Bundesliga (D)

FC Bayern: Das Tapalovic-Aus ist auch ein Schlag gegen Neuer

Bayerns Torwarttrainer muss gehen

Das Tapalovic-Aus ist auch ein Schlag gegen Neuer

Gute Freunde: Manuel Neuer und Toni Tapalovic.

Gute Freunde: Manuel Neuer und Toni Tapalovic. imago images/kolbert-press

Manuel Neuer hat sich im Dezember beim Skifahren verletzt, sich einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Saison-Aus. Frühestmögliche Rückkehr, so hofft der Nationaltorwart, ist im Juli. Es kann auch länger dauern. Aber: Wie der kicker erfuhr, stacheln den Kapitän die derzeitigen Geschehnisse beim FC Bayern, die Trennung von seinem Kumpel und Torwarttrainer Toni Tapalovic, in seinem Comeback-Vorhaben noch mehr an. Mit Tapalovic, der beim Spiel gegen Köln am Dienstagabend von Tom Starke vertreten wird, verliert Neuer seinen jahrelangen Begleiter, Unterstützer und vor allem engsten Vertrauten.

Schon in den vergangenen Wochen war Tapalovic, der in die Torhütersuche in diesem Winter nicht einbezogen wurde, Thema an der Säbener Straße. Er habe nicht mit dem nach Monaco verliehenen Alexander Nübel kommuniziert, heißt es. Nübel, nach wie vor Angestellter des FC Bayern, unterstrich dies erst am Samstag im ZDF-Sportstudio und kritisierte das Verhalten seines vertraglich Vorgesetzten. Ob es tatsächlich keinen Versuch der Kontaktaufnahme vonseiten Tapalovics zum 25-jährigen Torwart gab, wurde nie bestätigt. Einzig Trainer Julian Nagelsmann hatte zugegeben, sich nicht mit Nübel unterhalten zu haben. Mit der Personalie Nübel und dessen möglicher Rückkehr aber hat das Tapalovic-Aus nichts zu tun. Da geht es um andere Themen.

Nagelsmann hatte Tapalovic schon bei Amtsantritt ersetzen wollen

Als Chefcoach Nagelsmann vor anderthalb Jahren zum FC Bayern gekommen war, hatte er schon einen eigenen Torwarttrainer mitbringen wollen: Frederik Gößling von RB Leipzig. Allerdings war in München schnell klar: Das Duo Neuer und Tapalovic ist nicht zu sprengen. Nach Neuers Verletzung hat sich die Sachlage offenbar verändert. In der Abwesenheit Neuers wurde nun dieser Schritt, den der Coach schon beim Amtsantritt forciert hatte, durchgezogen. Und das bedeutet zugleich: Das Tapalovic-Aus ist auch ein Schlag gegen Neuer.

Plant Bayern also schon die Zeit nach Neuer? Beziehungsweise ohne Neuer? Zu gut passt die Aussage von Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Montag ins Bild, als er sagte, dass "kein Spieler einen Freifahrtschein will". In diesem Zusammenhang ging es um Thomas Müller, dessen Vertrag wie bei Neuer bis 2024 läuft. Bezieht sich das auch auf den Kapitän, der im Verein für seine Skitour arg kritisiert wurde und im Sommer 2024 38 Jahre alt sein wird?

Neuer selbst, wenn seine Verletzung verheilt und er wieder fit ist, kann und wird die Antwort geben.

Georg Holzner

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