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Vom Baseballer zum jüngsten Super-Bowl-Quarterback aller Zeiten
Steelers-Quarterback "Big Ben" Roethlisberger ist eines der markanten Gesichter der NFL gewesen - schlimme Vorwürfe inklusive. Der zweimalige Super-Bowl-Champion mit Wurzeln in der Schweiz hält etliche Franchise-Rekorde seiner großen Liebe Pittsburgh, hat sogar Selbstzweifel überwunden - und eine Vorliebe für Hunde. Am 27. Januar 2022 hat der Oldie dann im Alter von 39 Jahren seinen Schlussstrich nach 18 erfolgreichen Jahren gezogen. imago images
Ben Roethlisberger ist mit 418 Touchdown-Pässen (211 Interceptions) und 64.088 Passing Yards einer der produktivsten Quarterbacks der NFL seiner Zeit. Bei seinem Franchise hält er mehrere Rekorde, darunter den für das beste Sieg-Niederlagen-Verhältnis, die meisten Touchdown-Pässe in einer Saison (34) und die meisten Passing-Yards in einem einzigen Spiel (522). Dank dieser Werte (Stand: Ende Saison 2021/22) - und seiner auffälligen Gestalt - gehört Roethlisberger zu den bekanntesten Gesichtern der National Football League. imago images
Benjamin Todd "Ben" Roethlisberger wird am 2. März 1982 in Lima, im Nordwesten des US-Bundesstaats Ohio, geboren. Die Stadt zählt knapp 40.000 Einwohner und ist nach der Hauptstadt Perus benannt. Wie sein Nachname vermuten lässt, hat Roethlisberger Wurzeln im deutschsprachigen Raum: Sein Ur-Urgroßvater wandert 1873 aus dem schweizerischen Unterfrittenbach in die Vereinigten Staaten aus. imago images
Vater Kenneth "Ken" Todd spielt ebenfalls als Quarterback am Georgia-Tech-College (Georgia Institute of Technology), schafft es jedoch nicht in die NFL. Seine Schwester Carlee ist im Basketball für die University of Oklahoma aktiv. imago images
Roethlisberger besucht die High School in Findlay (Ohio), wo er durchaus erfolgreich Baseball, Basketball und American Football spielt. In seinem letzten Jahr wechselt er von der Position des Wide Receivers auf die des Quarterbacks und glänzt mit mehr als 4000 Yards und 54 Touchdowns bei nur sieben Interceptions. 2000 kommt "Big Ben" an die Miami University in Oxford (Ohio), wo er in nur drei Jahren diverse Rekorde für die "Redhawks" aufstellt und unter anderem zum MAC Offensive Player of the Year 2003 gewählt wird. imago images
Mit 22 Jahren wird Roethlisberger dann im NFL-Draft 2004 als First-Round-Pick an der 11. Stelle von den Pittsburgh Steelers gewählt. Er unterschreibt einen Sechsjahresvertrag, für den er 22,26 Millionen US-Dollar bekommt. Es soll der Beginn einer wahren Liebesgeschichte sein, denn der Quarterback verbringt bis zu seinem Ende 2022 seine Karriere bei den Steelers. Getty Images
Seinen Spitznamen "Big Ben" verdankt Roethlisberger im Übrigen seiner massigen, für einen Quarterback eher unüblichen Gestalt. Mit 1,96 Meter ist er zudem einer der größten Spielmacher der NFL. imago images
"Big Ben" geht als dritter Quarterback in seine erste NFL-Saison 2004. Nachdem sich jedoch seine Konkurrenten Charlie Batch in der Preseason und Tommy Maddox im zweiten Spiel verletzen, übernimmt Roethlisberger die Position des Starters und spielt eine starke Saison. Die Steelers bleiben 14 Spiele lang ungeschlagen und dringen bis in das AFC-Finale vor. Dort müssen sich Roethlisberger & Co. jedoch den New England Patriots - dem späteren Super-Bowl-Champion um Legende Tom Brady - geschlagen geben. Dennoch wird Roethlisberger zum Offensive Rookie of the Year gewählt. imago images
