Bielefelds Trainer Daniel Scherning reagierte auf die 0:6-Auswärtsklatsche beim VfB Stuttgart im DFB-Pokal mit fünf Änderungen. Unter anderem kehrte Kapitän Klos nach überstandener Muskelverletzung im rechten Oberschenkel, die er sich beim Gastspiel in Darmstadt zuzog (7. Spieltag), in die Startelf zurück und ersetzte Serra. Des Weiteren starteten Klünter, Oczipka, Lepinjica und Okugawa für Gebauer, Prietl, Bello (alle Bank) sowie Klimowicz (nicht im Kader).
FCSP-Coach Timo Schultz hatte nach der starken Vorstellung beim 1:2 nach Verlängerung beim SC Freiburg nicht viel Grund für Wechsel. Lediglich Saliakas, der wegen einer Rotsperre im DFB-Pokal zuschauen musste, begann anstelle von Metcalfe (Bank) als Rechtsverteidiger.
Bielefeld stellt die Defensive von St. Pauli zunächst vor keine Probleme
Die Verunsicherung bei den Hausherren aufgrund der Negativserie (vier Niederlagen in Folge) zeigte sich von Beginn an auf dem Platz. Die Arminia fand gegen gut stehende Hamburger in der Offensive keine Lösungen und versuchte es daher fast ausschließlich mit hohen Bällen Richtung Klos, der diese per Kopf verlängern sollte. Dies stellte St. Pauli aber vor keine Probleme, sodass die Gastgeber im ersten Durchgang keine Chance verzeichneten.
2. Bundesliga - 13. Spieltag
Gefährlicher und ansehnlicher spielten dagegen die Kiez-Kicker: Immer wieder zogen die Gäste das Spiel mit Diagonalbällen auseinander und kamen dadurch häufig zu Flanken, die aber nur wenig Ertrag brachten. Aus diesem Grund sorgte erst ein Konter für die größte Möglichkeit in Durchgang eins: Hartel scheiterte aber nach starker Übersicht von Daschner im Eins-gegen-eins an Fraisl (19. Minute). Da Amenyido nach einem schnellen Einwurf die Flanke von Irvine knapp verpasste und der Mittelfeldspieler im Anschluss nur neben das Tor köpfte (beides 32.), ging es torlos in die Kabinen.
Serra leitet Treffer selbst ein
Nach dem Wiederanpfiff gestaltete der Absteiger das Spiel zwar ausgeglichener, zwingend waren die Aktionen aber zunächst nicht. Da St. Pauli durch die Leistungssteigerung der Hausherren auch kaum noch Chancen kreierten, deutete nicht vieles auf einen Treffer hin, bis plötzlich Serra, der für Klos nach einer Stunde in Spiel kam, zuschlug: Nach Hartels Fehlpass leitete der Torschütze selbst ein und traf nach einem Steilpass von Okugawa trocken in die lange Ecke (76.).
Co-Produktion zweier Joker sorgt für die Entscheidung
Die Hamburger versuchten zu antworten und hätte dies auch fast prompt getan, allerdings zischte Irvines Direktabnahme nur knapp am linken Pfosten vorbei (81.). Kaltschnäuziger zeigte sich an diesem Tag Serra: Der Angreifer setzte sich bei Gebauers Flanke im Rücken von Fazliji ab und sorgte per Kopf für das 2:0 - es war eine Co-Produktion zweier Joker (84.). Weil Hartel in der Nachspielzeit erneut an Fraisl scheiterte (90.+2.), blieb es beim 2:0.
Während der DSC durch die drei Punkte zumindest vorübergehend auf Platz 16 springt, richtet sich der Blick von St. Pauli, auch wegen der schwachen Auswärtsbilanz (fünf Niederlagen, zwei Remis), nach unten.
Bielefeld ist schon am Freitagabend ab 18.30 Uhr bei der SpVgg Greuther Fürth zu Gast, während der FC St. Pauli am Samstagabend den SV Darmstadt 98 empfängt (20.30 Uhr).