Der Hamburger SV hatte die Tür für den Aufstieg des SV Darmstadt 98 mit dem 2:2 gegen den SC Paderborn bereits am Freitag weit aufgestoßen. Vor dem Topspiel war somit klar: Mit einem Heimsieg gegen den FC St. Pauli sind die Lilien im kommenden Jahr wieder erstklassig.
Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht sah nach dem 3:0-Erfolg gegen Holstein Kiel keinen Grund für große Änderungen. Lediglich Kempe kehrte nach seinem Innenbandabriss erstmals wieder in die Startelf zurück und ersetzte Honsak. Kapitän Holland stand dazu wieder im Kader. Der Defensivspieler hatte zuvor vier Spiele verpasst (Gelbsperre und Entzündung).
Gegen St. Paulianer, die nach dem 2:1-Sieg gegen Bielefeld unverändert begannen, hatte Schnellhardt die beste Chance in einer ausgeglichenen Anfangsphase. Seinen abgefälschten Schuss kratzte Vasilj im Tor der Gäste aber raus (8.).
2. Liga, 31. Spieltag
Ansonsten traten beide Teams taktisch diszipliniert und geduldig auf, taten sich aber schwer, wirklich gefährlich zu werden. Tietz sorgte auf Seiten der Lilien zwar hin und wieder für Unruhe und kam zu Abschlüssen (20./21./23.), konnte Vasilj aber nicht prüfen.
Tietz trifft ins eigene Tor
Kurz vor der Pause traf der Angreifer dann - allerdings in das falsche Tor. Eine Freistoßflanke von Paqarada streifte Dzwigala mit dem Kopf. In dessen Rücken kam Tietz ans Leder und nickte unglücklich ins kurze Eck ein (45.).
Fast unmittelbar nach dem Seitenwechsel hätte es beinahe den nächsten Nackenschlag für die Lilien gegeben. Hartel platzierte seinen Kopfball aus fünf Metern aber zu schlecht, um Schuhen zu überwinden (47.).
Wenig später reichte eine Parade des Lilien-Kapitäns aber nicht mehr aus. Nachdem Schuhen gegen Paqarada noch gerettet hatte, brachte Daschner den Abpraller zu Saad, der aus kurzer Distanz zum 2:0 traf (57.).
Quasi im direkten Gegenzug fiel der Anschlusstreffer - vermeintlich. Tietz vollendete zwar eiskalt nach Vorarbeit von Honsak. Der hatte allerdings zuvor im Abseits gestanden (59.). Darmstadt war weiter bemüht und lief an, der Druck blieb allerdings weitestgehend ertraglos. Stojilkovic, Seydel und Honsak behinderten sich in aussichtsreicher Position gegenseitig (69.), Tietz wurde im letzten Moment von Saliakas abgegrätscht (72.).
St. Pauli kontert zum Endstand
Die Gäste konzentrierten sich darauf, Darmstadt nicht mehr ins Spiel kommen zu lassen und lauerten auf Konter. Vor allem Saad wirbelte immer wieder über seine linke Seite. Die endgültige Entscheidung wurde dann durch einen Ausrutscher Baders begünstigt. Ritzka nahm den Ball auf und bediente Daschner. Der nutzte die Zwei-gegen-eins Situation clever aus und bediente den eigewechselten Otto, der zum am Ende vielleicht etwas zu deutlichen 3:0 einschob (85.) und St. Pauli dank der besseren Tordifferenz sogar auf Platz vier schoss. Nur noch vier Zähler trennen die St. Paulianer vom HSV auf Relegationsplatz drei.
Durch die letztlich verdiente erste Heimniederlage der Saison musste Darmstadt die große Aufstiegsparty verschieben. Am kommenden Spieltag gibt es sonntags (13.30 Uhr) die nächste Chance für die Lilien, alles klarzumachen. Dann geht es nach Hannover. St. Pauli empfängt schon am Samstagabend (20.30 Uhr) das punktgleiche Fortuna Düsseldorf zum Verfolgerduell zwischen dem Vierten und Fünften.