Bundesliga (D)

Bochum: Zwei frühe Tore bescherten Sieg gegen Gladbach

Hofmann glänzt als Spekulant, Antwi-Adjei als Grenzgänger

Bochum: Zwei frühe Tore bescherten Sieg gegen Gladbach

Mit dem Sieg gegen Gladbach verkürzte der VfL Bochum den Rückstand auf Platz 15.

Mit dem Sieg gegen Gladbach verkürzte der VfL Bochum den Rückstand auf Platz 15. IMAGO/kolbert-press

Im Revierderby bei Borussia Dortmund am Wochenende (0:3) lag der VfL früh mit 0:2 zurück, im Westduell gegen Borussia Mönchengladbach waren es diesmal die Bochumer, die es schnell zweimal klingeln ließen. Christopher Antwi-Adjei traf nach sieben Minuten, Philipp Hofmann legte nur vier Minuten später nach.

"Immer am Limit": Antwi-Adjeis Plan ging auf

Der Schiedsrichterassistent hob sofort die Fahne, nachdem Antwi-Adjei den Ball im Tor untergebracht hatte. Es wirkte so, als hätten selbst die Bochumer kaum Zweifel an der Richtigkeit dieser Entscheidung gehabt, doch die TV-Bilder belegten das Gegenteil. Der Offensivspieler stand beim Zuspiel von Simon Zoller nicht im Abseits, die nachträgliche Anerkennung des Tores feierte Antwi-Adjei gemeinsam mit seinen Teamkollegen gebührend an der Eckfahne.

Die letzten drei Spiele der Bochumer

    Der Außenbahnsprinter war in dieser Partie ein besonders auffälliger Grenzgänger. Er wandelte "immer am Limit", wie er es anschließend selbst formulierte. Heißt: Er versuchte häufig, nur ganz knapp nicht im Abseits zu sein, um bei den Steilpässen seine Schnelligkeit gut ausnutzen zu können. "Die Gegner müssen sich darauf einstellen, rauszurücken ist für sie dann nicht so einfach", erläuterte der 28-Jährige, der ein paar Mal zurückgepfiffen wurde. "Aber beim Tor hat es gereicht", sagte der Nationalspieler Ghanas erfreut.

    Das 2:0 durch Hofmann beruhte auf einer Nachlässigkeit der Gladbacher, erzwungen durch Bochums aggressives Pressing, das im gesamten Spiel ein prägendes Merkmal war. Zoller setzte Nico Elvedi unter Druck, der Gladbacher Innenverteidiger wollte zu Torwart Jan Olschowsky passen - was dann passierte, erklärte VfL-Stürmer Philipp Hofmann danach so: "Ich habe spekuliert und komme perfekt dazwischen."

    VfL "zitterte" beim 2:0 und in der Schlussphase

    Hofmann schnappte sich den Ball und brauchte nur noch einzuschieben, was aber leichter gesagt ist als getan: "Ich habe schon ein bisschen gezittert", verriet Hofmann schmunzelnd, "den muss ich natürlich rein machen." Es ging alles gut: Der Ball fand den Weg über die Linie, Bochum führte 2:0.

    Weiche Knie bekamen auch die Mitspieler, und zwar in der Schlussphase. "Es war eine gute Leistung von uns, aber am Ende haben wir etwas gezittert", sagte Antwi-Adjei, der fand, dass das Anschlusstor der Gladbacher durch Alassane Plea (62.) "nicht hätte sein müssen. Das war unser eigenes Verschulden". Mit vereinten Kräften rettete der VfL den knappen Vorsprung über die Zeit - erst mit Glück, als Borussias 2:2 nachträglich aberkannt wurde, dann mit Geschick, als die Bochumer in der fünfminütigen Nachspielzeit sehr clever agierten.

    Der Tabellenvorletzte ist nach drei Heimsiegen in Folge (3:0 gegen Frankfurt, jeweils 2:1 gegen Union und Gladbach) nun zuversichtlich, am Samstag in Augsburg (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) endlich die ersten Punkte einfahren zu können. Die Heimmacht aus dem Ruhrpott hat auf fremden Plätzen bislang eine indiskutable Bilanz vorzuweisen (sieben Spiele, sieben Niederlagen, 4:22 Tore), mit der sie ihren Ligaverbleib aktuell akut gefährdet.

    Toni Lieto