Weltklasse:
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Internationale Klasse:
Leroy Sané
Krösus FC Bayern stellt mit Leroy Sané den in der kicker-Redaktion unumstritten besten Profi dieser Kategorie. Bemerkenswert ist gerade bei den Münchnern, welche beiden Spieler dem Rekordmeister am meisten Auftrieb verliehen haben. Nicht der als Weltstar verpflichtete Sadio Mané, auch nicht der hinter dem vor der Saison abgewanderten Robert Lewandowski verlässlichste Ausnahmespieler der letzten Jahre: Kingsley Coman. Stattdessen sorgte insbesondere Sané für eine enorme persönliche Steigerung in der Hinrunde, einmal mehr - in der Rückrunde der vergangenen beiden Spielzeiten war er jeweils überhaupt nicht für die Rangliste berücksichtigt worden. Vor einem Jahr wiederum hatte er im Winter ebenfalls Platz 1 eingenommen, auch in der Internationalen Klasse.
Nun weist der 26-Jährige, trotz zwischenzeitlichem Ausfall (Muskelfaserriss), nicht nur den besten Bundesliga-Notenschnitt auf, sondern er brillierte vor allem bei den vier Einsätzen in der Champions League mit vier Treffern und zwei Assists. Sein Fehlen zum WM-Auftakt schmerzte auch die Nationalmannschaft, wenngleich Sanés anschließendes und belebendes Wirken ebenso offenbarte, was diesem hochveranlagten Profi generell zur Weltklasse fehlt: dass er noch mehr Torgefährlichkeit in seinen Offensivaktionen ausstrahlt.
Vincenzo Grifo
Der Freiburger weist die meisten Tore in der Liste auf (neun, davon vier Elfmeter), ist darüber hinaus aber noch mal prägender im Spiel des Tabellenzweiten geworden - auch aufgrund seines veränderten Profils als inverser Außenbahnspieler. In der Offensivbewegung zieht Grifo oftmals in die Zentrale, wird dann eher zum Zehner und eröffnet hinter sich den Weg über die Außen; defensiv macht er die Seite wiederum zu. Dieser Trend in der Angriffs-Dreierreihe ist je nach System-Auslegung der Vereine keine Seltenheit mehr. Die Note 1 erhielt Grifo am 15.Spieltag beim 4:1 gegen Union Berlin - und setzte nur drei Tage später noch mal einen drauf: Im Länderspiel traf der 29-Jährige für die italienische Nationalmannschaft doppelt und steuerte einen Assist bei, zum 3:1 gegen Albanien.
Serge Gnabry
Bei Gnabry, ebenfalls ein Kandidat für eine wellenförmige Formkurve innerhalb einer Saison, relativierten eher dürftige Auftritte beim DFB (Notenschnitt 4,75) seine ansonsten starke Ausbeute von zwölf Scorerpunkten in der Liga, abgerundet von der Note 1 am 14. Spieltag beim 6:1 gegen Bremen. Die kicker-Redaktion stufte ihn per Votum hoch in die Internationale Klasse.
Ritsu Doan
Der Japaner wurde durch die WM-Auftritte und seinen Anteil am Weiterkommen in der deutschen Gruppe (zwei Treffer, zwei vorletzte Pässe) in die Internationale Klasse aufgenommen. In Freiburg hat er das Offensivspiel als Eins-gegen-eins-Dribbler zwar auf ein neues Level gehoben, im Kontrast zu den anderen Profis dieser Kategorie kann der 24-Jährige jedoch nur vergleichsweise überschaubare Werte (vier Pflichtspieltore, vier Vorlagen) vorweisen.
Dodi Lukebakio
Nach einem unglücklich verlaufenen Leih-Jahr in Wolfsburg galt der 25-Jährige vor der Saison in Berlin als Verkaufskandidat - er überraschte dann aber mit einer 50-prozentigen Trefferquote: 16 Pflichtspieleinsätze, acht Tore. Seine Vorzüge sind sein Tempo und das Dribbling, er zieht dabei mit seinem starken linken Fuß gerne vom rechten Flügel nach innen, wie einst ein gewisser Arjen Robben.
