Weltklasse:
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Internationale Klasse:
David Raum
Raum hat sich zum Flanken-König der Bundesliga entwickelt. Im Eins-gegen-eins ist er nur schwer zu halten, zur Not schießt er die Kugel einfach in einem Bogen um die Verteidiger herum. Das alles passiert mit hoher Effizienz: Rund 30 Prozent von im Schnitt sieben Flanken pro 90 Minuten kommen an. Nach einem Tor und fünf Vorlagen in der Hinrunde steuerte Raum im zweiten Teil der Spielzeit zwei weitere Treffer und acht Assists bei. Während Hoffenheim am Saisonende einbrach, hielt Raum sein hohes Niveau problemlos. Bei Bundestrainer Hansi Flick hat er deswegen im Gedränge der Linksverteidiger die Nase vorn. Es würde auch niemanden wundern, wenn in einer der anstehenden Transferperioden ein europäischer Top-Klub zugreifen würde. Flanken wie die von Raum sind überall gefragt.
Nationale Klasse
Jonas Hector
Jonas Hector ist ein echtes Urgestein der Rangliste: Der 32-Jährige schaffte es zum zwölften Mal ins Ranking. Zum ersten Mal tauchte er dort im Sommer 2015 auf. Nun führt er hinter Raum die Nationale Klasse an. Als Kapitän und unumstrittener Anführer auf dem Platz stürmte er mit dem FC in die Conference League. Hector ist Kölns großer Balleroberer, mit viel Erfahrung und einem untrüglichen Gefühl dafür, im richtigen Moment Löcher in der Abwehr zu stopfen. In der Abstimmung über die Rangliste landete er klar vor Freiburgs Christian Günter.
Christian Günter
Auch Günter ist Spiel- und Wortführer in seinem Verein, lebt seinen Offensivdrang aber wilder aus als Kollege Hector. Zwei Treffer und sechs Vorlagen in der Bundesligarückrunde sind die zweitbeste Scorerausbeute auf der defensiven Außenbahn hinter Raum. Der Freiburger Musterschüler hat sichtbar an seiner Effektivität im letzten Drittel gearbeitet und wurde im März von Flick mit seinen Länderspieleinsätzen Nummer fünf und sechs belohnt. Bitter: Ausgerechnet im Pokalfinale versagten Günter im Elfmeterschießen die Nerven. Kleiner Trost: Günter und Freiburg hatten die Teilnahme an der Europa League mit Platz 6 bereits sicher.
Christopher Trimmel
Unions Rechtsverteidiger glänzte mit Kombinations- und Passsicherheit sowie dem gleichen Pflichtspiel-Notenschnitt im zurückliegenden Halbjahr wie der erstplatzierte David Raum (3,03). Oft Initiator entscheidender Angriffe, aber defensiv Schwächen im Stellungsspiel.
Marvin Plattenhardt
Ohne sein feines linkes Füßchen wäre Hertha vermutlich abgestiegen. War im Relegationsrückspiel beim HSV mit Tor und Assist der Matchwinner und auf links schon in den Wochen zuvor zurück in Bestform. Bestach durch seine Präzision bei ruhenden Bällen und Flankenläufe.
Angelino
Auf der linken Seite der Leipziger meist gesetzt und mit einer stabilen Rückrunde. Besonders in der Europa League mit einem Tor und drei Vorlagen in sechs Spielen angriffslustig unterwegs.
Danilo Soares
Bochums Brasilianer überzeugte mit spielerischen Schmankerln und cleverem Stellungsspiel. VfL-Trainer Thomas Reis nennt ihn den "Deutsch-Brasilianer", weil der Linksverteidiger auch effizient-schnörkellos spielen kann und so seine kleinen Defizite in puncto Schnelligkeit ausgleicht.
Jeremie Frimpong
Der Leverkusener macht mit seinem Tempo viel Druck auf die Gegner. Als er verletzt ausfiel, wurde klar, welche Bedeutung er auf der rechten Seite für Bayers Offensivspiel hat.
Benjamin Henrichs
Ein Gewinner des Trainerwechsels bei RB. Jesse Marsch ignorierte ihn, Domenico Tedesco setzt auf ihn. Er kann auf beiden Flügeln spielen, bringt Tempo und Spielintelligenz mit.
Borna Sosa
Als präziser Flankengeber mit fünf Vorlagen in der Rückrunde ein wichtiger Faktor beim VfB. Macht außerdem wichtige Fortschritte beim Verhalten gegen den Ball. Nicht ohne Grund bei größeren Teams gefragt.
Cristian Gamboa
Wie Danilo Soares eine verlässliche Stütze des VfL mit der Fähigkeit, sich spielerisch aus Drucksituationen zu befreien. Bringt auf rechts eine gesunde Aggressivität ins Spiel mit ein.
Benno Schmitz
Der Kölner Rechtsverteidiger ist eine konstante Größe im Team von Trainer Steffen Baumgart. Bei seinen Defensivaufgaben agiert er meist fehlerlos, nach vorn hat er noch Potenzial.
Wer warum fehlt
Alphonso Davies
Im Winter war der Münchner die Nummer eins dieser Position, dann verpasste der 21 Jahre alte Kanadier wegen coronabedingter Herzmuskelentzündung einen Großteil des Halbjahres.
Thomas Meunier
Der 30-jährige Belgier stabilisierte seine Leistungen beim BVB, kam aber nicht mehr auf die erforderliche Anzahl benoteter Einsätze.
Raphael Guerreiro
Vor einem Jahr noch Platz 1, nun selten überzeugend. Der 28 Jahre alte Portugiese war beim BVB defensiv immer wieder fehleranfällig.
Nico Schulz
Ex-Trainer Marco Rose setzte gegen Wolfsburg sogar lieber auf den A-Jugendlichen Tom Rothe als auf den 29-jährigen Deutschen. Ohne Zukunft beim BVB.
Silvan Widmer
Der 29 Jahre alte Schweizer steuerte in der Rückrunde für Mainz zwei Treffer und zwei Assists bei, lieferte aber zu durchwachsene Leistungen.
Benjamin Pavard
Der 26-jährige Franzose setzte bei Bayern kaum Impulse und enttäuschte mit Tiefpunkten wie bei der schmerzhaften 2:4-Pleite in Bochum (Note 5,5).
In unserer Print-Donnerstagsausgabe (auch als eMagazine) finden Sie die Bundesliga-Ranglisten der defensiven Außenbahnspieler und der Mittelfeldspieler sowie alle Rankings der 2. Liga. In der folgenden Ausgabe am Dienstag, 7. Juni, erscheinen die übrigen Offensiv-Positionen der Bundesliga sowie die kompletten Ranglisten der 3. Liga und der Deutschen im Ausland. Die BL-Torhüter und -Innenverteidiger wurden bereits im Heft vom 30. Mai veröffentlicht.