Ein bisschen weniger Spektakel als beim 3:3 in Kaiserslautern hatte man sich in Darmstadt vor dem Spiel gegen Nürnberg gewünscht - und das auch umgesetzt. Die von Torsten Lieberknecht auf zwei Positionen veränderten Lilien traten vom Anpfiff weg wie gewohnt zweikampfstark und taktisch konsequent auf, während der Club über längere Ballbesitzphasen versuchte, ins Spiel zu finden.
Der 9. Spieltag
Das gelang den Gästen aber nur bedingt, weil Darmstadt die erste Chance der Partie zur Führung nutzte - Kempe vollendete aus sechs Metern auf Vorlage von Manu (8.). Das gab den Lilien noch mehr Sicherheit, in der Folge zogen sich die Hausherren gegen den Ball in die eigene Hälfte zurück, machten dabei die Räume für Nürnberg eng. Der Club, der mit der gleichen Startelf wie beim 1:0 gegen Bielefeld auflief, hatte viel Ballbesitz, diesen aber in völlig irrelevanten Zonen. Spielte der FCN mal nach vorne, gingen die Bälle zu schnell verloren, weil Darmstadt nahezu jeden Zweikampf für sich entschied.
Tietz erhöht
Dazu kam, dass sich der Club nun auch noch einfache Fehler leistete. Ein Fehlpass von Fofana landete über Umwege bei Schnellhardt, der aus der Distanz Mathenia prüfte (26.). Die nachfolgende Ecke nutzte Darmstadt zum 2:0, Tietz setzte sich gegen Fofana durch und köpfte ins lange Eck ein (27.).
Zuvor mussten die Lilien im Strafraum eine strittige Szene überstehen, als Müller die Kugel mit dem Arm annahm. Die Szene wurde nur kurz überprüft, Referee Christian Dingert aber nicht in die Review-Area geschickt (18.).
Eine Nürnberger Reaktion auf den deutlicheren Rückstand blieb bis zur Pause aus, keine einzige Chance konnte sich der Club erspielen. Robert Klauß reagierte auf den schwachen Auftritt seiner Mannschaft und brachte zum zweiten Durchgang Geis und Daferner für Fofana und Castrop.
Becher trifft Kempe am Kopf
Viel bewirken konnten die beiden aber nicht, denn Nürnberg wirkte auch nach Wiederanpfiff planlos. Darmstadt beschränkte sich ausschließlich auf Konter, konnte und musste davon aber nicht viele setzen. Eine Großchance gab es in der zweiten Hälfte auf beiden Seiten nicht mehr, für ein Negativ-Highlight sorgten derweil die FCN-Fans. Bei einer Ecke vor dem Gäste-Block wurde de Ex-Nürnberger Kempe von einem Becher am Kopf getroffen und ging zu Boden. Nach einer kurzen Unterbrechung lief die Partie aber weiter (65.).
Darmstadt brachte den Sieg ohne Probleme über die Zeit und springt durch den Dreier vorerst auf Platz 2. Nürnberg ließ am Böllenfalltor derweil einiges vermissen und bleibt in der unteren Tabellenhälfte kleben. Nach der Länderspielpause geht es für die Lilien am Freitag, 30. September (18.30 Uhr), in Paderborn weiter. Nürnberg ist am Sonntag, 2. Oktober (13.30 Uhr), zu Gast in Karlsruhe.