Weltklasse
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Internationale Klasse
Nico Schlotterbeck
Senkrechtstarter Nico Schlotterbeck sorgt für eine Premiere: Erstmals steht ein Spieler des SC Freiburg an der Spitze der kicker-Rangliste. Das Votum der Redaktion für den 22-Jährigen fiel eindeutig aus. Von Platz 18 und der Nationalen Klasse im vergangenen Sommer geht’s ganz nach oben, die Einstufung in die Internationale Klasse verdiente sich Schlotterbeck auch ohne internationale Einsätze. Weil er in der Bundesliga auf ganzer Linie und vor allem auch gegen die Spitzenteams und ihre Topstürmer überzeugte. Das Duell mit Erling Haaland, den Schlotterbeck am 2.Spieltag komplett kaltstellte, war dabei eine Art Schlüsselerlebnis für den Freiburger. Der 1,91 Meter große und 89 Kilo schwere Schlotterbeck bringt alles mit, was ein moderner Innenverteidiger braucht. Eine giftige Zweikampfführung zeichnet ihn ebenso aus wie seine Ballsicherheit und sein gutes Aufbauspiel vor allem mit dem starken linken Fuß, seine dynamischen Vorstöße beleben die Offensive, zweimal traf er per Kopf.
Niklas Süle
Bei Bundestrainer Hansi Flick haben bislang aber noch andere als Nico Schlotterbeck die Nase vorne. Zum Beispiel Niklas Süle, die Nummer 2 dieser Rangliste. Der 26-Jährige war der stabilste Innenverteidiger des FC Bayern, dessen Defensive trotz der Dominanz in der Liga nicht immer sattelfest wirkte. Süle hob sich durch Konstanz und guten Spielaufbau von seinen Nebenleuten in München ab und überzeugte auch im DFB-Trikot.
Nationale Klasse
Manuel Akanji
Der Dortmunder hat sich auf hohem Niveau stabilisiert, seine Aussetzer minimiert. Auch in der Schweizer Nati ist er Leistungsträger.
Dayot Upamecano
Bayerns Königstransfer zeigte bei allen guten Anlagen viele Schwankungen, überzeugte aber in der Champions League und eroberte sich einen Platz in Frankreichs Nationalteam.
Moussa Niakhaté
Der Mainzer Kapitän ist als Typ wichtig und als Verteidiger vor allem wegen seiner Spieleröffnung mit links und seiner Geschwindigkeit wertvoll.
Evan Ndicka
Wie Frankfurt trumpfte der Franzose besonders im zweiten Teil der Hinrunde auf. Schnell, zweikampfstark, wichtig im Aufbau und bei Standards, an mehreren späten Toren beteiligt
Philipp Lienhart
Schlotterbecks Nebenmann Philipp Lienhart kam holpriger in die Saison, stabilisierte sich dann aber und stach mit vier Treffern heraus. Der 25-jährige Österreicher hatte einen großen Anteil daran, dass Freiburgs Defensive gleichauf mit dem FC Bayern die beste der Liga ist (je 16 Gegentreffer).
Lucas Hernandez
Der zweikampfstarke Franzose spielte solide in der Liga, war international aber schwächer als Süle und Upamecano.
Kevin Vogt
Der Hoffenheimer ist kein typischer Innenverteidiger, hat sich aber im Zweikampf verbessert. Löst viel mit Auge, Antizipation und Schnelligkeit, ist ein Trumpf im Spielaufbau.
Stefan Bell
Langsamer als Niakhaté, lebt von gutem Auge und Erfahrung, gibt dem FSV-Team Halt.
Jonathan Tah
Stieg zu Bayers Abwehrchef auf, verbesserte seine Präsenz bei Standards, die trotz drei Assists noch ausbaufähig ist.
Lukas Klostermann
Seine Schnelligkeit war wegen schlechter Konterabsicherung bei RB oft gefordert, fußballerisch nicht der Stärkste, spielte wechselhaft in der Königsklasse.
Reece Oxford
Schaffte in Augsburg den Sprung vom Reservisten und Risikofaktor zur Stammkraft und Stütze. Vor allem in der Luft sehr präsent, mit mehr Präzision wären mehr Treffer möglich.
Rafael Czichos
Ein Schlüsselspieler für Köln mit der Hauptrolle im Spielaufbau, antizipiert gut. Konstant, aber mit Schwierigkeiten im Eins-gegen-eins mit Raum hinter sich.
Alexander Hack
Rückte für den verletzten Jeremiah St.Juste in die Mainzer Stammelf und machte seine Sache in der drittbesten Abwehr der Liga gut.
Josko Gvardiol
Der RB-Zugang aus Zagreb spielte ein Halbjahr mit Höhen und Tiefen, fiel durch dynamische Vorstöße und seinen präzisen linken Fuß auf.
Wer warum fehlt
Maxence Lacroix
Der 21 Jahre alte Aufsteiger der Vorsaison verschuldete drei Strafstöße, flog zweimal vom Platz, erzielte ein Eigentor. Ihm fehlte in Wolfsburg der Halt.
Willi Orban
Sonst zuverlässig, hatte der 29-Jährige zu kämpfen mit COVID-19 und der RB-Spielweise, durch die sein Tempodefizit stärker ins Gewicht fiel.
Konstantinos Mavropanos
Der 24-Jährige fiel positiv auf (vier Tore), agierte wie die ganze VfB-Defensive aber zu fehlerhaft.
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