Nationale Klasse
Sadio Mané
Der aus Liverpool gekommene Senegalese verpasste die WM aufgrund einer Entzündung im Wadenbeinköpfchen. In München fiel der 30-Jährige durch ungewöhnliche technische Unsauberkeiten bei der Ballan- und -mitnahme auf, außerdem hält er sich zu oft im Abseits auf; mehrere Tore wurden ihm bereits aberkannt. Erzielte trotzdem insgesamt zehn Pflichtspieltreffer (ein Elfmeter, ein Nachschuss).
Florian Kainz
Der 30-jährige Österreicher spielt seine bis dato stärkste Saison in Köln: Als Spielmacher vom linken Flügel ist er im Zusammenspiel mit Jonas Hector hinter ihm Dreh- und Angelpunkt, belegt von jeweils fünf Treffern und Vorlagen in der Liga - und seiner Rückkehr ins Nationalteam nach zuvor einem Jahr ohne Einsatz
Jonas Hofmann
Hofmann war für die Gladbacher Offensive ein sehr wichtiger Faktor, was elf Scorerpunkte in 13 Bundesligaspielen belegen. Dazu traf er auch im Trikot der Nationalelf. Bei den Fohlen agiert er halbrechts in der offensiven Dreierkette, hält sich wie sein Mitspieler Plea nicht klassisch auf dem Flügel auf. Hofmann hat immer wieder starke Tiefenläufe, ist ein intelligenter Fußballer. Einen absoluten Sahnetag erwischte er beim 4:2 gegen Dortmund, als er für seine drei Scorerpunkte die kicker-Note 1 bekam.
Moussa Diaby
Es dauerte bis zum 9. Spieltag, ehe der Franzose sein erstes Saisontor erzielte, erst unter dem neuen Leverkusener Trainer Xabi Alonso blühte der Vorjahres-Zweite der Internationalen Klasse auf. Dann aber so richtig: Es folgten weitere fünf Treffer, neben insgesamt drei Assists. Wurde in München, Frankfurt und Leipzig dreimal mit der Note 5 bewertet. Auch in Sachen Defensivarbeit lieferte der 23-Jährige sehr unterschiedliche Auftritte ab.
Alassane Plea
Plea ist das Pendant zu Hofmann, auch er klebt nicht stur auf seiner Position auf der linken Seite. Der 29-Jährige hat ein hohes Spielverständnis, setzt auch immer wieder seine Mitspieler klasse in Szene, was sieben Assists in der Bundesliga belegen. Dazu traf der Stürmer zweimal selbst. Plea hat Weltklasse-Aktionen drauf und ist ein exzellenter Fußballer. Läuferisch hat er noch Luft nach oben.
Ermedin Demirovic
Kam im Austausch für Gregoritsch nach Augsburg. Demirovic hat sich selbst als Knipser vorgestellt und seinen Worten Taten folgen lassen, was fünf Tore in 15 Bundesligaspielen belegen. Augsburgs Offensive lebt von Berisha und Demirovic. Letztgenannter ist ein wuchtiger Spieler und hat einen guten, präzisen Abschluss. Auch technisch ist er sehr sauber. Der 24-Jährige ist eine absolute Verstärkung und einer der Gründe, warum der FCA über dem Strich.
Wer warum fehlt
Kingsley Coman
Der französische WM-Finalist (einmal Startelf, fünfmal nur Joker) fehlt erstmals seit vier Jahren komplett in der Rangliste. Verpasste in der Liga je drei Spiele gesperrt und verletzt. Nur bei Bayerns 7:0-Gala in Bochum (Note 1), als er seinen bislang einzigen Saisontreffer erzielte, konnte der 26-Jährige wirklich glänzen.
Karim Adeyemi
Jeweils nur ein Tor in Champions League und im DFB-Pokal stehen im krassen Gegensatz zu den Erwartungen an den 20-jährigen Nationalspieler (ohne WM-Einsatz). Muss sich, wie die anderen Dortmunder Außenspieler Donyell Malen und Thorgan Hazard, deutlich steigern.
In der Print-Ausgabe vom 22. Dezember startete die Rangliste des deutschen Fußballs für den Winter 2022/23. Weitere Ranglisten finden Sie in den Ausgaben am 29. Dezember und 2. Januar. Hier geht's zum eMagazine.