Auch Roethlisbergers zweites Jahr 2005/06 verläuft bestens. Unter anderem gelingt ihm gegen die Tennessee Titans ein statistisch perfektes Spiel mit dem Quarterback-Rating 158,3. Trotz einer zwischenzeitlichen Verletzung führt "Big Ben" die Steelers in den Super Bowl XL in Detroit, den Pittsburgh mit 21:10 gegen die Seattle Seahawks gewinnt. Roethlisberger wird damit zum jüngsten Quarterback, der jemals einen Super Bowl gewinnt (23 Jahre, 340 Tage). Gleichzeitig weist er das schlechteste Rating auf, mit dem ein Spielmacher im Finale der NFL siegt (22,6 wegen nur 123 Passing Yards, keinem Touchdown und zwei Interceptions). Getty Images
Roethlisberger trägt seit seiner College-Zeit die Rückennummer 7 - in Anlehnung an sein Vorbild John Elway. Der ehemalige Quarterback der Denver Broncos gewinnt unter anderem den Super Bowl zweimal in Folge (1998 und 1999) und ist Mitglied der Hall of Fame. Im Jahr 2007 entscheidet die Miami University, die Nummer 7 zu Ehren Roethlisbergers nicht mehr zu vergeben. imago images
Nach zwei Jahren ohne Einzug in die Play-offs führt Roethlisberger seine Steelers in der Saison 2008/09 erneut in den Super Bowl, wo er mit einem unvergessenen Touchdown-Pass Sekunden vor dem Spielende gegen die Arizona Cardinals seinen zweiten Ring einkassiert. Nach dem Spiel stellt sich heraus, dass der Quarterback die gesamte Partie mit zwei gebrochenen Rippen absolviert hat - und dabei dennoch für 256 Yards wirft (plus ein Touchdown und eine Interception). Das tauft ihn nur noch mehr "Big Ben". Getty Images
Auch die NFL-Saison 2010/11 endet mit der Super-Bowl-Teilnahme für die Pittsburgh Steelers. Gegen die Green Bay Packers um "Gunslinger" Aaron Rodgers erwischt "der Bulle" Roethlisberger jedoch einen gebrauchten Tag, wirft zwei Interceptions und muss mit 25:31 seine erste Niederlage in einem Super Bowl hinnehmen. Es soll die letzte Chance für den Spielmacher sein, sich die Krone der NFL ein drittes Mal aufzusetzen. Dennoch wird weitergespielt und immer wieder neu gekämpft. Getty Images
Im Juni 2006 wird Roethlisberger bei einem Verkehrsunfall mit seinem Motorrad in Pittsburgh schwer verletzt, bricht sich dabei unter anderem den Kiefer und verliert mehrere Zähne. Ein entgegenkommendes Auto biegt links ab und erwischt den Quarterback, der ohne Helm unterwegs ist, frontal. Obwohl sein Zustand direkt nach dem Unfall kritisch ist, erholt sich der damals 24-Jährige schnell und kann bereits in der Preseason 2006 wieder aufs Feld. imago images
Roethlisberger ist Gründer einer Stiftung, die zum Ziel hat, Polizei und Feuerwehr in den ganzen USA zu unterstützen - mit speziellem Fokus auf die Ausbildung von Hunden. Alleine für die Anschaffung von Polizeihunden bei der Pittsburgh Police spendet der Quarterback 100.000 US-Dollar. Außerdem unterstützt "Big Ben" in der Vergangenheit sein ehemaliges College beim Bau eines Indoor-Sport-Centers. imago images
Schatten wirft die Football-Laufbahn Roethlisbergers allerdings auch. Der Athlet wird während seiner jungen Jahre zweimal der Vergewaltigung verdächtigt (2008 in einem Hotel in Nevada, 2010 in einem Night Club in Georgia). Doch aufgeklärt wird das nie. Vielmehr sagt "Big Ben" einmal über Berichterstattungen um seine Person: "Die Medien sollen sich mal lieber um Siege kümmern und nicht um Einzelschicksale." Auch 2010 werden Vorwürfe laut, doch auch hier wird es still. imago images
An seinen eigenen sportlichen Fähigkeiten zweifelt "Big Ben" zwischenzeitlich auch. 2017 sagt er: "Es sind jetzt 14 Jahre in dieser Liga. Ich bin gesegnet, dass ich solange dabei bin. Ich verbringe aber auch gerne Zeit mit meinen Kindern - und die Football-Saison fordert so viel Zeit." Nach Start der folgenden Saison folgt: "Vielleicht habe ich es nicht mehr. Ich spiele nicht gut genug." Doch alle Zweifel verfliegen, letztlich verlängert das Steelers-Aushängeschild den Vertrag bis zur Saison 2021/22. imago images
