NBA Play-offs
NBA Play-offs Spielbericht
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Boston bebt und führt wieder - Warriors "schwimmen stromaufwärts"

Curry angeschlagen - Brown, Tatum und Williams III glänzen

Boston bebt und führt wieder - Warriors "schwimmen stromaufwärts"

Vorbei an Draymond Green: Jayson Tatum zieht zum Korb.

Vorbei an Draymond Green: Jayson Tatum zieht zum Korb. picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Es bleibt hart umkämpft - und wie in den Spielen zuvor prägen zwischenzeitliche Schwächephasen der Teams das Geschehen. Auch diesmal verzockten die Celtics einen 18-Punkte-Vorsprung - um am Ende vor 19.156 begeisterten Zuschauern im TD Garden dennoch mit 116:100 die Oberhand zu behalten. 2:1 Boston, Vorteil für den Rekordmeister. Zwei Siege fehlen noch, um diesen Titel auch wieder alleine zu tragen und die Los Angeles Lakers (ebenfalls 17 Meisterschaften) abzuschütteln.

"Sie haben den Sieg verdient. Sie haben uns stark unter Druck gesetzt und es fühlte sich an, als schwimmen wir die meiste Zeit stromaufwärts", resümierte Warriors-Trainer Steve Kerr nach Spiel drei, dem ersten Finalspiel in Boston seit zwölf Jahren.

Currys Fünf-Punkte-Spiel scheint Wende zu bringen

Das ominöse dritte Viertel scheint die Problemzone der Kelten zu bleiben. Ein 18-Punkte-Vorteil schmolz dahin wie Schnee in der Frühlingssonne. Als Stephen Curry bei einem erfolgreichen Dreier gefoult wurde, wegen der Schwere des Fouls zwei zusätzliche Freiwürfe bekam und den Rückstand von neun Punkten binnen Sekunden auf vier verkleinerte, schien das Spiel zu Gunsten der Warriors zu kippen.

NBA Finals 2022

Doch vor den eigenen Zuschauern holten sich die Celtics die Führung noch vor dem Ende des Abschnitts zurück und ging mit vier Punkten mehr ins Schlussviertel. Da erlaubten sie den Warriors nur noch elf Zähler. Robert Williams III hatte einen bärenstarken Abend und verbuchte vier Blocks.

"Wir wissen, dass das ein großartiges Team ist. Es kommt darauf an, wie du antwortest. Einfach immer weiter machen", sagte Jayson Tatum im US-Fernsehen. Mit 26 Punkten war er der zweitbeste Werfer seines Teams, Jaylen Brown hatte noch einen Zähler mehr auf dem Konto.

Horford landet auf Currys Bein

Die Warriors konnten den Schwung aus dem glasklaren Sieg im zweiten Spiel am Sonntag dagegen nicht nutzen und stehen wie schon nach der Niederlage zum Start der Final-Serie unter Druck. Curry hatte zwar erneut ein ganz starkes drittes Viertel und verbuchte unterm Strich 31 Zähler, musste körperlich aber einiges aushalten und humpelte zwischenzeitlich. Celtics-Routinier Al Horford war in einem Gerangel mehrerer Spieler um den Ball auf seinem linken Bein gelandet. Curry lag danach einige Zeit auf dem Parkett. "Ich werde in Ordnung sein. Morgen vielleicht etwas Schmerzen", sagte Curry. "Ich habe nicht das Gefühl, dass es schlimm ist."

Daniel Theis kam im Gegensatz zu den ersten beiden Begegnungen der Final-Serie nicht zum Einsatz. Celtics-Trainer Ime Udoka ("Wir wollen versuchen, unseren Willen und unsere Größe in dieser Serie durchzusetzen") schickte bis zwei Minuten vor dem Ende nur acht verschiedene Profis aufs Parkett, verzichtete aber auch da auf den Ex-Bamberger, der als erst zweiter Deutscher nach Dirk Nowitzki den Titel gewinnen kann.

Statistik spricht für Boston

Die Celtics warten seit 2008 auf die 18. Meisterschaft. Die Warriors hoffen auf den siebten Titel ihrer Geschichte und den ersten seit 2018. Statistisch spricht fast alles für die Celtics: In den 39 bisherigen Finalserien, in denen es nach den beiden ersten Spielen 1:1 stand, holte der Sieger von Spiel drei nach Angaben der Nachrichtenagentur AP zu 82 Prozent die Meisterschaft. Zu den Ausnahmen zählen allerdings auch die Warriors, die 2015 1:2 gegen die Cleveland Cavaliers hinten lagen und dann den Titel holten.

aho, dpa

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