Bundesliga

Campbell: "Habe viel mitnehmen können"

Altachs Torjägerin im Gespräch

Campbell: "Habe viel mitnehmen können"

Die Vorarlbergerin Eileen Campbell hat auch im ÖFB-Frauen-Nationalteam Spuren hinterlassen.

Die Vorarlbergerin Eileen Campbell hat auch im ÖFB-Frauen-Nationalteam Spuren hinterlassen. GEPA pictures/Michael Meindl

Neun Tore in neun Bundesliga-Spielen im Herbst für SPG Altach/Vorderland. Zuletzt ein kaltblütiges Tor und ein überlegter Assist beim 2:1-Testspielsieg der ÖFB-Frauen gegen die Niederlande. Es läuft bei Offensivspielerin Eileen Campbell (22).

Testspiel

"Das Assist hat mich eigentlich am meisten gefreut", lacht Campbell auf kicker-Nachfrage. "Früher hab' ich mich immer als Zehner gesehen. Klassische Mittelstürmerin bin ich ja keine." Über die persönlichen Glückwünsche vom Klubkollegen, und klassischen Mittelstürmer, Miroslav Klose anlässlich ihrer Wahl zu Vorarlbergs Fußballerin des Jahres 2022 habe sie sich "sehr gefreut. Aber als PSG-Fan ist höchstens Kylian Mbappé so etwas wie ein Vorbild für mich."

Die besten Joker der Bundesliga

Ob sie selbst einmal Profi wird? "Ja, da ist die große Frage, die ich mir auch stelle. Bei uns Frauen ist das ja immer ein gewisses Risiko." Als Führende der Bundesliga-Torschützenliste hat Campbell gute Karten. Annabell Schasching (2022 Schützenkönigin) wechselte im Winter zum SC Freiburg. Lisa Kolb tat selbiges gleich nach dem Gewinn der Torjägerkrone 2021. Nicole Billa holte sich hierzulande diesen Titel 2014 und 2015 und kickt seither für die TSG Hoffenheim. Und Fanni Vágó (von 2016 bis 2019 österreichische Schützenkönigin) ist aktuell Spielertrainerin bei den Ferencvaros Frauen.

42-Stunden-Woche in Liechtenstein

Aktuell pendelt Campbell (ihre Mutter ist aus Nordirland) jedenfalls von ihrem Heimatort Feldkirch nach Liechtenstein und arbeitet 42 Stunden pro Woche in einer Anwaltskanzlei. Die durch den ÖFB-Lehrgang versäumte Zeit muss sie dort "zu 80 Prozent" wieder einarbeiten. Aber für ihre Fußball-Karriere war Malta überaus nützlich. "Das Nationalteam ist schon eine andere Liga. Da habe ich schon ein paar Tage gebraucht, um richtig reinzukommen, da alles ein bisschen schneller geht. Aber ich habe viel mitnehmen können und letztlich auch viel Selbstvertrauen getankt."

Mit Altach schielt Campbell noch auf den zweiten Tabellenplatz, der ein Ticket für die Qualifikation der UEFA Women's Champions League mit sich bringen würde. "Viel dürfen wir uns da aber nicht mehr erlauben. Die Punkte, die wir gegen die Austria verloren haben, tun enorm weh", erzählt Campbell.

Im November remisierten die Vorarlbergerinnen in Wien (1:1). Die Austria haben sie wieder am letzten Spieltag als Gegner. Sollte da der große Wurf noch möglich sein, wäre die Cashpoint-Arena bestimmt gut gefüllt. Vorher gilt es aber, in der Tabelle noch an Sturm Graz vorbei zu kommen - möglicherweise mit einem direkten Überholmanöver am 25. März, wenn die Steirerinnen im Ländle gastieren.

Campbell Altach Vienna

Campbell nimmt gegen Vienna Maß. GEPA pictures/Oliver Lerch

Als nächster Gradmesser kommt im ÖFB-Cup-Viertelfinale am Samstag der FC Bergheim nach Altach (14 Uhr). Da sind die Vorarlbergerinnen Favorit. Die Schlager heißen Austria gegen St. Pölten und Sturm gegen Neulengbach. "Ins Finale zu kommen, wäre schon einmal schön", sagt Campbell. Mitnehmen könnte sie von dort dann sicher auch wieder etwas.

Thomas Schöpf

Neun

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