2. Bundesliga (D)

Bielefeld: Scherning soll die Forte-Lücke schließen

Kandidatenkür bei Arminia

Bielefeld: Scherning soll die Lücke schließen

Steht beim VfL Osnabrück noch bis 2023 unter Vertrag: Daniel Scherning.

Steht beim VfL Osnabrück noch bis 2023 unter Vertrag: Daniel Scherning. IMAGO/osnapix

Selbst das frisch ernannte Interimstrio wies am Mittwoch Lücken auf: Weil Sebastian Hille gerade seine Trainer-A-Lizenz in Duisburg-Wedau erwirbt, leiteten nur seine beiden Kollegen im Bielefelder Staff, Michael Henke und Kai Hesse, die Spieler auf dem Platz an. Die Übergangslösung könnte jedoch noch vor dem nächsten Punktspiel des kriselnden Bundesliga-Absteigers schon wieder Geschichte sein. Möglichst rasch, eventuell schon vor dem Spiel am Sonntag in Heidenheim, soll die große Lücke mit einem neuen hauptverantwortlichen Coach geschlossen werden.

Über prominente Namen, teilweise mit Bielefelder Vergangenheit, ist hier in den vergangenen Tagen, seit sich das Aus für den in vier Spielen punktlos gebliebenen und zur Wochenmitte freigestellten Uli Forte abgezeichnet hatte, spekuliert worden. Ex-Arminia-Stürmer Bruno Labbadia und sogar Bielefelds von den Fans gewählter "Jahrhundert-Trainer" Ernst Middendorp gehörten dazu. Außerdem die in der Branche bekannten und mit der 2. Liga vertrauten Dimitrios Grammozis (zuletzt Schalke) und Hannes Wolf (derzeit DFB-Juniorentrainer).

Trainerwechsel in der 2. Liga: Fünf waren noch früher weg als Forte

Tatsächlich legen die Bielefelder bei ihrer Kandidatenkür den Fokus offenbar auf den regionalen Bezug des neuen Mannes. Guerino Capretti (zuletzt Dynamo Dresden, davor SC Verl) und Jan Zimmermann (zuletzt Hannover 96) wurden gehandelt. Mit dem ehemaligen DSC-Trainer Carsten Rump (aktuell bei West-Regionalligist SV Rödinghausen) haben dem Vernehmen nach in dieser Woche sogar Gespräche stattgefunden.

Scherning war Scout, U-23- und A-Junioren-Trainer bei Arminia

Die Spur aber führt nach kicker-Informationen inzwischen ins rund 50 Kilometer entfernte Osnabrück zu Daniel Scherning, dem Trainer des Drittligisten VfL. Der 38-jährige gebürtige Paderborner hatte als Amateur einst selbst für die Bielefelder gespielt, war später dort als Scout und Trainer der damaligen U 23 sowie der A-Junioren bei Arminia beschäftigt. Als Assistent an der Seite von Steffen Baumgart stieg er 2019 mit dem SC Paderborn 07 in die Bundesliga auf, wechselte dann vor gut einem Jahr auf den Cheftrainerposten in Osnabrück.

Dort besitzt Scherning, der sich am Mittwoch auf Nachfragen zunächst bedeckt gegeben hatte, noch einen Vertrag bis 2023 ohne Ausstiegsklausel. Ob und wie schnell ein Weg nach Bielefeld frei werden könnte, hinge somit von den Verhandlungen der Klubs und einer möglichen Nachfolgelösung beim VfL ab. Bereits am Samstag steht dessen nächstes Spiel beim SV Wehen Wiesbaden bevor.

Michael Richter

Fünfmal die 1,5: Die kicker-Elf des 4. Spieltags