2. Bundesliga, 24. Spielta
Bielefelds neuer Trainer Uwe Koschinat wechselte nach dem bitteren 3:3 in Braunschweig kräftig durch. In Okugawa, Prietl, Gebauer, Andrade und Vasiliadis fanden gleich fünf Neue den Weg in die Startelf. Allerdings fehlten der Arminia krankheitsbedingt auch Klünter und Bello. Lasme, Lepinjica und Hüsing mussten sich mit einem Bankplatz begnügen.
Lilien-Coach Torsten Lieberknecht nahm nach dem 0:1 in Heidenheim nur einen Wechsel vor. Winter-Neuzugang Stojilkovic durfte von Beginn an stürmen, damit verdrängte er Kronstadt auf die Bank.
Die Gäste starteten dominant in die Partie, hatten zunächst viel Ballbesitz und zwangen Bielefeld bereits in der 5. Spielminute dazu, die dritte Darmstädter Ecke zu verteidigen. Ohne eine ganz zwingende Chance zuzulassen, überstand die Arminia die Anfangsphase unbeschadet und kam dann nach einer Viertelstunde selbst zu einer guten Möglichkeit. Vasiliadis schob seinen Flachschuss nur knapp am rechten Pfosten vorbei (14.).
Auf der Gegenseite ließen die Lilien nur selten aufblitzen, warum sie als Tabellenführer der 2. Liga in die Partie gegangen waren. Einmal wurde es dann jedoch richtig brenzlig. Honsak entwischte seinen Gegenspielern über links und setzte den Ball aus spitzem Winkel an den Pfosten - Fraisl im Kasten des DSC wäre chancenlos gewesen (23.). Danach zeigten sich auch die Gastgeber immer mal wieder präsent. Hack glänzte dabei oft als Aktivposten, Klos blieb in seinem Rekordspiel (der Routinier stellte durch seinen 408. Auftritt im Arminia-Dress den Vereinsrekord von Wolfgang Kneib ein) zunächst eher unauffällig.
Lilien treffen nach Abschlag - Bielefeld beißt sich zurück
Die Geschwindigkeit war unter dem Strich im ersten Durchgang überschaubar. Das sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. Dosenöffner war ein Abschlag von Schuhen, bei dem Bielefeld hinten völlig unsortiert war. Prietl und Ramos konnten sich nicht einigen, wer sich dem weiten Ball annimmt, so ließen sie Honsak durch die Mitte durchbrechen. Der Darmstädter vollendete trocken zur Führung für die Lieberknecht-Elf (54.). Nur zwei Minuten später tauchte Stojilkovic frei vor Fraisl auf, doch der Bielefelder Keeper parierte bockstark, Prietl verhinderte zudem, dass der Ball trotz Parade noch über die Linie kullerte.
Aber die beste Phase der Gäste nahm ein jähes Ende, weil sich Bielefeld schüttelte und plötzlich selbst viel in sein Offensivspiel investierte. Ein Hallo-Wach-Moment war zunächst der Volleyschuss von Hack, der Schuhen zu einer Glanzparade zwang (61.). Dann hatte Klos den Ausgleich auf dem Kopf, sein Versuch ging nur knapp über den Querbalken (66.).
Der frischgebackene Bielefelder Rekordspieler sollte dann aber noch einmal entscheidend in Erscheinung treten. Bei einer Ecke von Hack sprang er am höchsten und köpfte die Kugel an den Fünfmeterraum. Dort stand Prietl völlig frei. Der DSC-Defensivspezialist nickte aus kürzester Distanz zum umjubelten Ausgleich ein (72.) und machte damit seinen Fehler beim 0:1 wieder wett.
Lucky Punch in der Nachspielzeit
Nachdem es dann lange so aussah, als würde das Spiel keinen Sieger mehr hervorbringen, raffte sich die Arminia noch einmal auf und setzte sich ein ums andere Mal in der Box des Gegners fest. In der Nachspielzeit bekam Darmstadt die Situation dann nicht geklärt, Lasme legte auf für den ebenfalls eingewechselten Kanuric, der die Kugel mit dem Außenrist in den rechten Giebel hämmerte (90.+1). Die Alm bebte und tat dies nicht minder, als mit dem Abpfiff ausgerechnet Rekordspieler Klos den Schlusspunkt setzte und nach der missglückten Kopfballabwehr von Schuhen zum 3:1 einschieben durfte (90.+4).
Die Arminia darf im Abstiegskampf aufatmen, weiter geht es am nächsten Freitag (18.30 Uhr) mit dem nächsten Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten Nürnberg. Darmstadt, das nun schon zum dritten Mal in Folge ohne Sieg blieb, empfängt tags darauf im Abendspiel (20.30 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.