DFB-Pokal (D)

Boyd: "Stolz darauf, dass wir so ein geiles Team sind"

Trotz knappem Pokalaus überwiegt beim FCK das Positive

Boyd: "Stolz darauf, dass wir so ein geiles Team sind"

Stolz: Lauterns Terrence Boyd (re.) gegen Freiburgs Matthias Ginter.

Stolz: Lauterns Terrence Boyd (re.) gegen Freiburgs Matthias Ginter. IMAGO/Kirchner-Media

"Nach meiner Auswechslung und dem 1:1 war es ein Hoffen und Bangen von draußen", berichtete Terrence Boyd. Wenige Minuten zuvor waren es noch die Anhänger der Roten Teufel, die hofften und bangten - wegen Boyd. Der hatte zwischen der 76. und der 81. Minute gleich mehrere Gelegenheiten, das 2:0 zu erzielen und damit die Vorentscheidung zum Einzug in die 2. Pokalrunde zu erzielen. Genau genommen waren es gleich fünf mehr oder weniger gute Möglichkeiten. Doch entweder erreichte ihn eine zu steile Hereingabe von Kenny Prince Redondo nicht oder er brachte den Ball nicht aufs Tor oder SC-Keeper Mark Flekken war zur Stelle.

"Dann wäre der Deckel drauf gewesen ...", resümierte der sichtlich betrübte Angreifer nach der 1:2-Niederlage auf dem Weg in die Kabine. In keinem von Boyds Sätzen in den folgenden rund drei Minuten fehlte das Wort "schade". Unterlegt mit einer Mimik, die deutlich machte, wie gerne Boyd den Coup über den jüngsten Pokalfinalisten gefeiert hätte. Es hatte ja auch nicht viel gefehlt ...

"Wir sind so gut drauf, das werden wir beibehalten"

Boyd ist jedoch nicht nur als selbstkritischer und reflektierter Gesprächspartner bekannt, sondern auch als optimistische Frohnatur. Es dauerte also nicht lange, bis er in der Enttäuschung auch zufriedene Worte einstreute. "Es macht einen stolz, dass wir so ein geiles Team sind, dass wir so gefestigt sind. Diesen Spirit und diese Nehmerqualitäten werden wir beibehalten. Vom Spirit, der Entschlossenheit und der Moral werden wir genau so weitermachen. Wir sind so gut drauf, das werden wir beibehalten", betonte der 31-Jährige.

Schuster: "Das ist brutal ärgerlich"

An eine Stellschraube muss Dirk Schuster mit seinem Team aber dringend drehen. So erfreulich es ist, dass der FCK in den vergangenen zwei Spielen kein Gegentor aus dem Spiel heraus kassierte, desto ärgerlicher ist es, dass man wie schon beim 2:2 in Kiel zwei Standardgegentore einstecken musste. Der von Ritsu Doan in der Verlängerung direkt verwandelte Freistoß steht dabei weniger im Fokus der Kritik als der Ausgleichstreffer kurz vor Ende der regulären Spielzeit. Der Grund für das Pokalaus war für Schuster schnell identifiziert. "Weil wir uns beim 1:1 angestellt haben, als kommen wir aus Oberamateurhausen - obwohl ich damit allen Amateurfußballern wahrscheinlich zu nahe trete. Bei einer schnell ausgeführten Ecke so zu pennen, das ist brutal ärgerlich", kritisierte der Trainer.

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kicker-Wochenendrückblick vom 25.09.2023
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Was gegen den FC St. Pauli im Heimspiel am kommenden Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) besser laufen muss, liegt auf der Hand. Auf allem anderen lässt sich in der Pfalz sehr gut aufbauen. Wie der Zweitliga-Aufsteiger dem Europa-League-Teilnehmer über weite Strecken nahezu ebenbürtig gegenüberstand, macht Mut für die kommenden Wochen. Mit dem getankten Selbstvertrauen aus dem geglückten Saisonstart und den erfreulichen Erkenntnissen aus dem Pokal kann der viermalige Deutsche Meister schon in den kommenden Wochen die Grundlage legen, größeren Abstiegssorgen im Saisonverlauf aus dem Weg zu gehen.

Moritz Kreilinger