Was der unter Druck stehende FC Chelsea - an den ersten beiden Champions-League-Spieltagen nur mit einem Pünktchen gesegnet - ab der 20. Minute beim Duell mit Milan anbot, machte Eindruck. Die ohne die auf der Bank sitzenden Havertz, Pulisic und Jorginho auskommende Elf von Coach Graham Potter, der in der Premier League nach einem 2:1 bei Crystal Palace in letzter Minute Rang 5 gesichert hatte, kaufte Milan den Schneid ab.
Mit mehr Power, mehr Dynamik und schlichtweg mehr Wille zeigten die Blues den Rossoneri Grenzen auf - allen voran Koulibaly, der seine Luftduelle eindrucksvoll gewann. Und auch wenn der bereits 36-jährige Tatarusanu - Vertreter des an der Wade verletzten Stammtorwarts Maignan - zunächst stark parierte (5. und 23. Minute), war das 1:0 für Chelsea nur eine Frage der Zeit.
Fofana schiebt ein, de Ketelaere und Krunic lassen aus
Cl, 3. Spieltag: Der Mittwoch
Mitte der ersten Hälfte war es dann soweit: Die Mailänder, jüngst in der Serie A mit einem turbulenten 3:1 beim FC Empoli erfolgreich, gerieten ins Hintertreffen. Fofana behielt bei einer Stocherei den Überblick und schob zur verdienten Führung der Londoner ein. Mount (29.) und Sterling (45.+1) hätten den Vorsprung sogar noch ausbauen können, doch Milan überstand die beiden Situationen unbeschadet.
Die Lombarden selbst waren - abgesehen von einer ordentlichen Anfangsphase - gerade offensiv hoffnungslos unterlegen. Die einzige Ausnahme: Der oft gut gedeckte Rafael Leao, im Sommer von Chelsea dem Vernehmen nach heftig umworben und auch weiterhin Wunschkandidat, tankte sich eindrucksvoll an mehreren Gegenspielern vorbei und legte noch überlegt quer. Doch sowohl de Ketelaere als auch Krunic vergaben die Chance zum 1:1 (45.+4).
"Auba" und James fertigen Milan ab
Ein Muntermacher war die doppelte Möglichkeit für die Italiener aber nicht. Direkt zum Start der zweiten 45 Minuten fiel der Serie-A-Vertreter schon wieder in an diesem Abend erschreckend harmlose Muster zurück.
Die Londoner drückten derweil nochmals aufs Gaspedal - Tore inklusive: Der agile und auffällige James flankte perfekt zum lauernden Aubameyang. Der frühere Dortmunder, im Sommer eigentlich wegen des inzwischen entlassenen Thomas Tuchel vom FC Barcelona an die Stamford Bridge gekommen, schob aus nächster Nähe ein und zeigte beim Duell mit seinem früheren Ausbildungsklub seinen bekannten Jubelsalto (56.). Nur wenige Minuten später besorgte James dann selbst mit einem unter die Latte gedroschenen Ball das alles entscheidende 3:0 (62.).
Der Rest ist schnell erzählt: Beide Klubs begnügten sich mit dem Spielstand, wechselten eifrig durch und schonten so auch die Kräfte für die vielen noch anstehenden Aufgaben. Und diese haben es in sich: Chelsea empfängt die im Keller steckenden Wolverhampton Wanderers am Samstag ab 16 Uhr - Milan hat zwei Stunden später den Rekordmeister Juventus zu Gast, ehe am kommenden Dienstag (21 Uhr) das Rückspiel in der nun äußerst spannenden Champions-League-Gruppe E steigt.