Torwarttrainer Dimo Wache hat eine legendäre Datei mit vielversprechenden Keepern, von der der SV Darmstadt 98 mit Christian Mathenia, Daniel Heuer Fernandes oder Michael Esser in den vergangenen Jahren immer wieder profitiert hat. Neuzugang Alexander Brunst steht darin seit seiner Jugendzeit beim Hamburger SV. Gerade hat er einen Zweijahresvertrag bei den Lilien unterzeichnet - auch wegen Wache.
"Er ist der gleiche Typ wie ich: Harte Arbeit schlägt das Talent", sagt Brunst. "Ich bin ein Arbeiter. Mir wurde nie etwas geschenkt - egal, ob beim HSV, in Wolfsburg, in Magdeburg oder bei Vejle: Ich bin immer auf meine Einsätze gekommen, weil ich auch nach Rückschlägen drangeblieben bin", sagt er. Was er an Wache zudem schätzt: "Er spricht die Dinge klar an. Da wird nicht rumgeeiert. Das habe ich auch schon anders erlebt."
Leihe von Ex-Konkurrent Behrens ermöglichte Wechsel
In der abgelaufenen Saison war Brunst mit Vejle aus der dänischen Superligaen abgestiegen, durfte ablösefrei ins Ausland wechseln. "Als dann der Anruf aus Darmstadt kam, wusste ich sofort, dass ich das gerne machen würde. Darmstadt ist ein geiler Verein und eine große Chance", sagt er.
Kurioserweise ersetzt er dort seinen früheren Konkurrenten Morten Behrens, der an Drittligist Mannheim ausgeliehen wurde. Beide kennen sich aus der HSV-Jugend, standen zudem in Magdeburg unter Vertrag. Dort verlor Brunst nach einer Blinddarm-Operation im Herbst 2019 seinen Stammplatz an Behrens. "So ist das einfach im Sport", sagt er rückblickend. "Wenn einer seine Chance nutzt, gibt es selten einen Grund zu wechseln."
Brunst will spielen - je früher, desto besser
In Darmstadt hofft er nun auch auf seine Chance: "Jeder Torwart sollte das Ziel haben, spielen zu wollen", sagt er. Das merke man auch im Training, wo er sich mit Stammkeeper Marcel Schuhen und Steve Kroll gegenseitig pushe. Er wisse, dass Schuhen eine bärenstarke Saison gespielt habe und nicht umsonst von den Fans zum Spieler der Saison gewählt worden sei. "Ich werde Gas geben und Druck ausüben, Schuh aber zugleich auch unterstützen." Entscheidend sei der Erfolg der Mannschaft. "Aber natürlich bin ich mit dem klaren Ziel hierhergekommen, dass ich irgendwann mal im Tor stehe - je früher, desto besser."