WM

WM 2022: Deschamps' Hoffnung auf "das zweite Turnier"

"Ein schlechter Plan B" bei Frankreich

"Das muss uns noch helfen": Deschamps' Hoffnung auf "das zweite Turnier"

Immerhin der eigene Anzug saß: Didier Deschamps.

Immerhin der eigene Anzug saß: Didier Deschamps. picture alliance/dpa/MAXPPP

Sein eigener Anzug saß besser als der zweite seines Teams. "Wir hatten heute Probleme wegen der Entscheidungen, die ich getroffen habe", gab Didier Deschamps nach Abpfiff des 0:1 gegen Tunesien unumwunden zu. Neun Veränderungen in der Startelf hatte er nach dem feststehenden Achtelfinaleinzug vorgenommen, fast alle Topspieler geschont und unter anderem Länderspieldebütant Axel Disasi sowie den erstmals von Beginn an aufgebotenen Randal Kolo Muani ins Rennen geschickt.

Eigenwerbung betreiben konnte kaum einer der neu in die Formation gerückten Spieler. Dem Spiel des Weltmeisters fehlte es an Struktur, Aggressivität und Ordnung. "Ein schlechter Plan B", titelte die französische Sportzeitung "L'Equipe" nach Abpfiff. Das neu formierte Mittelfeld strahlte keine Balldominanz aus, Eduardo Camavinga als Linksverteidiger oder Matteo Guendouzi auf der offensiven Außenposition fremdelten mit ihrer ungewohnten Position. Couragierte Tunesier taten ihr Übriges zur letztlich verdienten Niederlage - der ersten bei einer WM seit dem Viertelfinal-Aus gegen Deutschland 2014.

Und trotzdem zeigte sich Deschamps nicht unzufrieden. "Das muss uns in vier Tagen noch helfen", sagte er mit Blick auf die Rotation. Dann wird Frankreich auf den Zweiten der Gruppe C treffen - wie beim WM-Sieg 2018 könnte der Gegner dann unter Umständen Argentinien heißen. "Bei einigen Spielern wollten wir nichts riskieren, wir hatten zwei intensive Spiele", erklärte Deschamps seine Maßnahme.

Dass seine teils unerfahrenen Spieler vor allen Dingen in der ersten Hälfte Lehrgeld bezahlt hatten, gab er zumindest durch die Blume zu. "Wir haben den Ersatzspielern die Chance gegeben, den Unterschied zu sehen", sagte der Coach. "Es ist ja ein Weltmeisterschaftsspiel."

Eines, in dem die Einwechslungen von Kylian Mbappé, Antoine Griezmann und Ousmane Dembelé fast noch den Ausgleich eingebracht hätten, Griezmanns Last-Minute-Tor wurde vom VAR allerdings wieder einkassiert. "Das hat unsere Freude ein bisschen gedämpft", meinte Deschamps. "Aber wir werden uns jetzt regenerieren. Und dann beginnt das zweite Turnier."

mib

Bilder zur Partie Tunesien - Frankreich