Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht musste seine erste Elf nach dem 1:0 in Rostock auf zwei Positionen verändern: Die verletzten Müller (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Kempe (Teilriss des Innenbandes) wurden durch Riedel und Schnellhardt ersetzt.
HSV-Coach Tim Walter musste auf keine verletzungsbedingten Ausfälle reagieren, wechselte das Personal im Vergleich zum 2:1 gegen Bielefeld dennoch auf einer Position: Der unter der Woche zu spät zu einer Besprechung gekommene Jatta musste prompt die Konsequenzen spüren und wurde auf die Bank versetzt, für ihn startete Königsdörffer.
Königsdörffer schockt Darmstadt früh
Ohne sich abzutasten, liefen die Darmstädter den HSV sofort hoch an, wurden nach fünf Minuten durch den frühen Führungstreffer von Königsdörffer aber überrumpelt (5.) und mussten sich vorerst mit dem Rückstand abfinden. Die Lilien zeigten sich durchaus beeindruckt und ließen die Rothosen erst einmal weiter agieren, fanden nach gut zehn Minuten aber wieder besser in die Partie. Besonders Ronstadt sorgte für ordentlich Bewegung auf der linken Seite, sein Gegenpart Karic wurde in Durchgang eins auf der rechten Seite etwas weniger ins Spiel der Gastgeber eingebunden.
Gleich dreimal stieg Heyer auf links zu hart gegen angesprochenen Ronstadt ein, was nach 25 Minuten die fünfte Gelbe Karte des Rechtsverteidigers zur Folge hatte, gegen den 1. FC Nürnberg fehlt Heyer deswegen gesperrt. Erstmals richtig bedrohlich wurde es für den HSV, der zunehmend immer tiefer in die eigene Hälfte gedrängt wurde, dann nach 26 Minuten. Honsaks Freistoß aus dem linken Halbfeld wurde scharf direkt vors Tor von Heuer Fernandes getreten, wo Tietz den Ball nur um Zentimeter verpasste (26.).
Honsak verpasst Ausgleich um Millimeter
2. Bundesliga - 22. Spieltag
Auch im Anschluss fanden die Hanseaten nicht aus dem Pressing der Darmstädter heraus und hatten nach einer Ecke von Holland Glück, dass Zimmermann mit seinem Kopfball den Kasten von Heuer Fernandes knapp verfehlte (30.). Nach einer kurzen Beruhigungsphase hatte der HSV in der 41. Minute den dicksten Hochkaräter der Lilien zu überstehen: In einen Querpass von Tietz rutsche Honsak hinein, der mit seinem Abschluss nur den linken Innenpfosten traf, von wo aus der Ball auf die Linie aber um Millimeter nicht über sie rollte.
Danach ging es in die Halbzeitpause, aus der beide Mannschaften unverändert zurückkamen, jedoch anders als in Durchgang eins die Situation erstmal beobachteten. In der Folge schafften es die Rothosen, die Gastgeber gut von Heuer Fernandes' Gehäuse fernzuhalten, hatte der HSV doch sogar in Person von Dompé die Möglichkeit auf den zweiten Treffer (53.). Nach 67 Minuten kam dann Stojilkovic in die Partie, der für ordentlich Unruhe in der Defensive der Hamburger sorgen sollte.
Stojilkovic lässt das Böllenfalltor spät jubeln
Nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung scheiterte der Schweizer am überragend parierenden Heuer Fernandes, im Vorhinein war Stojilkovic aber ohnehin aus der verbotenen Zone gekommen. Rund zehn Minuten später spielte der HSV einen Angriff nicht sauber aus und dann ging es ganz schnell: Mehlem schickte Stojilkovic auf die Reise, der mit dem Ball am Fuß David in einem langen Solo-Lauf abhängte und den Hamburger Schlussmann mit seinem gefühlvollen Abschluss ins rechte Eck zum 1:1 überwand (81.).
Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, jedoch ohne dass eine Mannschaft nochmal richtig zwingend wurde. So endete das Topspiel am Samstagabend Remis, womit die Gastgeber sicherlich besser leben konnten als der HSV, der den Abstand auf die Lilien nicht verkürzen konnte.
Darmstadt reist am Samstag (20.30 Uhr) nach Heidenheim. Der HSV ist am Samstag (13 Uhr) Gastgeber des 1. FC Nürnberg.