Bochums Trainer Thomas Reis wechselte nach dem 1:1 in Stuttgart nahezu seine komplette Offensive aus: Antwi-Adjei, Osterhage, Holtmann und Locadia machten Platz für Löwen, Rexhbecaj (nach Gelb-Sperre), Asano und Polter.
Noch tiefer in die Rotationskiste griff derweil RB-Coach Domenico Tedesco, der nach den Europa-League-Strapazen beim 3:1 in San Sebastian satte siebenmal wechselte: Mukiele, Adams, Haidara, Angelino, Szoboszlai, Forsberg und Poulsen kamen neu in die Startelf, Gvardiol war Gelb-gesperrt, Laimer, Henrichs, Dani Olmo, Silva und Nkunku fanden sich auf der Bank wieder, während Kampl erst gar nicht im Kader stand.
Intensive erste Hälfte
Bundesliga, 24. Spieltag
Die größere spielerische Klasse der Leipziger zeigte sich früh im Spiel. RB war um Kontrolle und Ballbesitz bemüht, sah sich aber mit einem Gegner konfrontiert, der mit großer Laufbereitschaft und einer galligen Zweikampfführung punktete und die Sachsen damit in Schach hielt.
Es entwickelte sich ein intensives Spiel, in dem beide Mannschaften keine Scheu vor Zweikämpfen hatten, letztlich aber auch keine echte Torgefahr entwickelten.
Der VfL schaffte es, die Gäste im Mittelfeld an die Kandare zu nehmen. RB griff deshalb sehr oft auf das Mittel des langen Balles zurück - mit überschaubarem Erfolg. Poulsen zeigte sich zwar bemüht, rieb sich aber in intensiven Zweikämpfen auf. Dem VfL kam zugute, dass Schiedsrichter Felix Brych viel durchgehen ließ.
Offensiv fanden die Bochumer aber nicht zu ihrem gewohnten Flügelspiel, sodass Gulacsi weitgehend beschäftigungslos blieb. Das Spielgeschehen fand folglich überwiegend im Mittelfeld statt. So dauerte es 22 Minuten bis zur ersten vielversprechenden Torchance: Szoboszlai köpfte knapp rechts vorbei - es sollte der einzig nennenswerte Abschluss in Hälfte eins bleiben.
Bochum strahlt mehr Gefahr aus
Umzingelt: Leipzigs Poulsen wird von Löwen und Leitsch (re.) unter Druck gesetzt. imago images/RHR-Foto
Auch nach Wiederanpfiff wurde das Spiel nicht wirklich attraktiver, wenngleich die Bochumer über Rexhbecaj (54.) und Pantovic (57.) gefährlich vor Gulacsi auftauchten. Tedesco reagierte und brachte nach 58 Minuten Dani Olmo, Nkunku und André Silva.
Das Trio sorgte für frischen Wind im Spiel der Gäste, die sich danach zumindest wieder ab und an vor Riemann blicken ließen. Die besseren Chancen verbuchte jedoch der Aufsteiger: Losilla köpfte nach einer Ecke an die Latte (70.), der eingewechselte Locadia wurde gerade noch geblockt (75.), ehe Antwi-Adjei an den rechten Pfosten köpfte und Orban Rexhbecajs Nachschuss gerade noch vor der Linie blockte (77.).
Der VfL war der Führung näher, doch das Tor machten die Leipziger: Der eingewechselte Henrichs spielte steil in den Lauf von Nkunku, der die Kugel gut mitnahm und anschließend aus 15 Metern flach ins linke Eck zum 1:0 traf (81.).
Der VfL hatte am Rückstand sichtlich zu knabbern, probierte es aber dennoch. Nur biss sich der Aufsteiger die Zähne an der RB-Deckung fortan aus und kassierte damit im siebten Duell mit Leipzig die siebte Niederlage.
Für beide Mannschaften geht es unter der Woche bereits im Viertelfinale des DFB-Pokals weiter: Bochum empfängt am Mittwoch (20.45 Uhr) den SC Freiburg, zuvor sind die Leipziger in Hannover gefordert (18.30 Uhr).