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Das Seuchenjahr des Chris Richards

Ex-Hoffenheimer bleibt das Verletzungspech treu

Das Seuchenjahr des Chris Richards

Der US-Amerikaner und Ex-Hoffenheimer Chris Richards ist bei der WM nur Zuschauer.

Der US-Amerikaner und Ex-Hoffenheimer Chris Richards ist bei der WM nur Zuschauer. IMAGO/Sebastian Frej

Wehmütig dürfte Chris Richards dieser Tage nach Katar blicken, wo seine Teamkollegen mit einem 1:0 gegen den Iran gerade das Achtelfinale der WM erreicht haben. Doch auch diesen Traum hatte der junge US-Amerikaner begraben müssen, ein weiterer Rückschlag in diesem verletzungsdurchseuchten Jahr für den früheren Hoffenheimer.

Gerne hätte die TSG den Innenverteidiger auch über den Sommer hinaus behalten und diesmal fest verpflichtet. Zuvor hatten die Kraichgauer den 22-Jährigen bereits zweimal vom FC Bayern München ausgeliehen. Doch Richards zog den Sprung nach England in die renommierte Premier League vor und wechselte für 12 Millionen Euro Ablöse von den Bayern zu Crystal Palace.

Doch auf der Insel lief es nur kurze Zeit planmäßig für den US-Boy. Immerhin drei Einwechslungen und drei weitere Kadernominierungen sind notiert an den ersten Spieltagen, dann reißen die Statistiken ab. Erneut hat eine hartnäckige Oberschenkelverletzung zugeschlagen und die Hoffnungen des jungen Verteidigers zerstoben. Es ist die bittere Fortsetzung eines von Rückschlägen geprägten Jahres, das vorzeitig und viel zu früh für Richards endete.

Oberschenkel rebelliert erneut

Noch im Januar hatte der in Dallas geborene Amerikaner mitgewirkt, um die WM-Qualifikation des US-Teams zu sichern. Beim 1:0-Sieg über El Salvador und beim 0:2 gegen Kanada stand Richards über die volle Spielzeit auf dem Platz. Doch dann schlug das Verletzungspech zu. Erst eine Fußverletzung, dann eine schwere muskuläre Oberschenkelblessur hatten den damaligen Hoffenheimer erst von Januar bis April lahmgelegt und schließlich für ein vorzeitiges Ende der Saison gesorgt. Dennoch hatte sich TSG-Manager Alexander Rosen weiter um eine Festverpflichtung des talentierten Abwehrspielers bemüht, doch den zog es - sicher auch im Hinblick auf noch bessere WM-Chancen - nach England. Doch erneut rebelliert wohl der Oberschenkel.

Fernziel WM 2026

Also muss Richards die WM aus der Ferne und lediglich als Zuschauer verfolgen, immerhin gibt ihm die zeitige Saisonunterbrechung die Gelegenheit, möglichst wenige Spieltage der Restsaison zu verpassen. Um sobald wie möglich in der Premier League Fuß zu fassen und ins Nationalteam von Coach Gregg Berhalter zurückzukehren. Schließlich hatte Richards schon zu Hoffenheimer Zeiten ein Fernziel fest vor Augen: "Das große ist die WM 2026, die auch in den USA ausgetragen wird, da werden viele von uns hoffentlich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere stehen, vielleicht können wir dann etwas Besonderes erreichen", hofft Richards, "auf 2026 fiebern alle hin, dann wollen wir den Titel vor unseren eigenen Fans gewinnen. Das wäre großartig." Dazu muss freilich der Körper auch mitspielen.

Michael Pfeifer

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