Auf der Alm traf geballte Formstärke aufeinander. Düsseldorf hatte seit fünf Spielen nicht mehr verloren, Bielefeld aus den ersten drei Partien unter Uwe Koschinat sieben Punkte geholt. Zuletzt gelang ein 3:2-Sieg in Kiel. Doch die Ostwestfalen wollten nun nachlegen, um sich weiter von den Abstiegsplätzen zu entfernen.
Verzichten mussten die Gastgeber auf Okugawa. Der Japaner, der in den letzten vier Spielen vier Scorer gesammelt hatte, fehlte aufgrund einer Sprunggelenksverletzung, Serra rückte rein. Außerdem erhielt Andrade den Vorzug vor Rzatkowski. Koschinat stellte auf Fünferkette um.
2. Liga, 27. Spieltag
Erstmals unter dem neuen Coach in diesem System agierend bekam es die Arminia mit offensivfreudigen Rheinländern zu tun. Bereits nach vier Minuten köpfte F95-Kapitän Hoffmann, der für de Wijs gestartet war, den Ball an den Pfosten - jedoch aus abseitsverdächtiger Position. Die Fortuna, bei der auch Oberdorf und Ginczek (erstmals seit September) in der Anfangself auftauchten, machte munter weiter. Tanaka setzte den Ball nur knapp am linken Pfosten vorbei (11.).
Klos steht goldrichtig
Doch die Gastgeber zeigten sich unbeeindruckt und investierten nun nach und nach auch mehr nach vorne. Klos belohnte das kleine Powerplay des DSC und hielt nach Einwurfflanke und Kopfballverlängerung die Fußspitze rein - 1:0 (19.).
Düsseldorf brauchte eine knappe Viertelstunde, um sich von dem Schock zu erholen, zeigte dann aber, warum es den HSV zuletzt am Rande einer Niederlage hatte (2:2). Tanaka jagte den Ball aus dem Rückraum an die Querlatte (35.), Klaus scheiterte im Eins-gegen-eins am glänzenden Fraisl (41.).
Bielefelds notgedrungene Systemumstellung wird bestraft
Während die zahlreichen Versuche der Thioune-Elf vor dem Seitenwechsel ungekrönt blieben, machte es die Fortuna kurz nach dem Wiederanpfiff prompt besser. Iyoha brachte sich bei einer Zimmermann-Flanke in Position, von seinem Knie prallte die Kugel unhaltbar für Fraisl zum Ausgleich in die Maschen (48.).
Und damit nicht genug. Die Gäste blieben am Drücker. Die Defensive des DSC wirkte dagegen zuweilen überfordert. Zur zweiten Hälfte hatte Koschinat das System geändert, den angeschlagenen Jäkel heruntergenommen, Rzatkowksi gebracht, und damit auf Viererkette umgestellt. Eine Entscheidung, die sich spätestens nach einer Stunde als Fehlgriff entpuppte: Gegen einen hinten löchrigen Gegner hatte Düsseldorf keine Mühe, sich über nur zwei Stationen zur Führung zu kontern. Ginczek schickte Klaus auf die Reise, der eiskalt blieb und die Kugel zum 2:1 ins Netz jagte.
DSC trifft spät und tritt doch in der Tabelle auf der Stelle
Auch aufgrund von Unterbrechungen flachte die Partie danach zunächst ab. Doch rechtzeitig zur Schlussphase legte der Bundesliga-Absteiger den Schalter um. Auch weil die Klärungsaktion von Oberdorf missglückte, beförderte der eingewechselte Lasme den Ball schnörkellos zum umjubelten Ausgleich ins Fortuna-Gehäuse (84.).
Damit bleiben die Unbesiegt-Serien beider Teams bestehen. Aus Sicht der Düsseldorfer ist das Remis dennoch ärgerlich. Wie schon in Hamburg brachte man seine Führung nicht über die Zeit, die Aufstiegsränge rücken weiter in die Ferne. Derweil verharrt Bielefeld zwei Pünktchen vor dem Relegationsplatz. Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) gastieren die Ostwestfalen in Karlsruhe. Düsseldorf empfängt zeitgleich Spitzenreiter Darmstadt.