Noch keine 20 Sekunden waren gespielt, da wurde erst mal ein paar Minuten nicht mehr gespielt. Hack hatte Bielefeld mit dem ersten Angriff in Führung gebracht - scheinbar aus Abseitsposition. Weil die Kugel ihn jedoch nicht von einem Mitspieler aus erreicht hatte, wurde der Treffer nach VAR-Intervention doch gegeben - die Partie startete quasi mit 1:0 für die Arminia noch mal neu.
Der DSC, bei dem nach dem 0:1 in Nürnberg Andrade, Rzatkowski und Serra statt Ramos, Klimowicz und Lasme (alle Bank) starteten, erwischte einen Traumstart - doch die Kieler Störche, im Vergleich zum 2:3 gegen den HSV mit Bartels anstelle von Skrzybski, waren nur bedingt beeindruckt. Die Gäste sammelten sich kurz, spielten danach sofort nach vorne und sorgten für Chancenfestival vor beiden Toren.
Eine Frage der Effizienz
Der freistehende Bartels vergab schon in der achten Minute die große Chance zum Ausgleich (8.), in der Folge gab es auf beiden Seiten einige Gelegenheiten, denen es jedoch an der nötigen Präzision fehlte. Okugawa per Fernschuss für Arminia (18.), Erras per Kopfball für Kiel (19.) - Klünters Flanke senkte sich auf den Querbalken (28.), Bartels schoss zu mittig auf Fraisl (30.).
Im Laufe einer munteren ersten Hälfte hatten die Kieler leichte Vorteile, den zweiten Treffer erzielte aber Bielefeld: Hack flankte mustergültig auf den Ex-Kieler Serra, der den Ball platziert ins Eck köpfte (36.). Nicht zwingend leistungsgerecht, aber sehr effizient. Okugawa hätte beinahe noch vor der Pause auf 3:0 gestellt (45.), kurz darauf hätte Sander das 2:1 eigentlich machen müssen (45.+2).
Der 9. Spieltag
Für den zweiten Abschnitt brachte Rapp drei Neue - unter anderem Wriedt, der sogleich eine Kopfball-Gelegenheit hatte (47.). Eine Zeigerumdrehung später klingelte es - einmal mehr auf der anderen Seite: Vasiliadis hob den Ball butterweich in den Lauf des eingewechselten Lasme, der im Strafraum querlegte. Okugawa schob sicher ein (48.).
Reese belebt die Störche - Action bis zum Schluss
Um das 0:3 aus ihrer Sicht nicht zur Vorentscheidung werden zu lassen, mussten die Störche große Moral an den Tag legen. Reese gab einen starken Fernschuss ab, bei dem nicht viel fehlte (56.). Wenig später drückte Mühling Reeses Flanke am Ende überlegt über die Linie - die KSV war noch nicht geschlagen (59.).
Wriedt wollte für Kiel gleich nachlegen (61.). Was ihm noch nicht gelungen war, besorgte nach Hacks frechem 50-Meter-Versuch - Dähne ließ sich nicht überlisten (64.) - allerdings Bartels, der eine Einwurfvariante der Gäste in letzter Instanz veredelte. Nur noch 3:2 - und noch jede Menge Zeit (68.). Wenig später verpasste Porath per Fernschuss das 3:3 (70.).
Fast minütlich segelten gefährliche Hereingaben in den Bielefelder Strafraum, wo der DSC mehr schlecht als recht meist noch einen Fuß dazwischen bekam. In der 85. Minute ging Prietl dabei sehr robust gegen Bartels vor - aber es gab nicht etwa den Elfmeter für Kiel, sondern die 4:2-Entscheidung im Konter durch Vorlagengeber Hack und Torschütze Lasme. Die Störche gaben sich allerdings erst geschlagen, als Fraisl Poraths Nachsetzen an den Pfosten gelenkt (90.+1) und Schiedsrichter Dr. Arne Aarnink die Partie abgepfiffen hatte.
Bielefeld gastiert nach der Länderspielpause am Samstag, 1. Oktober (13 Uhr), in Düsseldorf. Kiel empfängt zur gleichen Zeit Rostock.