2. Bundesliga (D)

Bielefeld: Gemeinsame Einheit mit Lemgos Handballern

"Von anderen Sportarten können wir uns viel abschauen"

Bielefeld: Gemeinsame Einheit mit Lemgos Handballern

Trafen sich in der Halle: Lukas Zerbe und Jomaine Consbruch.

Trafen sich in der Halle: Lukas Zerbe und Jomaine Consbruch. imago images (2)

Das alte Trikot des HC Empor blieb zwar zu Hause, aber ansonsten war Marco Kostmann ganz in seinem Element. Arminias Torwarttrainer, geboren in Rostock, war als Jugendlicher oft Hallengast beim einstigen DDR-Renommierklub im Handball. Klar, dass dem heute 56-Jährigen nun die gemeinsame Trainingseinheit der Bielefelder Zweitligafußballer mit Erstligist TBV Lemgo Lippe am Dienstag besonders viel Freude machte.

Seit vielen Jahren sind die Vereine, Vorzeigeklubs des Sports in der Region Ostwestfalen, miteinander befreundet. Nun trafen sich die Akteure beider Bundesligateams zu einer zweistündigen Einheit in der Lemgoer Lipperlandhalle - nicht zu einem reinen Spaß-Event, sondern zu einem durchaus zweckmäßigen Austausch. So reisten die Fußballer - bis auf den verletzten Oliver Hüsing und den freigestellten Stefanos Kapino - in voller Besetzung an. Und die Handballer investierten ihre Zeit, obwohl am kommenden Sonntag das schwere Bundesliga-Auswärtsspiel in Magdeburg ansteht.

Scherning beeindruckt vom schnellen Umschalten

"Von anderen Sportarten können wir uns viel abschauen", wird Arminia-Chefcoach Daniel Scherning auf der Website der Bielefelder zitiert. Besonders das rasante Umschalten aufs Verteidigen habe im Handball Vorbildcharakter, so der 39-Jährige. Nach einem gemeinsamen Aufwärmen hatte sein TBV-Trainerkollege Florian Kehrmann die Arminen zunächst im Handball angeleitet, Scherning und seine Assistenten widmeten sich den Handballern. Im Mixed-Torwarttraining mit den Bielefelder Keepern Martin Fraisl, Arne Schulz und Nils Hahne sowie Finn Zecher und Borko Ristovksi auf lippischer Seite ließen Kostmann und sein Pendant Jörg Zereike vom TBV die Finger glühen. Die Gäste aus Bielefeld schützten ihre Hände mit Tapeverbänden, Zecher konnte sich über Torwarthandschuhe von Marco Kostmann freuen.

In einem abschließenden Turnier forderten sich jeweils zwei gemischte Mannschaften, in Acht-Minuten-Spielen erst mit dem Ball in der Hand, dann am Fuß. Den "Titelgewinn" sicherten sich schließlich die Bielefelder Arne Schulz, Sebastian Vasiliadis, Silvan Seidler, Jomaine Consbruch und Benjamin Kanuric im Team mit ihren TBV-Mitspielern Emil Buhl Laerke, Lukas Zerbe und Jan Brosch.

Fußball gehört beim TBV zum ständigen Aufwärmprogramm

Wichtigste Erkenntnis aber: Bei den Pass- und Spielformen sowie im jeweiligen Umgang mit dem Ball zeigten insbesondere die Handballer in der Sportart der anderen Qualitäten - Fußball gehört beim TBV zum ständigen Aufwärmprogramm. Die Arminen allerdings ließen ebenfalls Geschick und Engagement beim Werfen erkennen, heißt es. Eine Neuauflage, dann womöglich auf dem Rasen des Trainingsgeländes in Bielefeld, ist nach diesen Erfahrungen nicht auszuschließen.

Michael Richter

Deutschlands Handballer des Jahres seit 2000