensiv im 3-2-4-1-System an. Denn: "Wenn man viele Offensivspieler auf dem Platz hat, die gerne den Ball am Fuß haben und gerne Tore schießen, wird es schwer für den Gegner", weiß der Coach.
Die formstarken Leipziger, die alle vier Pflichtspiele im neuen Jahr gewonnen hatten, wollten der Offensivwucht der Bayern natürlich entgegenwirken. Nach dem 2:0 gegen Wolfsburg nahm Trainer Domenico Tedesco drei Veränderung an seiner Startelf vor: Mukiele, Klostermann und Dani Olmo begannen für Simakan (Trainingsblessur), Henrichs und Novoa (beide Bank).
Müller nutzt Bayerns erste Chance - Silva belohnt RB
Die Partie brauchte keine Anlaufzeit, beide Mannschaften spielten gleich munter nach vorne. Die erste Chance hatte Olmo, sein Schuss ging knapp links vorbei (10., wäre aber auf eine mögliche Abseitsposition von Silva überprüft worden). Mit der ersten Gelegenheit schlugen die Münchner eiskalt zu: Nach einem Fehlpass von Orban im Spielaufbau kam Lewandowski zum Abschluss. Gulacsi konnte noch parieren, Müller staubte ab (12.).
RB zeigte sich von dem Rückstand unbeeindruckt und spielte weiter mutig nach vorne, Olmo scheiterte zweimal am glänzend reagierenden Neuer (16., 18.). In der 27. Minute glichen mutigere Gäste verdient aus: Über Nkunku und Laimer landete die Kugel links im Strafraum bei Silva, der aus spitzem Winkel traf. Der Angreifer war zuvor gegen Bayern in vier Spielen noch torlos gewesen.
Müllers Tor zählt nicht, Lewandowskis schon
21. Spieltag
Die Münchner, die vorher nicht viele Chancen hatten, drehten nun auf: Müllers Volley pariere Gulacsi (32.), Comans Flanke klatschte an den rechten Pfosten (34.), und auch bei Sanés Schuss war Gulacsi auf dem Posten (35.). In der 36. Minute dann die vermeintliche erneute Führung für den FCB, Müller köpfte ein. Schiedsrichter Sven Jablonski sah sich die Szene jedoch nochmal an und nahm den Treffer aufgrund eines Fouls von Lewandowski an Gvardiol in der Entstehung des Treffers unter lautstarken Protesten der Hausherren zurück. Dennoch sollten sie ihre Pausenführung bekommen, denn nach tollem Zuspiel von Tolisso hatte Coman auf links zu viel Platz, seine ideale Flanke köpfte Lewandowski gegen die Laufrichtung von Gulacsi ein (44.).
Gvardiol-Eigentor nach Nkunkus Ausgleich
Nach der Pause verpasste Lewandowski nach Müller-Hereingabe das 3:1 nur knapp (52.). Quasi im Gegenzug dann der Ausgleich: Laimer setzte sich im Zentrum durch und spielte einen Traumpass auf Nkunku, der alleine vor Neuer zum 2:2 vollendete (53.). Die Bayern schüttelten sich kurz - und schlugen dann zurück: Nach Gulacsis Fehlpass im Aufbau ging es schnell, Gnabrys Flanke lenkte Gvardiol über den eigenen Keeper ins Tor (58.). Beinahe hätte die Münchner gleich das 4:2 nachgelegt, Lewandowski schob die Kugel aber knapp rechts vorbei (62.).
Die Bayern waren zu dieser Phase besser, Lewandowski verpasste das 4:2 und die Entscheidung (70.). Leipzig tat sich nach dem dritten Gegentreffer schwer, zu klaren Chancen zu kommen. Szoboszlais wuchtigen Schuss lenkte Neuer nach vorne ab (72.), und Forsbergs Schuss geriet zu zentral (82.). Viel mehr kam von RB nicht, die Bayern spielten die Sieg am Ende clever nach Hause. Für Neuer bedeutete dieser Dreier einen Rekord, denn er schloss zu Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn als Spieler mit den meisten Bundesligasiegen auf: Beide haben jetzt je 310 Siege gesammelt - Neuer brauchte dafür aber deutlich weniger Spiele.
Für die Bayern geht es nächsten Samstag (15.30 Uhr) in Bochum weiter. Leipzig spielt bereits am Freitagabend (20.30 Uhr) gegen Köln.