Einen besseren Start ins Heimspiel gegen Juventus hätte sich Bolognas Trainer Thiago Motta, der mit seinem im Serie-A-Niemandsland stehenden Team zuletzt ein 1:2 bei Hellas Verona notiert hatte, nicht ausmalen können. Seine Schützlinge spielten von Beginn an gut gegen den italienischen Rekordmeister, ehe Orsolini in den Strafraum durchbrach und zu Fall kam. Der VAR entlarvte daraufhin einen Kontakt von Verteidiger Danilo, was zu einem Elfmeter führte. Diesen verwandelte der Gefoulte selbst zum nicht unverdienten 1:0 (10. Minute).
Von Massimiliano Allegris Truppe, die nach drei Serie-A-Niederlagen am Stück unter der Woche auch noch nach einem offensiv akut harmlosen Auftritt gegen Inter Mailand im Halbfinal-Rückspiel der Coppa Italia ausgeschieden war, kam derweil erst ab der 25. Minute Ernsthaftes.
Serie A, 32. Spieltag
Hier schwamm die Defensive des FCB aber richtig: Torwart Skorupski hielt gut gegen Miliks Hammer (25.), Fagioli scheiterte gleich zweimal binnen weniger Sekunden aus bester Lage (27.). Milik rannte an Lucumi vorbei, bekam einen Kontakt und fiel. Erst gab es Freistoß, nach VAR-Eingriff aber ebenfalls Elfmeter. Und erneut trat der Gefoulte an, machte vor dem Abschluss allerdings einen komischen langen Sprungschritt und schoss kläglich in die Arme von Skorupski (31.). Das zu diesem Zeitpunkt längst verdiente 1:1, es fiel nicht. Auch nicht durch Fagioli oder Locatelli in der Folge (35. und 44.).
Milik belohnt die Alte Dame
Unmittelbar vor der Pause brauchten die Turiner jedoch auch die Dienste von ihrem Schlussmann Szczesny, der gegen Barrow seinen Mann stand (45.+1 und 45.+2).
Im zweiten Abschnitt war es dann soweit: Juventus meldete sich auf der Anzeigetafel an. Nach unglücklicher Klärung von Hoffenheims Leihspieler Posch bekam Milik den Ball quasi perfekt serviert, fackelte nicht lang und traf satt ins rechte untere Eck zum gefeierten 1:1 (60.). Mehr sollte der Alten Dame an diesem Sonntagabend des 32. Spieltags aber nicht gelingen, auch weil Joker Iling-Junior (63.) und der später gekommene Soulé (85.) kläglich vergaben.
Zur Wahrheit gehörte allerdings auch, dass auch die Rossoblu weiterhin ihr Glück versuchten und selbst das 2:1 auf dem Fuß hatten. Posch (66.), der eingewechselte Ex-Münchner Zirkzee (74.) als auch Aebischer (84.) verzweifelten bei ihren Versuchen aber. Szczesny parierte zudem noch gegen den auffälligen Cambiasso (90.+1).
Die Bianconeri beendeten somit die jüngste Niederlagenserie, verpassten zugleich jedoch den Sprung auf Rang 2 vor Lazio (1:3 bei Inter) und sorgten beim Kampf um die direkten Champions-League-Tickets für zusätzliche Spannung. Die direkten Verfolger Atalanta, AS Rom, Meister Milan und Inter haben nicht mehr viel Rückstand. Weiter geht's wie folgt: Die Turiner empfangen bereits am Mittwoch (18 Uhr) mit US Lecce ebenfalls eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller. Bologna gastiert am kommenden Donnerstag (20.45 Uhr) beim FC Empoli.