2019/20 kommt "Big Ben" nur auf zwei Einsätze, da sich der Quarterback in Week 2 beim Spiel gegen die Seattle Seahawks am rechten Ellenbogen verletzt. Zunächst ist die Schwere der Verletzung unklar, doch bereits am nächsten Tag erklärt Pittsburgh, dass Roethlisberger sich einer Operation unterziehen müsse und in der laufenden Saison nicht mehr zum Einsatz kommen kann. So spielen Mason Rudolph oder auch Devlin "Duck" Hodges - ohne folgende Play-off-Teilnahme. imago images
Nach seiner Verletzung kündigt Roethlisberger an, sich erst dann Haare und Bart schneiden zu wollen, wenn er wieder einen Football werfen könne. Acht Monate nach dem Spiel gegen Seattle meldet sich "Big Ben" schließlich Mitte Mai 2020 auf Twitter mit einem Video zurück, in dem er erste Pässe in Richtung seines Receivers JuJu Smith-Schuster wirft - und danach den Friseur aufsucht. imago images, Twitter
Die Pittsburgh Steelers steigen schließlich Mitte September 2020 mit der Auswärtspartie bei den New York Giants in die neue Saison ein - und gewinnen 26:16. Mittendrin: "Big Ben", der daraufhin mit seinem Team eine starke Serie startet und Mitte November 2020 das einzig noch ungeschlagene Franchise der NFL ist (8:0 Siege). Roethlisberger selbst glänzt dabei mehrere Male mit vielen Yards, Touchdowns sowie wenigen Fehlern. imago images
Da im Sommer 2021 mehrere Verträge von Steelers-Leistungsträgern auslaufen, ist die Saison 2020 eine der letzten Gelegenheiten für Roethlisberger, sich doch noch seinen dritten Super-Bowl-Ring zu sichern. Und die Zeichen stehen gut: Das Team zieht in die Endrunde ein, verliert dort aber direkt mit 37:48 gegen Cleveland. Dabei wird vor allem der Anfang verschlafen, am Ende helfen "Big Ben" auch über 500 Yards und vier TDs nichts. Vier Interceptions sind zu kostspielig gewesen. imago images
Und auch 2021/22 in seiner letzten NFL-Saison soll es noch einmal für die Play-offs reichen - seine zwölfte Teilnahme an einer Endrunde. Und diese wird erst in der neu geschaffenen Week 18 in wirklich allerletzter Sekunde erreicht. Doch hier sind längst die Probleme von "Big Ben" zu sehen: Das Alter und die vielen Verletzungen sowie Blessuren über die Jahre fodern ihren Tribut, der Quarterback tut sich extrem schwer während der Saison (nur 22 TDs bei zehn Interceptions). imago images/Icon SMI
In der Wild Card Round setzt es aber wie schon 2020/21 gegen die Cleveland Browns eine verdiente Pleite. Bei den hochfavorisierten Kansas City Chiefs hält anfangs nur die Steelers-Defense mit, offensiv funktioniert lange Zeit gar nichts. Am Ende steht ein klares 21:42, immerhin gelingen "Big Ben" Roethlisberger noch zwei Touchdown-Pässe, ehe er zum letzten Mal als aktiver Spieler ein NFL-Feld verlässt (249 Einsätze in der Regular Season, 23 Auftritte in den Play-offs und zwei Super-Bowl-Siege). imago images/ZUMA Wire
Offiziell verkündet der bullige Quarterback schließlich am 27. Januar 2022 sein ohnehin erwartetes Karriereende - mit den Worten: "Die Reise war aufregend und geprägt von Kampfgeist. Doch nun ist es an der Zeit, meinen Spind auszuräumen." Und die Steelers schreiben über den Mann, unter dem das Franchise in 18 Jahren nicht einmal eine negative Bilanz gehabt hat: "Für alles, was du für diese Organisation, die Stadt und für dieses Spiel geleistet hast: Danke dir, Nummer 7!" imago images/UPI Photo