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FC Bayern verliert gegen ManCity bei Gewitter-Chaos

Knapp eine Stunde Verzögerung, Bayern blass, Haaland trifft

Mit 57 Minuten Unterbrechung: Bayern verliert gegen ManCity bei Gewitter-Chaos

Gut angekommen: Erling Haaland (re.) traf bei seinem Debüt.

Gut angekommen: Erling Haaland (re.) traf bei seinem Debüt. Getty Images

Von Bayerns USA-Reise aus Green Bay, Wisconsin, berichtet Georg Holzner

Es sollte das große Testspiel-Spektakel werden für die amerikanischen Fans des europäischen Fußballs. Kurzzeitig aber stand die Partie zwischen dem FC Bayern und Manchester City komplett auf der Kippe, wie Insider im Stadion munkelten. Denn in Green Bay ist es keine Seltenheit, dass es abends gewittert. Für diesen Fall gibt es Sonderregeln, weil dem Lambeau Field die Blitzableiter fehlen. Das heißt: Blitzt es, wird der Betrieb aus Sicherheitsgründen eingestellt.

So war es auch am Samstagabend. Der Anstoß wurde - vorerst - um 15 Minuten nach hinten verschoben - in der Hoffnung auf Besserung. Die digitale Wettervorhersage, die als Bewertungsgrundlage dient, meinte: Regen, aber kein Gewitter. Die Prognose stimmte jedoch nicht so recht. Zwei Minuten nach Anpfiff ging das Lichtschauspiel im anthrazit-farbenen Abendhimmel über Green Bay weiter. Zehn Minuten schaute sich der Schiedsrichter die Lage an. Dann traf Manchester City durch Erling Haaland zum 1:0 - und der Referee unterbrach das sportliche Ereignis nach 12.38 Minuten.

57 Minuten Unterbrechung wegen krassem Gewitter

Es zog eine gewaltige Wolkenfront über das Stadion, sie entleerte sich mit allen von der Natur gegebenen Mitteln. Blitz, Donner, Regen, Sturm. Die Fans verschwanden hinter den Tribünen, ehe eine halbe Stunde später die Durchsage kam: Weiter geht’s. The Show must go on. Jubel brach aus, eine Laola-Welle ging durchs Publikum. Sie alle, die 78.128 Zuschauer wollten die Fortsetzung. Und sie sollten den Wiederanpfiff bekommen.

Um 19.25 Uhr, also nach 57 Minuten Unterbrechung, ging’s weiter. Mit verkürzten Hälften, die nur 40 Minuten dauerten. Und einer nur fünfminütigen Halbzeitpause, in der die Spieler den Rasen nicht verließen. Viel Chaos also in Green Bay.

Bayern harmlos, City lässt viele Chancen liegen

Und auch was fußballerisch auf dem Platz passierte, konnte den Bayern nicht so recht gefallen. Manchester City ließ den Ball ordentlich laufen. Das Team von Trainer Pep Guardiola schaffte es zudem, die Münchner Defensive mit einfachen Mitteln, einem Pass in die Schnittstelle zwischen Bayerns Außenverteidigern und den Flügelspielern, auszuhebeln. Dayot Upamecano, der wie Leroy Sané beim ersten Gegentreffer nicht sonderlich gut aussah, musste beispielsweise in der 16. per Grätsche retten. Bei den anderen City-Chancen (4., 5., 30., 36.) verfehlten die Skyblues das Tor nur knapp. Auch Sven Ulreich musste parieren (74.), und der Pfosten rettete ebenso (78.).

Die Bayern hingegen agierten offensiv wenig inspirierend. Einzig Kingsley Coman konnte sich im Eins-gegen-eins durchsetzen und sorgte mit einer guten Flanke für Torgefahr (38.). Der Franzose wurde dann aber zur Halbzeit ausgewechselt. Danach kam von den Bayern bis auf einen von Müller klasse eingeleiteten Konter nichts mehr - in den 80 Minuten hatten die Münchner keinen Abschluss auf das City-Tor. Einzig die Abwehrkette blieb stabil und ließ im zweiten Durchgang wenig Gefahr im eigenen Strafraum aufkommen.

Fazit: Das Spiel sorgte mit all den äußeren Einflüssen für Chaos. Auch fußballerisch kann der FC Bayern nicht zufrieden sein. Für die Münchner ging es nach Abpfiff direkt zum Flughafen, die Mannschaft wird am Sonntagnachmittag (MESZ) wieder in der Heimat erwartet. Dann bleibt eine Woche Zeit, um sich auf das erste Pflichtspiel der kommenden Saison, dem Supercup am Samstag (20.30 Uhr) in Leipzig, vorzubereiten.

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